Information on identification |
Ref. code: | 622-1/222 |
Title: | Schellenberg |
Laufzeit: | (1895) 1898-1980 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Number: | 104 |
Running meters: | 2.00 |
|
|
Information on context |
Administration history: | Das Familienarchiv Schellenberg enthält den Nachlaß von Dr. CARL Paul Otto Schellenberg (Hamburg 10.10.1898 - Hamburg 9.2.1968) und seiner Ehefrau Wilhelmine Emilie Marie Schellenberg geb. Schröder (Hamburg 20.5.1907 - Hamburg 13.6.1993). Sie heirateten am 31.5.1930 in Hamburg.
Dr. phil. CARL Schellenberg wurde am 10.10.1898 in Hamburg als Sohn des Fabrikanten Richard Schellenberg und seiner Ehefrau Anna geb. Körner geboren. Nach Ablegen des Notabiturs an der Oberrealschule vor dem Holstentor war Schellenberg von 1916-1918 Soldat im 1. Weltkrieg.
Danach studierte er Kunstgeschichte an den Universitäten in München, Hamburg, Freiburg i.Br. und Leipzig und promovierte 1923 in Hamburg mit einer von Prof. Erwin Panowsky betreuten Arbeit über "Die Illustrationsprinzipien der Dürer-Apokalypse". Anschließend war Schellenberg Volontär bei der Denkmalschutzbehörde in Hamburg und 1923-1926 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum in Kiel.
1926 kehrte er nach Hamburg zurück und wurde wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Museum für Hamburgische Geschichte. Seit 1937 war er dort als Kustos tätig, arbeitete als Volkskundler und Kunsthistoriker und als Leiter des Heimatmuseums Wandsbek. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde er eingezogen und 1940 aus dem Wehrdienst entlassen. An das Museum zurückgekehrt, wurde er mit der Durchsicht des beschlagnahmten jüdischen Silbers betraut. Außerdem war er als Kommissar und Stellvertreter des Reichskommissars für Buntmetalle in der Glockenaktion tätig. Vom 1.1.1942 bis 29.9.1945 war er kommissarischer Leiter der Hamburger Kunsthalle. Er organisierte die Bergung des Kunsthallenbesitzes, der so ungeschmälert erhalten blieb.
Ab 1.12.1945 war Schellenberg mit Rückgabe des sichergestellten Silbers aus jüdischem Besitz, dem Wiederaufbau des Bergedorfer Museums und Neuordnung der Sammlungen der Familie Bismarck im Bismarckmuseum in Friedrichsruh beauftragt. Am 1.8.1953 wurde Schellenberg zum Helms-Museum abgeordnet, wo er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand am 31.10.1963 als Kustos die Leitung der stadtgeschichtlichen und volkskundlichen Abteilung übernahm. "Bei der Neueinrichtung des Museums war er ein sachverständiger Berater in der Anordnung der Schaustücke. Mit großer Liebe und der ihm eigenen Sorgfalt besorgte er die Neuaufstellung der stadtgeschichtlichen Sammlung. Mit gleichem Eifer bemühte er sich um den Aufbau von Sonderausstellungen, denen er immer eine eigene Note zu geben wußte." (Nachruf von W. Wegewitz im Harburger Jb. 1965/67, XII, 1969, S.182f.).
Neben seiner Tätigkeit als Museumsbeamter erwarb sich Schellenberg ein Verdienst durch die Veröffentlichung zahlreicher kunstgeschichtlicher und volkskundlicher Arbeiten besonders zur hamburgischen Kunst- und Kulturgeschichte. Sein Buch über "Das alte Hamburg", 1936 im Insel-Verlag zu Leipzig erschienen, wurde 1975 vom Christians-Verlag, Hamburg, in neuer Gestalt verlegt. Die Herausgabe der Briefe Alfred Lichtwarks an Gustav Pauli (1946), Max Liebermann (1947), Wolf Mannhardt (1952), Leopold Graf von Kalckreuth (1957) sowie an seine Familie 1875-1913 (erschienen nach C. Schellenbergs Tod 1972) gehören zu seinen wesentlichen publizistischen Erfolgen.
Vom Verein für Hamburgische Geschichte wurde Schellenberg zum 65.Geburtstag als Dank für die Förderung der hamburgischen Geschichtsforschung die Lappenberg-Medaille in Bronze verliehen. |
Archival history: | Das Material wurde 1994 dem Staatsarchiv durch Richard Schellenberg, einen Sohn Carl Schellenbergs, ungeordnet und ohne Ablieferungsverzeichnis übergeben.
Es enthält neben wenigen dienstlichen Dokumenten und Unterlagen, Korrespondenz u.a. mit der Familie Bismarck und Vortragsmanuskripten im wesentlichen Schriftgut über Carl Schellenbergs Forschungen und Veröffentlichungen, insbesondere zu Lichtwark und der Herausgabe von dessen Briefen. Die Unterlagen seiner Ehefrau Marie Schellenberg stehen im Zusammenhang mit der 1972 erfolgten Herausgabe der Briefe Lichtwarks an seine Familie nach dem Tode ihres Mannes.
Ein in diesem Bestand auftretendes Phänomen ist die Benutzung der Rückseiten älterer Manuskripte für das Schreiben neuer Texte (siehe u.a.: A 38 /1, A 38 /3, A 54, A 57, A 60, A 77 /4, A 77 /5, A 77 /6, A 78 /1). Eine Verzeichnung der älteren Manuskriptteile war mit vertretbarem Aufwand nicht möglich. Kassiert wurden 0,5 m Druckfahnen.
Gez. Heidelies Wittig (Januar 1999).
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 622-1/222 Schellenberg, Nr. ... |
Kommentierte Beständeübersicht: | Carl: Volkskundler, Kunsthistoriker, Kustos; Beruf (1943-1967); Korrespondenzen (o.D., 1948-1963); Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen; Forschungen zu Alfred Lichtwark; Korrespondenzen Lichtwarks |
|
Conditions of access and use |
Access regulations: | Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte. |
Finding aids: | Findbuch (Papier) |
Signierung: | Alte AE-Nr. |
|
Information on related materials |
Publications: | Schönes altes Hamburg : Hamburgensien des vergangenen Jahrhunderts / erl. von Carl Schellenberg. - überarb. u. erweiterte 2. Aufll. - Hamburg : Christians, 1976. - 93 S : zahlr. Ill. - ISBN 3-7672-0410-X - (Bibliothekssignatur: A 101/0039b).
Das alte Hamburg ; Carl Schellenberg ; Eine Geschichte d. Stadtentwicklung u. Baukunst dargest. in Gemälden, Zchng., Stichen u. Photos zeitgen. Künstler. - Hamburg : Christians, 1975. - 206 S. Text u. Abb. - ISBN 3-7672-0350-2 - (Bibliothekssignatur: A 101/0007b
Unser Haus am Orchideenstieg / Carl Schellenberg. [Fotos: Marianne Gruben] / von Carl Schellenberg. - Hamburg : [Selbstverl.], 1968. - 9 S. : Ill. - (Bibliothekssignatur: A 769/0004-05 Kapsel 01) |
|
|
Containers |
Number: | 1 |
|
Usage |
End of term of protection: | 12/31/2010 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=6293 |
|
Social Media |
Share | |
|