430-16 Steueramt Harburg, 1895-1961 (Bestand)

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Ref. code:430-16
Title:Steueramt Harburg
Laufzeit:1895-1961
Level:Bestand

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Number:33
Running meters:5.00

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Administration history:Im Jahre 1895 wurde für die Stadt Harburg eine Gewerbesteuerkartei angelegt. Eine Anordnung über die Führung dieser Kartei konnte nicht ermittelt werden. Den Anlaß zur Entstehung dieser Kartei gab augenscheinlich der Beschluß der städtischen Kollegien vom 9. März 1894 über die Einführung eines Zuschlages zur Gewerbesteuer ab 1. April 1894. Zuständig für die Bearbeitung der Gewerbesteuer war das 1892 eingerichtete Steuerbüro des Magistrats (Geschäftsordnung vom 16. August 1892). Gemäß dem Plan für die Neuorganisation des Steuerbüros vom 29. August 1894 richtete man eine Staatssteuer- und eine Gemeindesteuerabteilung ein. Zu den Gemeindesteuern rechnete auch die Gewerbesteuer. Dem Bürovorsteher oblag die Prüfung der Gewerbeanmeldungen und die Bestimmung der Steuerklasse sowie die „Prüfung und Bestimmung über die Bearbeitung der Gewerbeschein- und Gewerbelegitimationskartenangelegenheiten”.

Nachdem die gewerbepolizeilichen Befugnisse nach § 32 ff. der Reichsgewerbeordnung (Gewerbe e r l a u b n i s) gemäß dem Regulativ vom 14. Dezember 1926 auf die neugebildete Staatliche Polizeiverwaltung (Polizeipräsident) Harburg übergegangen waren, verblieb dem Steuerbüro (seit 1925: Städtisches Steueramt) weiterhin die Entgegennahme der Gewerbe a n m e l d u n g e n. Nach dem Zusammenschluß der Städte Harburg und Wilhelmsburg am 1. Juli 1927 führte das Städtische Steueramt Harburg-Wilhelmsburg die Gewerbesteuerkartei fort. Die letzten Einträge wurden im Jahre 1930 vorgenommen. Zu diesem Zeitpunkt legte man eine neue Kartei im Format DIN-A-4 an, in welcher nun auch ab 1930 die jährlichen Umsätze und Gewerbeerträge der Betriebe vermerkt wurden.

Nachdem Veranlagung und Erhebung der Gewerbesteuer 1942 auf die Finanzämter übertragen worden waren, diente die Kartei noch bis 1948 dem Steueramt zur Erfassung der Gewerbetreibenden. Dort erhielten diese auch ihren „Gewerbeanmeldeschein” nach § 14 der Reichsgewerbeordnung. Seit 1948 führte die Abteilung für Wirtschaft und Verkehr des Ortsamtes Harburg (später Wirtschafts- und Ordnungsamt des Bezirksamtes Harburg) die Kartei unter gewerberechtlichen Gesichtspunkten weiter, jedoch nur für solche Betriebe, die bis Februar 1946 eröffnet worden waren. Für Betriebseröffnungen ab März 1946 wurde eine neue Kartei angelegt. Das Finanzamt erhielt jeweils eine Mitteilung über die Neuaufnahme eines Gewerbes. (Auskunft des Abgabenamtes Harburg vom 10. Januar 1983, Geschäftsakte 2120-11/2). 1961 wurden die bis dahin noch nicht erledigten Einträge der alten Kartei in die neue Kartei übertragen. Sie wird noch gegenwärtig beim Wirtschafts- und Ordnungsamt Harburg geführt. Die 1961 somit abgeschlossene alte Kartei gelangte zunächst zur Verwahrung in das Steueramt (jetzt Abgabenamt) Harburg und Anfang 1983 in das Staatsarchiv.

Angesichts des offenbaren Verlustes der gewerbepolizeilichen Unterlagen der früheren Städte Harburg bzw. Harburg-Wilhelmsburg gewinnen die beiden Gewerbesteuerkarteien einen besonderen Wert. Stichproben haben ergeben, daß die am 1. April 1938 in Harburg-Wilhelmsburg bestehenden Betriebe auch nach dem Inkrafttreten des Groß-Hamburg-Gesetzes nicht in die Zentralgewerbekartei für ganz Hamburg aufgenommen worden sind. Weitere Archivalien des früheren Steuerbüros und des Steueramtes vor 1937, die nicht in den Bestand Harburg 430-5 übernommen worden sind, scheinen nicht erhalten geblieben zu sein.
Archival history:Die beiden Karteien gelangten in zwei Ablieferungen in das Staatsarchiv. Die Ablieferung der älteren, 1895 angelegten Kartei erfolgte am 30. September 1958 durch das Bezirkswirtschaftsamt Harburg an die damalige Dienststelle Harburg des Staatsarchivs (Ablieferung 14/1958; Geschäftsakte 18.43-2/19). Sie war bisher im Bestand Harburg 430-2 eingeordnet. Die jüngere, 1930 angelegte Kartei wurde dem Staatsarchiv am 7. Januar 1983 vom Abgabenamt Harburg übergeben (Ablieferung 2/83). Wie sich bei der Verzeichnung der Kartei herausstellte, fehlen die Karteikarten der Gewerbetreibenden, deren Namen mit dem Buchstaben K beginnen, teilweise. Über ihren Verbleib konnte nichts ermittelt werden.

Februar 1983, Kolß


Die Retrokonversion der Daten erfolgte im Jahre 2010.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, Best. 430-16 Steueramt Harburg, Nr. ...


Quellen

1) Amtsdrucksachen (in der Bibliothek):
Ortsrecht der Stadt Harburg 1852-1914; Signatur A 413/13;
Ortsrecht der Stadt Harburg-Wilhelmsburg 1927-1937; Signatur A413/14a;
Ministerialblatt für die Preußische innere Verwaltung 1926; Signatur X240/1

2) Akten:
Bestand 430-4 Nr. II D 1-41 (Geschäftsgang Magistrat Harburg) 1892-1925
Bestand 430-4 Nr. II D 1-42 (Verteilung der Bürogeschäfte beim Magistrat) 1892-1926
Bestand 430-4 Nr. IV F 2-63 (Revision des Abgabenstatus) 1884-1894
Bestand 430-5 Nr. 1810-01 (Gewerbeanmeldungen) 1927-1928
Bestand 430-5 Nr. 1810-09 (Gewerbeanmeldungen) 1939-1949
Bestand 430-5 Nr. 1810-10 (Gewerbeabmeldungen) 1940-1952
Bestand 430-5 Nr. 1810-11 (Genehmigung von Handwerksbetrieben) 1943-1950

3)
Vorbemerkungen zu den Beständen Harburg 430-13 und 430-74

4)
Schreiben des Abgabenamtes Harburg (Herr Preuß) vom 10. Januar 1983 (Geschäftsakte 2120-11/2).

5)
Fernmündliche Auskünfte der Herren Preuß (Abgabenamt Harburg) und Tödter (Wirtschafts- und Ordnungsamt Harburg).


Hinweis

Verzeichnis der Gewerbetreibenden in der Stadt Harburg am 1. November 1850 mit Nachträgen, siehe: Bestand Harburg 430-4, Nr. XVI D 1 c 5.
Kommentierte Beständeübersicht:1892 wurde ein Steuerbüro des Magistrats eingerichtet, das u.a. zuständig war für die steuerliche Erfassung von Gewerbetreibenden. Nach dem Zusammenschluß Harburgs und Wilhelmsburgs 1927 ging daraus das Städtische Steueramt Harburg-Wilhelmsburg hervor. Es blieb als Steueramt Harburg auch unter der hamburgischen Steuerverwaltung ab 1938 bestehen, ab 1945 als Steuerabteilung des Ortsamts Harburg, aus der 1949 das Bezirksabgabenamt hervorging.
Der Best. umfaßt zwei alphabetische Karteien der Gewerbesteuerpflichtigen 1895-1930 und 1930-1961. Letztere wurde ab 1948 von der Abteilung für Wirtschaft und Verkehr des Ortsamts Harburg (später Wirtschafts- und Ordnungsamt des Bezirksamts Harburg) unter gewerberechtlichen Gesichtspunkten weitergeführt.

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Access regulations:Einzelne Archivguteinheiten unterliegen noch den archivgesetzlichen Schutzfristen. Wenn Sie eine solche Archivguteinheit einsehen möchten, stellen Sie bitte einen schriftlichen Antrag auf Schutzfristverkürzung. Die Entscheidung des Staatsarchivs über den Antrag wird Ihnen schriftlich mitgeteilt.
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362-2/23 Gymnasium Kirchdorf-Wilhelmsburg, 1908-2003 (Bestand)

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362-3/45 Schule Bunatwiete - Maretstraße, 1924-2003 (Bestand)

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362-3/46 Schule Stillhorn - Gesamtschule Kirchdorf (Neuenfelder Straße), 1872-1990 (Bestand)

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362-3/47 Schule Moor (Gut Moor), 1869-1964 (Bestand)

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362-3/48 Schule Bostelbek (Am Radeland), 1910-1967 (Bestand)

siehe unter:
362-4/9 Handels- und Berufsschule Harburg, 1895-1983 (Bestand)
 

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End of term of protection:12/31/2021
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