622-1/217 Rautenberg, 1802-1969 (Bestand)

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Ref. code:622-1/217
Title:Rautenberg
Laufzeit:1802-1969
Level:Bestand

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Number:118
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Name of the creator / provenance:Ernst Theodor Rautenberg (geb. 6.06.1842 in Hamburg; gest. ?); Ernst Otto Rautenberg (geb. 14.08.1876 in Hamburg, gest. ?)
Administration history:Das Familienarchiv Rautenberg besteht vor allem aus den Nachlässen Ernst Theodor Rautenbergs und seines Sohnes Ernst Otto Rautenberg.

Ernst Theodor Rautenberg wurde am 6. Juni 1842 in Hamburg geboren. In den Jahren 1857 bis 1862 besuchte er die Gelehrtenschule des Johanneums. 1862-1865 studierte er klassische Philologie in Bonn und Breslau, 1868 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. Nach einer Tätigkeit als Hauslehrer in Schlesien und als Hilfslehrer in Hamburg meldete er sich 1870 freiwillig als Krankenträger an die Front (Dt.-frz. Krieg 1870/71). Am 18. Juli 1872 heiratete er Clara Maria Auguste Elisabeth Schicke (11.7.1847-20.2.1911). 1873 wurde Rautenberg Oberlehrer an der Gelehrtenschule des Johanneums. 1887 erfolgte die Ernennung zum Professor und zum Direktor der höheren Bürgerschule in St.Georg. Im Jahre 1900 wurde er Direktor der Oberrealschule auf der Uhlenhorst. 1909 trat Rautenberg wegen eines Augenleidens in den Ruhestand. In den Jahren 1880-1890 verwaltete er die staatliche Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer in Hamburg; seit 1890 war er Mitglied der Kommission des Museums für Völkerkunde.

Ernst Otto Rautenberg wurde am 14. August 1876 in Hamburg als zweiter Sohn Ernst Theodor Rautenbergs geboren. 1882 bis 1894 besuchte er das Johanneum und begann nach dem Abitur ein Jurastudium zunächst in Freiburg/Br. Während seiner Studienzeit in Bonn trat er, einer Familientradition folgend, in die Burschenschaft Alemania ein, der er bis in sein hohes Alter verbunden blieb. Nach den letzten Studienjahren in Kiel (1897/98) bestand er im Mai 1898 die Referendarprüfung in Kiel und wurde 1899 an der Universität Jena zum Dr.jur. promoviert. Am 6. Oktober 1903 heiratete Otto Rautenberg Charlotte Voigt. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor:
Heinz Otto, geb. 22.3.1904; Gesa Maria Luise, geb. 25.7.1905; Christian Friedrich, 28.10.1906 - 1.6.1979; Hulda Anna Charlotte, geb. 29.9.1913.
In der hamburgischen Verwaltung bekleidete Otto Rautenberg folgende Ämter:

Oktober 1901: Assessorenprüfung in Hamburg, danach zunächst bei der Landherrenschaft für Ritzebüttel
26.02.1902: Ernennung zum Verwaltungsassessor
01.12.1902: Präses der Baudeputation
15.07.1904: Rat bei den Landherrenschaften
15.11.1912: Ernennung zum Regierungsrat, Tätigkeit in der Polizeibehörde
16.01.1914: Oberregierungsrat, Versetzung zur Baudeputation
13.08.1919: Ernennung zum Senatssyndikus (später Staatsrat), in dieser Eigenschaft bis um September 1933 in der Baudeputation tätig
01.10.1933: Vizepräsident bei der Behörde für Technik und Arbeit

Während seiner Tätigkeit als Mitarbeiter des Senats gehörte Rautenberg u.a. der Senatskommission für die Eisenbahnangelegenheiten, für Stadt- und Vorortbahn, der Feuerkassendeputation, der Friedhofsdeputation und der Deputation für Wohnungspflege an. Mitglied der Senatskommission für die Verwaltungsreform war er von April 1920 bis zur Aufhebung dieser Kommission Ende September 1933. Zunächst stellvertretender Bezirkswohnungskommissar, war er zudem von März 1933 bis zur Aufhebung dieser Einrichtung alleiniger Bezirkswohnungskommissar. Vorübergehend gehörte er auch der Finanzdeputation an (1931-1933).
Am 31. Juni 1936 wurde Rautenberg vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Als er dann bereits 1938 in den Hamburger Staatsdienst zurückgerufen wurde, übertrug man ihm zwecks Rechtsvereinheitlichung innerhalb Groß-Hamburgs die Gebiete des Baupolizeirechts und des Bebauungsplanrechts. Am 1. September 1939 wurde Rautenberg zum Leiter des Haupternährungsamtes, Abt. B, ernannt und war maßgeblich an der Organisation der Lebensmittelversorgung Hamburgs beteiligt. Dabei arbeitete er eng mit den entsprechenden Behörden in Berlin und (nach 1938) auch in Wien zusammen. Am 31.1.1946 trat er dann in den endgültigen Ruhestand und war noch eine kurze Zeit ehrenamtlicher Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Wentorf. Parteipolitisch trat Rautenberg nicht hervor, war jedoch Gründungsmitglied der Deutschen Volkspartei in Wentorf.

Otto Rautenberg verwaltete das Erbe Friedrich (Fritz) Schumachers und Rudolph Chrysanders. Er war ferner in verschiedenen Stiftungen aktiv: vor allem ist seine Tätigkeit im Akademischen Bismarck-Ausschuß zu Hamburg hervorzuheben, dessen Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied er war. Des weiteren sind seine genealogischen Studien und Veröffentlichung zu erwähnen.
Archival history:Der Sohn Otto Rautenbergs, Dr. Heinz Rautenberg, bot dem Staatsarchiv erstmals 1978 Papiere aus dem Nachlaß seines Vaters und Großvaters an. Seitdem erfolgten verschiedene Ablieferungen, aus denen der vorliegende Bestand gebildet wurde. Den Ablieferungen lagen vorläufige Verzeichnisse, angefertigt von Heinz Rautenberg, bei.

Überzählige Mehrfachexemplare wurden teils kassiert, teils an die Bibliothek, an die Plankammer oder die ZAS abgegeben. (Einige Photographien und Plakate gingen als bestandbezogenes Plankammergut zwecks sachgerechter Aufbewahrung an die Plankammer, Bestand: PL 388-...).

Neben Familienpapieren und genealogischen Arbeiten Otto Rautenbergs enthält das Familienarchiv vor allem Material zum Akademischen Bismarck-Ausschuß, zur Burschenschaft Alemania sowie zu Fritz Schumacher. Der weniger umfangreiche Nachlaß Ernst Theodor Rautenbergs umfaßt neben zahlreichen Druckschriften vor allem Familienbriefe sowie Schriftgut zu vorgeschichtlichen und volkskundlichen Themen. Der Bestand wurde 1994 geordnet und verzeichnet. Dabei konnte auf die umfangreichen Vorarbeiten der Kirchenarchivreferendarin Dr. Gabriele Stüber von 1987 zurückgegriffen werden. Von ihr stammen auch die wesentlichen Teile dieser Vorbemerkung sowie die Ausführungen zum Akademischen Bismarck-Ausschuß.

Die Familie hat jederzeit Zugang zu dem Bestand, während eine Benutzung durch Dritte der Zustimmung der Familie Rautenberg bedarf.

gez. Dieter Möhring, Mai 1995

Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 622-1/217 Rautenberg, Nr. ...

Hinweise:
Staatliche Pressestelle I-IV 5390: Universitätsfeiern zum Reichsgründungstag und zu Ehren Bismarcks (akademische Sonnenwendfeiern), 1923-1938
614-1/21 Akademischer Bismarck-Ausschuß zu Hamburg

Nachtrag: Am 20.12.2005 wurde eine später aufgefundene Gedenkschrift von Rautenberg für Carl Friedrich Lange (Laufzeit: 1925-1930) dem Bestand als Nr. 47a nachgeordnet.
Kommentierte Beständeübersicht:Lehrer, Völkerkundler, Professor, Jurist, Staatsrat;
Beruf (o.D., 1878-1962); Ehrenamt (1882-1917 (-1957); Korrespondenzen (o.D., 1802-1967); Haushalt und Vermögen (1828-1874, 1911-1937); Erinnerungen (o.D. (1929) 1930); Gedichte (1871-1921, 1948-1977); Bismarck-Vereinigungen (1895-1959); Familiengeschichte; Testamentsvollstreckung Chrysander und Schumacher (o.D., 1893-1961 (-1969))

Conditions of access and use

Access regulations:Benutzung nur mit Genehmigung des Deponenten. Benutzung nach HmbArchG.
Finding aids:Findbuch (Papier)
Signierung:Numerus currens

Information on related materials

Related material:siehe auch: 135-1 I-IV, Staatliche Pressestelle I-IV 5390: Universitätsfeiern zum Reichsgründungstag und zu Ehren Bismarcks (akademische Sonnenwendfeiern), 1923-1938
 

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Related units of description:siehe auch:
614-1/21 Akademischer Bismarck-Ausschuß zu Hamburg, 1902-1949 (Bestand)
 

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End of term of protection:12/31/2029
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Accessibility:Öffentlich
 

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