423-1 Ämter Trittau, Reinbek und Tremsbüttel in Reinbek, 1624-1885 (Bestand)

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Ref. code:423-1
Title:Ämter Trittau, Reinbek und Tremsbüttel in Reinbek
Laufzeit:(1624-) 1624-1885
Level:Bestand

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Administration history:Die Vogtei (Amt) Trittau ist hervorgegangen aus der verwaltungsmäßigen Zusammenfassung der gräflich schauenburgischen Besitzungen zwischen Alster und Bille (Stormarn). Innerhalb dieses Gebietes lagen Güter anderer weltlicher und geistlicher Besitzer wie der Stadt Hamburg (Walddörfer), des Klosters Reinbek, aus dessen Besitzungen nach ihrer Säkularisation durch die Landesherren (1530) das Amt Reinbek gebildet wurde, und der Herzöge von Sachsen-Lauenburg, deren 1475 pfandweise erworbener Bezirk um Tremsbütel 1571 wiederum pfandweise an die Herzöge von Holstein-Gottorf gelangte, 1649 durch diese angekauft und ebenfalls in ein Amt Tremsbüttel umgewandelt wurde. Schon vorher hatten die Gottorfer Herzöge in der Landesteilung von 1544 auch die Ämter Trittau und Reinbek erhalten. Sie besaßen die drei Ämter bis 1773; damals wurden sie mit dem Besitz der Könige von Dänemark vereinigt.

1692 wurde das Kanzleigut Tangstedt (mit Duvenstedt, Lemsahl, Mellingstedt) aus Teilen des Amtes Tremsbüttel gebildet, gehörte aber weiterhin (bis 1773) zum Gottorfischen Anteil. Von 1750-1768 waren 7 Dörfer des Amtes Trittau (Bramfeld, Steilshoop, Alsterdorf, Sasel, Bergstedt, Meiendorf und Oldenfelde = die sog. Rümerdörfer), 11 Geestdörfer des Amtes Reinbek (Sande, Lohbrügge, Boberg, Ladenbek, Kichsteinbek, Havighorst, Glinde, Ost-Steinbek, Öjendorf, Schleems, Schiffbek) sowie die zum Amt gehörenden Marschlande, insbesondere Reitbrook-Nettelnburg und Ostkrauel, an Hamburg verpfändet (Klefeker IX S. 343 ff.). Dieser Marschbezirk ging auf Grund des Gottorfer Vergleichs vom 27. Mai 1768 endgültig auf Hamburg über (Klefeker IX S. 370 ff.). Außerdem erwarb die Stadt 1803 Alsterdorf (Amt Trittau) im Tausch gegen den bisher hamburgischen Teil von Hoisbüttel, den man dem Amt Tremsbüttel anschloß.

1774 wurde die Verwaltung der Ämter Trittau und Reinbek unter einem Amtmann in Reinbek vereinigt; seit 1800 unterstand ihm außerdem das Amt Tremsbüttel. Auch die 1807 eingerichtete Intendantur für die königlichen Güter Wandsbek und Wellingsbüttel (vgl. Bestand 422-1 Intendantur für die Güter Wandsbek und Wellingsbüttel in Reinbek) wurde ihm übertragen und endlich 1855 die Oberaufsicht über die Verwaltung der Kanzleigüter Tangstedt und Wellingsbüttel adligen Anteils (Kgl. Instruktion vom 27.Sept. 1855, vgl. Dän.Hof- und Staatscalender 1856 Sp. 636).
Der Amtmann war in seinem Amtsbezirk zuständig für Justiz und Verwaltung, zusammen mit dem Vertreter der Kirche auch in Kirchen- und Schulsachen; ihm waren verschiedene untere Beamte für die einzelnen Ressorts nachgeordnet. Die Justiz in den ihm unterstellten Gütern nahmen in der Regel besonders bestellte Justitiare wahr, für Tangstedt z.B. abwechselnd ein Advokat in Altona, der Justitiar in Wandsbek oder ein Beamter der Amtsverwaltung. Nur für die königlichen Güter Wandsbek und Wellingsbüttel wurde 1807 ein besonderes königliches Gericht (Justitiariat) eingerichtet (vgl. Bestand 422-4 Justitiariat für die Güter Wandsbek und Wellingsbüttel).

Dem Amtmann vorgesetzt waren in gottorfischer Zeit vor allem die Regierungs- und Justizkanzlei sowie die Rentekammer in Kiel, ab 1774 die Regierungs- und Justizkanzlei Glückstadt, die Deutsche (seit 1816 Schleswig-Holsteinische) Kanzlei in Kopenhagen sowie die Rentekammer ebenda und verschiedene andere Fachbehörden. Die Glückstadter Kanzlei wurde 1834 auf die Gerichtsbarkeit (II. Instanz) beschränkt (Obergericht, Oberkriminalgericht, Oberkonsistorium); dazu trat gleichzeitig als Gericht III. Instanz das Oberappellationsgericht in Kiel. Die Verwaltungsaufgaben der Kanzlei in Glückstadt gingen 1834 auf die Regierung in Gottorf über (bis 1850). Ihre und der Rentekammer bisherige Aufgaben übernahm 1852 das Ministerium für Holstein und Lauenburg.
Nach der Einverleibung Schleswig-Holsteins in Preußen wurden die Ämter aufgehoben und ihr Gebiet zum neuen Kreis Stormarn zusammengefaßt. Ihre gerichtlichen Aufgaben gingen auf die neu gebildeten Amtsgerichte über, die die bisher bei den Ämtern geführten Protokolle zum Teil fortführten.
Übersicht über die frühere Zugehörigkeit der jetzt hamburgischen Dörfer zu Ämtern (Gutsbezirken) und Kirchspielen

ORT KIRCHSPIEL FRÜHERER VERWALTUNGSBEZIRK (vor 1866)

Wellingsbüttel Bergstedt Kanzleigut Wellingsbüttel königlichen und adeligen Anteils
Duvenstedt Bergstedt Kanzleigut Tangstedt (1692, vorher Amt Tremsbüttel)
Lemsahl Bergstedt Kanzleigut Tangstedt (1692, vorher Amt Tremsbüttel)
Mellingstedt Bergstedt Kanzleigut Tangstedt (1692, vorher Amt Tremsbüttel)
Bergstedt Bergstedt } Amt Trittau
Sasel Bergstedt } Amt Trittau
Bramfeld Bergstedt } Amt Trittau
Steilshoop Eppendorf } Amt Trittau
Alsterdorf Eppendorf } Amt Trittau
Meiendorf Rahlstedt } Amt Trittau
Oldenfelde Rahlstedt } Amt Trittau
Alt-Rahlstedt Rahlstedt } Amt Trittau
Neu-Rahlstedt Rahlstedt Amt Tremsbüttel
Hinschenfelde Rahlstedt } Gut Wandsbek (1646, vorher Amt Reinbek)
Tonndorf (Lohe) Rahlstedt } Gut Wandsbek (1646, vorher Amt Reinbek)
Jenfeld Rahlstedt } Amt Reinbek
Schiffbek (Schleems) Steinbek } Amt Reinbek
Kirchsteinbek Steinbek } Amt Reinbek
Öjendorf Steinbek } Amt Reinbek
Lohbrügge (Ladenbek) Steinbek } Amt Reinbek
Sande Steinbek } Amt Reinbek
Boberg Steinbek } Amt Reinbek
Reitbrook (Nettelnburg) Allermöhe } Amt Reinbek
Ostkrauel Kirchwerder } Amt Reinbek




ORT ZU HAMBURG BEMERKUNG

Wellingsbüttel 1937
Duvenstedt 1937
Lemsahl 1937 } vor 1871 Lemsahl-Mellingstedt
Mellingestedt 1937 } vor 1871 Lemsahl-Mellingstedt
Bergstedt (1750-68), 1937
Sasel (1750-68), 1937
Bramfeld (1750-68), 1937
Steilshoop (1750-68), 1937
Alsterdorf (1750-68), 1803
Meiendorf (1750-68), 1937 1927 Rahlstedt
Oldenfelde (1750-68), 1937 1927 Rahlstedt
Alt-Rahlstedt 1937 1927 Rahlstedt
Neu-Rahlstedt 1937 1927 Rahlstedt
Hinschenfelde 1937 1900 Wandsbek
Tonndorf (Lohe) 1937 1927 Wandsbek
Jenfeld 1937 1927 Wandsbek
Schiffbek (Schleems) (1750-68), 1937 1929 Billstedt
Kirchsteinbek (1750-68), 1937 1929 Billstedt
Öjendorf (1750-68), 1937 1929 Billstedt
Lohbrügge (Ladenbek) (1750-68), 1937 1895 Sande, 1929 Lohbrügge
Sande (1750-68), 1937 1895 Sande, 1929 Lohbrügge
Boberg (1750-68), 1937 1929 Lohbrügge
Reitbrook (Nettelnburg) (1750-68), 1768
Ostkrauel (1750-68), 1768
Archival history:Die im folgenden vereinigten Archivalien entstammen zum größten Teil Abgaben des Landesarchivs Schleswig vom 24.04.1952, 19.01. und 12.02.1954 und 15.02.1958 (Geschäftsakte 204-3). Sie sind im Interesse der Benutzer aus dem jetzt hamburgischen Gebiet im Zuge des Archivalienaustausches hierher gelangt. Zu ihrer Ergänzung dienen einige 1958/1959 nach anderen dortigen Archivalien angefertigte Photokopien. Der eigentliche Bestand liegt im Landesarchiv Schleswig (Abt. 111; Photokopie des Verzeichnisses im Staatsarchiv Hamburg, Verz. 744-10 Band IV). Hier befinden sich insbesondere in der Regel auch die Nebenbücher zu den unter A aufgeführten Schuld- und Pfandprotokollen. Das Protokoll A 3 ist die 1768 angefertigte Abschrift des in Hamburg verbliebenen, 1842 im Archiv verbrannten Originals (Senat Cl. II Nr.14a Vol. 2h Vol. XVa). Von dem Protokoll für die 11 verpfändeten Geestdörfer des Amts Reinbek und den dazugehörigen 2 Kontraktenbüchern sind 1768 ebenfalls Abschriften der 1842 verbrannten Originale (Senat Cl. II Nr. 14a Vol. 2h Vol. XIV a-c) hergestellt und den holsteinischen Behörden übergeben worden. Das Zweitstück einer von der Gottorfer Rentekammer auf Grund der Erdbücher und Amtsrechnungen 1750 hergestellten Aufzeichnung über die gesamten Erträge des an Hamburg zu verpfändenden Gebiets, das 1897 von der Kämmerei abgeliefert wurde, ist jetzt hierher genommen worden (bisher: Senat Cl. II Nr. 14a Vol.2h Vol. XVI a1).

Zur Ergänzung der vom Landesarchiv Schleswig übernommenen Protokolle für die Dörfer des früheren Amtes Trittau dient eine beim Amtsgericht Wandsbek hergestellte Neufassung des Protokolls für Bramfeld und Steilshoop (bisher: Justitiariat Wandsbek E 11).
Unter Berücksichtigung der Oberaufsicht des Reinbeker Amtmanns über das Gut Tangstedt sind ferner nicht nur die Volkszählungslisten der Gutsdörfer, sondern auch die Photokopien der entsprechenden Folien aus den dortigen Protokollen der Einfachheit halber hier mit eingeordnet worden.
In folgendem Verzeichnis ist in der letzten Spalte die (frühere) Signatur des Landesarchivs Schleswig vermerkt.

7. April 1960 Kausche

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 423-1 Ämter Trittau, Reinbek und Tremsbüttel in Reinbek, Nr. ...

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Signierung:Alte AE-Nr.

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Related units of description:siehe auch:
422-1 Intendantur für die Güter Wandsbek und Wellingsbüttel in Reinbek, 1807-1867 (Bestand)

siehe auch:
423-2 Landratsamt Wandsbek, 1875-1940 (Bestand)

siehe auch:
422-4 Justitiariat für die Güter Wandsbek und Wellingsbüttel, 1630-1886 (Bestand)

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