622-1/212 Dietz, Julie, 1914-1938 (Bestand)

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Ref. code:622-1/212
Title:Dietz, Julie
Lebenszeit Bestandsbildner:24.07.1872 - 10.11.1958
Laufzeit:(1883-) 1914-1938
Level:Bestand

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Number:14
Running meters:0.05

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Name of the creator / provenance:Dietz, Julie (genannt Jula) Susanne Antonie (geb. 24.07.1872 Brandenburg/Havel, gest. 10.11.1958 in Memmingen)
Administration history:Zur Provenienzbildnerin:

Die spätere Pädagogin Julie (genannt Jula) Susanne Antonie Dietz kam am 24. Juli 1872 in Brandenburg an der Havel zur Welt. Dort besuchte sie zunächst die Elementarschule (1878-1881), dann die Schule für Höhere Töchter (1881-1883). Nach dem Tode ihres Vaters, des Sattlermeisters Friedrich Ludwig Dietz (gestorben 22.1.1881), wandten sich sowohl ihre Mutter als auch Julie Dietz Lebens-, Arbeits- und Erziehungsbereichen zu, die von Einrichtungen der evangelisch-lutherischen Kirche in ihrer orthodox-konservativen Richtung geprägt waren.

Die Mutter Susanne Dietz geb. Schmitt (geb. 3.5.1834 Simmern im Hunsrück, gest. 22.1.1916 Hamburg) wurde wieder berufstätig und zog nach Hamburg. Hier stand sie als Oberin dem Magdalenenstift und weiblichen Asyl in Hamm vor (1883-1898) und verbrachte sie auch ihren Lebensabend.

Die kleine Julie hingegen kam in ein Erziehungshaus der Diakonissen in Kaiserswerth bei Düsseldorf (1883-1888). Nach einem zweijährigen Aufenthalt bei ihrer Mutter in Hamburg (1888-1890) besuchte sie anschließend das Evangelische Lehrerinnen-Seminar zu Kaiserswerth (1890-1893). Mit dem Examen trat Julie Dietz eine Stelle an als Lehrerin und Erzieherin (Diakonissen-Lehrschwester) in dem mit einer Höheren Töchterschule verbundenen Pensionat der Kaiserswerther Diakonissen-Anstalt in Hilden bei Düsseldorf. 1898 schied sie dort aus, um nach Hamburg zu übersiedeln und sich um ihre kranke Mutter zu kümmern.

Von nun an fand die pädagogische Karriere von Julie Dietz in Hamburg statt. Zunächst unterrichtete sie als Klassenlehrerin für Mittel- und Oberklassen in der privaten Töchterschule von Anna und Lizzy Predöhl auf der Uhlenhorst (1898-1902). Am 1.10.1902 wechselte sie zu den staatlichen Volksschulen über, arbeitete ein Jahr als Hilfslehrerin in der Taubstummenanstalt an der Bürgerweide und wurde nach Lehrerprüfung am 1.10.1903 als Volksschullehrerin fest angestellt. Bereits 1909 verließ Julie Dietz den staatlichen Schuldienst wieder, um sich hinfort ganz dem privaten evangelischen Schulwesen zu widmen.

Seit 1909 bestand in Hamburg ein kirchliches Lehrerinnenseminar (Träger: Verein für christliche Privatseminare), dem 1912 eine Mädchenschule angeschlossen wurde. Die Mädchenschule reichte zunächst bis zur Obersekunda. 1926 erhielt sie eine Oberstufe bis zum Abitur. Die Gesamtanstalt führte seit 1913 den Namen Elise-Averdieck-Schule mit einem Oberlyzeum (Lehrerinnenseminar) und einem Lyzeum (Mädchenschule). Seit diesem Jahre vertrat Julie

Dietz als Oberlehrerin die Direktorin. Am 22.7.1915 wurde sie dann selbst Leiterin der Elise-Averdieck-Schule und übte dieses Amt bis zum Eintritt in den Ruhestand am 1.10.1939 aus, mit welchem Datum der Übergang von der kirchlichen Privatschule zur staatlichen Schule zusammenfiel. Zeit ihres langen Direktorates führte Julie Dietz als engagierte Pädagogin die christliche Privatschule mit ihren Zweigeinrichtungen (Landschulheim, Christlich-Soziales Frauenseminar u.a.) im Sinne eines orthodoxen Luthertums verbunden mit einer national-konservativen Haltung zu einer auch nach den Zahlen der Absolventinnen erfolgreichen Bildungseinrichtung mit dem Ruf, eine sehr deutliche religiöse Athmospäre mit strenger Zucht und einem ausgezeichneten Unterricht zu verbinden.

Julie Dietz verstarb am 10.11.1958 in Memmingen.
Archival history:Die bisher erfaßten Unterlagen hat Herr Hans Frieder Dietz dem Staatsarchiv am 23.6.1995 überlassen und verabredet, daß hier ein Archivbestand für den schriftlichen Nachlaß seiner Großtante Julie Dietz eingerichtet wird. Das bereits Vorhandene soll gegebenenfalls um die nicht unbedeutende Korrespondenz von Julie Dietz ergänzt werden.

Die bisher archivierten Schriftstücke fallen zwar vom Umfang gering, aber vom Inhalt historisch wertvoll aus, gleich ob man sie unter den Aspekten des orthodoxen Luthertums, der Schulgeschichte oder der Persönlichkeit der Pädagogin sieht. Ferner ergänzen sich die Unterlagen mit denen des Bestandes 362-2/22 Elise-Averdieck-Gymnasium.

- Hervorzuheben sind unter obigen Aspekten die Ansprachen, Berichte und Referate von Julie Dietz als Schulleiterin.
- Bei dem weiteren Schriftgut von Julie Dietz handelt es sich um Vorgänge zu Ereignissen in der Schulgeschichte, die als Einzelstücke von Belang sind, aber keine organisch gewachsenen thematischen Unterlagen darstellen. Dementsprechend werden sie hier als Dokumentation zur Schulgeschichte geführt.
- Besonders erwähnt werden darf ferner ein schmales Einzelstück aus dem Berufsbereich der Mutter von Julie Dietz, das sich in die pädagogisch geprägte Vita der Tochter gut einpaßt und auch zu deren Verständnis beiträgt: Notizen der Susanne Dietz als Oberin des Magdalenenstiftes.

gez. Heino Rose, Juli 1995.

Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 622-1/212 Julie Dietz, Nr. ...

Hinweise:
- Bestand Schulwesen-Personalakten. A 672. Dietz, Julie Susanne Antonie
- Bestand Elise-Averdieck-Gymnasium
Kommentierte Beständeübersicht:Julie: Pädagogin, Schulleiterin; Susanne: Oberin;
Beruf (1883-1893, 1914-1938); Elise-Averdieck-Schule (1928-1937)

Conditions of access and use

Access regulations:Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte.
Finding aids:Findbuch (Papier)
Signierung:Numerus currens

Information on related materials

Related material:siehe auch: 361-3, Schulwesen - Personalakten, A 672
362-2/22, Elise-Averdieck-Gymnasium
GA: 218-2
Publications:Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Elise-Averdieck-Gymnasiums 1909-1984, Hamburg 1984 (Staatsarchiv-Bibliotheksignatur A 558/163, Kapsel 1)
 

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Number:1
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
362-2/22 Elise-Averdieck-Gymnasium, 1908-1995 (Bestand)
 

Usage

End of term of protection:12/31/1968
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=6263
 

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