442-8 Ortsamt Veddel-Rothenburgsort, 1950-2007 (Bestand)

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Ref. code:442-8
Title:Ortsamt Veddel-Rothenburgsort
Lebenszeit Bestandsbildner:1949-2005
Laufzeit:1950-2007
Level:Bestand

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Number:60
Running meters:1.30

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Administration history:Der Ortsamtsbereich Veddel-Rothenburgsort bestand aus den Ortsteilen Kleiner Grasbrook, Rothenburgsort, Steinwerder und Veddel. Vormals unter der Verwaltung der Landherrenschaft der Marschlande stehend, gehörten der Kleine Grasbrook, der Billwerder Ausschlag (Rothenburgsort) und Steinwerder zu den Gebietsteilen, die 1871 mit der Hamburgischen Landgemeinde-Ordnung vom 12. Juni 1871 (Hamburgische Gesetzsammlung 1871, S. 43 ff) aus dem bisherigen Landgebiet herausgelöst und Vororte wurden. Mit dem Gesetz betreffend die Vereinigung der Vorstadt St. Pauli, der Vororte u.w.d.a. mit der Stadt vom 22. Juni 1894 (HmbGesSlg. 1894, S. 112 ff) wurden der Kleine Grasbrook, der Billwerder Ausschlag, Steinwerder und die Veddel zu Stadtteilen erhoben. Der Billwerder Ausschlag wurde dabei um die Kalte Hofe und die Billwerder Insel erweitert.

In Durchführung des Groß-Hamburg-Gesetzes (RGBl. I 1937, S.91 ff) erging am 9. Dezember 1937 das Reichsgesetz über die Verfassung und Verwaltung der Hansestadt Hamburg – HmbVerfVerwG - (RGBl. I 1937, S. 1327 ff). Mit Wirkung vom 1. April 1938 sollte die Hansestadt Hamburg einen staatlichen Verwaltungsbezirk und eine Selbstverwaltungskörperschaft bilden. Insgesamt wurden 49 ehem. preußische und hamburgische Gemeinden zur Einheitsgemeinde „Hansestadt Hamburg“ zusammengefasst.

Mit der Bekanntmachung über die Gebietseinteilung der Hansestadt Hamburg vom 26.10.1938 (HmbVOBl. 1938, S. 207 ff.) wurde das Gebiet der Hansestadt Hamburg mit Wirkung vom 1. April 1939 entsprechend der Parteikreisgliederung der NSDAP in zehn Kreise eingeteilt und gleichzeitig in einen Stadtbezirk und einen Landbezirk unterteilt. Der Kleine Grasbrook, die Veddel und der Billwerder Ausschlag – aus dem ein Teil herausgelöst wurde und als eigener Stadtteil den Namen Rothenburgsort erhielt - gehörten zum Kreis 4, Steinwerder zum Kreis 3 im Stadtbezirk.

Nach der Zerstörung ganzer Stadtteile im Zweiten Weltkrieg wurde deutlich, dass eine Neuordnung, d.h. Dezentralisierung der Verwaltung erforderlich war, da die zentralen Dienststellen oft zerstört und der Kontakt zu den Außenbezirken unterbrochen war. Es wurden 23 Ortsamtsbereiche mit je einem Ortsamt geschaffen. Mit dem Erlass über die Neuordnung der Gemeindeverwaltung der Hansestadt Hamburg von 10. Juli 1944
(HmbVOBl. 1944, S.37 ff) wurde die Kreiseinteilung für die regionale Verwaltung geändert; die Gemeindeverwaltung gliederte sich künftig in sechs Kreise, die wiederum in Ortsamtsbereiche unterteilt waren. Steinwerder, der Kleine Grasbrook und die Veddel gehörten nun zum Amt Wilhelmsburg mit der Ortsdienststelle Veddel im Kreis 8. Rothenburgsort verblieb im Kreis 4 mit dem Ortsamt St. Georg, der Billwerder-Ausschlag verblieb ebenfalls im Kreis 4 im Amtsbereich Billstedt mit der Ortsdienststelle Billbrook.

Nach dem Gesetz über beratende Ausschüsse in der regionalen Verwaltung vom 26. Juni 1946 und seinen Ausführungsbestimmungen vom 21. März 1947 (HmbGVBL. 1946, S. 77 und HmbGVBl. 1947, S.21) wurden für jedes Ortsamt und jede Ortsdienststelle beratende Ausschüsse gebildet. Sie sollten die Ortsamts- und Ortsdienststellenleiter bei der Ausführung ihrer Aufgaben unterstützen und Mittler zwischen Bevölkerung und Verwaltung sein.Nach dem Gesetz über beratende Ausschüsse in der regionalen Verwaltung vom 26. Juni 1946 und seinen Ausführungsbestimmungen vom 21. März 1947 (HmbGVBL. 1946, S. 77 und HmbGVBl. 1947, S.21) wurden für jedes Ortsamt und jede Ortsdienststelle beratende Ausschüsse gebildet. Sie sollten die Ortsamts- und Ortsdienststellenleiter bei der Ausführung ihrer Aufgaben unterstützen und Mittler zwischen Bevölkerung und Verwaltung sein.

Mit dem Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Hansestadt Hamburg vom 21. September 1949 (HmbGVBl.1949, S.223 ff) folgte die Einteilung Hamburgs in sieben Bezirke, die in Teilen ihres Gebietes ihre Tätigkeit durch Ortsämter ausüben sollten.
In dem neu gebildeten Bezirk Hamburg-Mitte gab es die Ortsämter Billstedt, Finkenwerder und Veddel-Rothenburgsort.

Das Ortsamt nahm als lokal begrenzter Behördenteil des Bezirksamtes Verwaltungsaufgaben wahr. Es konnte unter eigenem Namen weder rechtsgeschäftliche Erklärungen abgeben und Verwaltungsakte erlassen, noch über Widersprüche entscheiden oder Prozesse führen. Fachlich waren die Ortsämter in Abteilungen gegliedert. Die genaue Gliederung ergab sich aus den jeweils gültigen, für alle Bezirksämter einheitlich aufgestellten Verwaltungsgliederungsplänen. Ortsausschüsse wurden von der Bezirksversammlung eingesetzt und waren überwiegend beratend tätig (§ 22 Abs. 2 Bezirksverwaltungsgesetz vom 11. Juni 1997; HmbGVBl. 1997, S. 205 und 206).

Im Zuge der Bezirksverwaltungsreform (Umsetzung 2006 bis 2008) folgte die Auflösung der Ortsämter. Als Rechtsgrundlage wurde insbesondere das Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) angepasst (Art.1 des Zweiten Gesetzes zur Reform der Bezirksverwaltung vom 6. Juli 2006; HmbGVBl. 2006, S. 404). Zukünftig sollten Doppelarbeiten und unklare Zuständigkeiten in Fachbehörden, Bezirks- und Ortsämtern, die vielfach zu unnötig langen Planungs- und Genehmigungsverfahren führten und nicht immer transparent schienen, vermieden werden. Politische Kompetenzen u.a. der Ortsausschüsse galten häufig als unklar. Der Wegfall des § 4 BezVG (Abs.1: Die Bezirksämter nehmen in den Teilen des Bezirks, in denen es im Interesse der Bevölkerung zweckmäßig ist, Bezirksaufgaben durch Ortsämter wahr) ermöglichte die Auflösung der Ortsämter und die Einrichtung von Kundenzentren.

Das Ortsamt Veddel-Rothenburgsort befand sich bis 1976 in der Billhorner Brückenstraße 1-5, bis 1992 in der Hardenstraße 51 und bis zu seiner Auflösung 2005 am Billwerder Neuer Deich 4.

Ortsamtsleiter:

1950 (?) – 1966 Werner Brandt

1966 – 1971 Wolfgang Lüders

1971 – 1984 Kurt Falck

1984 – 2003 Udo Springborn

2003 - 2005 Günther Wielgoß (kommissarisch)

Archival history:Die kontinuierliche Ablieferung von Ausschussunterlagen durch das Ortsamt Veddel-Rothenburgsort erfolgte ab 1967. Die Unterlagen wurden sukzessiv von Herrn Bocklitz und Herrn Eder verzeichnet. 1992 und von 1998 bis 2005 erfolgten zahlreiche Ablieferungen von Bauaufsichtsakten – insbesondere aus dem Hafenbereich - , die 2013 von Herrn Fritz erschlossen und zum Bestand 324-1 Baupolizei genommen wurden. Außer den o.g. Unterlagen ist kein Registraturgut des Ortsamtes Veddel-Rothenburgsort überliefert. Mit der Auflösung des Ortsamtes - bereits 2005 - sind alle Unterlagen vernichtet worden.
Der von der Unterzeichnenden in den Hauptgruppen des Aktenplans der Bezirksverwaltung klassifizierte und um wenige Ausschussunterlagen ergänzte Bestand umfasst 1,30 lfd. m mit einer Laufzeit von 1950-2007.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 442-8 Ortsamt Veddel-Rothenburgsort, Nr. ...

Kirsten M. Eckardt

August 2016

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