446-4 Ortsamt Wilhelmsburg, 1940-2007 (Bestand)

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Ref. code:446-4
Title:Ortsamt Wilhelmsburg
Lebenszeit Bestandsbildner:1943-2007
Laufzeit:1940-2007
Level:Bestand

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Number:536
Running meters:17.30

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Name of the creator / provenance:Ortsamt Wilhelmsburg
Administration history:Ab 1672 ließ Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle Gebiete der Elbinseln in Stillhorn und Georgswerder mit Reiherstieg-Rotehaus zusammendeichen. Es entstand die Herrschaft (später Amt) Wilhelmsburg, die zuerst zum Kurfürstentum und dann Königreich Hannover gehörte. 1859 wurde das Amt Wilhelmsburg mit dem Amt Harburg vereinigt, 1866 kamen beide Teile als Teil der Provinz Hannover zu Preußen.
1925 wurde Wilhelmsburg Stadt, 1927 mit Harburg vereinigt zur Stadt Harburg-Wilhelmsburg.

Mit dem Reichsgesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen vom 26. Januar 1937 - GroßHambG (RGBl. I 1937 S.91 ff.) ging der Stadtkreis Harburg-Wilhelmsburg an Hamburg über. Das damit einhergehende Reichsgesetz über die Verfassung und Verwaltung der Hansestadt Hamburg – HmbVerfVerwG- (RGBl. I 1937, S. 1327 ff.) regelte die Verwaltung neu. Mit Wirkung vom 1. April 1938 sollte die Hansestadt Hamburg einen staatlichen Verwaltungsbezirk und eine Selbstverwaltungskörperschaft bilden. Insgesamt wurden 49 ehem. preußische und hamburgische Gemeinden zur Einheitsgemeinde „Hansestadt Hamburg“ zusammengefasst.

Mit der Bekanntmachung über die Gebietseinteilung der Hansestadt Hamburg vom 26.10.1938 (HmbVOBl. 1938, S. 207 ff.) wurde das Gebiet der Hansestadt Hamburg mit Wirkung vom 1. April 1939 entsprechend der Parteikreisgliederung der NSDAP in zehn Kreise eingeteilt und in einen Stadtbezirk und einen Landbezirk unterteilt. Wilhelmsburg und Georgswerder gehörten nun zum Stadtbezirk im Kreis 8.

Nach der Zerstörung ganzer Stadtteile im Zweiten Weltkrieg wurde deutlich, dass eine Neuordnung, d.h. Dezentralisierung der Verwaltung erforderlich war, da die zentralen Dienststellen oft zerstört und der Kontakt zu den Außenbezirken unterbrochen war. Es wurden 23 Ortsamtsbereiche mit je einem Ortsamt geschaffen. Mit dem Erlass über die Neuordnung der Gemeindeverwaltung der Hansestadt Hamburg von 10. Juli 1944
(HmbVOBl. 1944, S.37 ff) wurde die Kreiseinteilung für die regionale Verwaltung geändert; das gesamte Gemeindegebiet gliederte sich künftig in sechs Kreise, die wiederum in Ortsamtsbereiche unterteilt waren. Die Ortsteile Wilhelmsburg, Georgswerder, Moorwerder, Steinwerder, Kleiner Grasbrook und Veddel gehörten zum Ortsamtsbereich Wilhelmsburg im Kreis 8.

Nach dem Gesetz über beratende Ausschüsse in der regionalen Verwaltung vom 26. Juni 1946 und seinen Ausführungsbestimmungen vom 21. März 1947 (HmbGVBL. 1946, S. 77 und HmbGVBl. 1947, S.21) wurden für jedes Ortsamt und jede Ortsdienststelle beratende Ausschüsse gebildet. Sie sollten die Ortsamts- und Ortsdienststellenleiter bei der Ausführung ihrer Aufgaben unterstützen und Mittler zwischen Bevölkerung und Verwaltung sein.
Mit dem Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Hansestadt Hamburg vom 21. September 1949 (HmbGVBl.1949, S.223 ff) folgte die Einteilung Hamburgs in sieben Bezirke, die in Teilen ihres Gebietes ihre Tätigkeit durch Ortsämter ausüben sollten. In dem neu gebildeten Bezirk Harburg gab es die Ortsämter Wilhelmsburg (mit der Anfang der 60er Jahre aufgelösten Ortsdienststelle Moorwerder) und Süderelbe (mit den 1977 aufgelösten Ortsdienststellen Altenwerder und Neuenfelde). Zum Ortsamtsbereich Wilhelmsburg gehörten nun die Ortsteile Wilhelmsburg, Georgswerder und Moorwerder (Bekanntmachung über die Gebietseinteilung der Hansestadt Hamburg vom 11.05.1951; HmbGVBl. 1951, S. 49).

Das Ortsamt nahm als lokal begrenzter Behördenteil des Bezirksamtes Verwaltungsaufgaben wahr. Es konnte unter eigenem Namen weder rechtsgeschäftliche Erklärungen abgeben und Verwaltungsakte erlassen, noch über Widersprüche entscheiden oder Prozesse führen. Fachlich waren die Ortsämter in Abteilungen gegliedert. Die genaue Gliederung ergab sich aus den jeweils gültigen, für alle Bezirksämter einheitlich aufgestellten Verwaltungsgliederungsplänen. Ortsausschüsse wurden von der Bezirksversammlung eingesetzt und waren überwiegend beratend tätig (§ 22 Abs. 2 Bezirksverwaltungsgesetz vom 11. Juni 1997; HmbGVBl. 1997, S. 205 und 206).

Im Zuge der Bezirksverwaltungsreform (Umsetzung 2006 bis 2008) folgte die Auflösung der Ortsämter. Als Rechtsgrundlage wurde insbesondere das Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) angepasst (Art.1 des Zweiten Gesetzes zur Reform der Bezirksverwaltung vom 6. Juli 2006; HmbGVBl. 2006, S. 404). Zukünftig sollten Doppelarbeiten und unklare Zuständigkeiten in Fachbehörden, Bezirks- und Ortsämtern, die vielfach zu unnötig langen Planungs- und Genehmigungsverfahren führten und nicht immer transparent schienen, vermieden werden. Politische Kompetenzen u.a. der Ortsausschüsse galten häufig als unklar. Der Wegfall des § 4 BezVG (Abs.1: Die Bezirksämter nehmen in den Teilen des Bezirks, in denen es im Interesse der Bevölkerung zweckmäßig ist, Bezirksaufgaben durch Ortsämter wahr) ermöglichte die Auflösung der Ortsämter und die Einrichtung von Kundenzentren.

Das Ortsamt Wilhelmsburg befand sich bis zu seiner Auflösung 2007/2008 in dem 1902/03 erbauten Rathaus an der Mengestraße 19. Das Kundenzentrum Wilhelmsburg nimmt seitdem an gleicher Stelle die Aufgaben einer Einwohnerabteilung wahr.

Am 20.02.2007 erließ der Senat die Verordnung zur Bestimmung der Ortsteilgrenzen des Stadtteils Wilhelmsburg (HmbGVBl. 2007, S. 76). Wilhelmsburg gehört damit seit dem 01.03.2008 zum Bezirk Hamburg-Mitte.

Ortsamtsleiter:

1948 – 1952 Robert Winterberg
1952 – 1961 Wilhelm Strauß
1961 – 1976 Hermann Westphal
1977 – 1993 Bernhard Dey
1993 – 2004 Heike Severin
2004 – 2008 Thorsten Schulz (kommissarisch)
Archival history:Außer den Protokollen des Ortsausschusses und einiger Vorgänge zu Flutschäden 1962 wurden erst ab 1989 vereinzelt Akten vom Ortsamt Wilhelmsburg – insbesondere aus der Bauprüfabteilung – an das Staatsarchiv abgeliefert. Im Zusammenhang mit der Bezirksverwaltungsreform und der damit zu erwartenden Schließung des Ortsamtes gelangten 2005 und 2006 in drei Ablieferungen Akten aller Hauptgruppen der Bezirksverwaltung an das Staatsarchiv. 2009 und 2012 erfolgten zwei weitere Ablieferungen von Registraturgut aus Wilhelmsburg durch das Bezirksamt Harburg und das Bezirksamt Hamburg-Mitte. Die Ablieferungen 2006/01 und 2009/01 wurden 2010 von der Archivinspektor-Anwärterin Antje Schulzki erschlossen, die Ablieferungen 2005/01, 2005/02 und 2012/02 von der Unterzeichnenden.

Der Bestand umfasst insges. 16,00 lfd. m bei einer Laufzeit von 1946 bis 2007. Die Verzeichnungseinheiten wurden in den acht Hauptgruppen des Aktenplans der Bezirksverwaltung klassifiziert.

Mit dem hier erschlossenen Schriftgut kann für viele Bereiche der besondere Charakter dieses Ortsamtsbereichs – insbesondere seiner sozialen und städtebaulichen Probleme – dokumentiert werden.

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 446-4 Ortsamt Wilhelmsburg, Nr. ...

Kirsten M. Eckardt November 2015

Im Februar 2024 wurde der Bestand um 25 Akten (1,30 lfd. m; Hauptgruppen 1 und 6) aus der Ablieferung des Bezirksamtes Hamburg-Mitte vom 09.09.2020 ergänzt.

K. M. Eckardt

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Access regulations:Einzelne Archivguteinheiten unterliegen noch den archivgesetzlichen Schutzfristen. Wenn Sie eine solche Archivguteinheit einsehen möchten, stellen Sie bitte einen schriftlichen Antrag auf Schutzfristverkürzung. Die Entscheidung des Staatsarchivs über den Antrag wird Ihnen schriftlich mitgeteilt.
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