374-14 Eisenbahndirektion - Liegenschaftsakten, 1832-1979 (Bestand)

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Ref. code:374-14
Title:Eisenbahndirektion - Liegenschaftsakten
Laufzeit:1832-1979
Level:Bestand

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Number:3841
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Administration history:Durch die Verstaatlichung der verschiedenen Eisenbahngesellschaften im norddeutschen Bereich kam es zu einer Ausweitung der eigentlich maßgeblich von der Königlich Preußischen Eisenbahn bestimmten Verwaltungseinheiten. So wurde etwa für den Bereich der Provinz Schleswig-Holstein in den Jahren 1884-1903 der Ankauf der folgenden Privatbahnen seitens der Preußischen Eisenbahn durchgeführt:

- Altona-Kieler Bahn 1884
- Schleswigsche Bahnen 1885
- Marschbahn (Elmshorn-Glückstadt, verlängert bis Itzehoe, bis Heide, bis Hvidding) 1890
- Westholsteinische Bahn (Heide-Karolinenkoog mit Erweiterung Heide-Wesselburen, verlängert bis Büsum) 1890
- Kiel-Eckernförde-Flensburg 1903.

Weitere Verstaatlichungen führten zu einer Ballung von Aktenbeständen ursprünglich unterschiedlicher Provenienz bei der Eisenbahndirektion Altona, die auch die Akten der staatlichen Eisenbahn, so u.a. seit 1885 der Strecke Hamburg-Berlin verwaltete. Die 1920 in Reichsbahndirektion Altona umbenannte Dienststelle wechselte aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 ihren Namen in Reichsbahndirektion Hamburg und erfaßte neben den Eisenbahnen in Hamburg auch die der Provinz Schleswig-Holstein, des westlichen Teils von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz sowie des nördlichen Teils der Provinz Hannover. Nach 1951 beschränkte sich der Bezirk der Bundesbahndirektion Hamburg auf die zur Bundesrepublik Deutschland gekommenen Teile des alten Reichsbahnbezirks. Durch Aktenaustausch mit den im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik liegenden Reichsbahndirektionen wurde eine weitgehende Schriftguttrennung für die Bezirke durchgeführt.

Die Liegenschaftsakten haben vor allem Grunderwerbs- und -veräußerungs- sowie Liegenschaftsangelegenheiten zum Gegenstand. Sie sind insofern von Interesse, als sie nicht nur den Auf- und Rückbau des Eisenbahnnetzes mit Gleis- und Gebäudeanlagen erkennen lassen, sondern vielfältige Maßnahmen in den Bereichen der Intensivierung des Bahnverkehrs (z.B. Stellwerke), der immer komplexer werdenden Instandhaltungs- und Pflegeinfrastruktur für das rollende Material (z.B. Ausbesserungswerkstätten), der Verbesserung des Komforts der Eisenbahn (z.B. Empfangsgebäude), der Sicherheit anderer Verkehrsträger im Konflikt mit der Eisenbahn (z.B. Wegeübergänge) bei denen es auch um Grunderwerb bzw. -veräußerung ging, abbilden.
Archival history:Der Aktenbestand ist zweistufig klassifiziert worden: Einmal nach den an die Streckennummerierung der Deutschen (Reichs-, Bundes-)Bahn angelehnten Strecken; zum zweiten nach Sachgruppen innerhalb dieser Streckenobergruppen. Für die Strecken stellte sich folgende Gliederung heraus:

00 ganzer Direktionsbezirk und Übergreifendes bzw. Fremdes

01 Berlin - Hamburg
011 Neustadt/Dosse - Mayenburg - Landesgrenze
014 Rothenburgsort Abzweigung RW bis Hauptbahnhof

05 Wittenberge - Lüneburg

Seite II

06 Lüneburg - Büchen
061 Lübeck - Büchen
062 (Kleinbahn) Ratzeburg Bahnhof - Ratzeburg Stadt
07 Uelzen - Dannenberg West
08 Salzwedel - Dannenberg Ost

10 Lehrte - Harburg
101 Meckelfeld - Billwerder
102 (Bahnanlagen im) Hafen Harburg
103 Jesteburg - Maschen
11 Lüneburg - Buchholz
111 Lüneburg - Soltau
112 Lüneburg - Blekede - Dahlenburg
12 Soltau - Buchholz
13 Visselhövede - Rotenburg/Hannover - Zeven - Bremervörde
131 Rotenburg/Hannover - Verden
14 Bremen - Harburg - Hamburg Hauptbahnhof
141 Kirchweyhe - Sagehorn
142 Industriebahn Wilhelmsburg
143 Verbindungsbohen Hohe Schaar
144 (Hafenbahn) Harburg
145 (Kleinbahn) Wilstedt - Zeeven - Tostedt
146 (Hafenbahn) Hamburg

15 Bremervörde - Stade
151 Bremervörde - Osterholz
16 Harburg - Cuxhaven
161 (Privatbahn) Hausbruch - Waltershof (auch Finkenwerder-Bahn)
162 (Industriebahn) Buxtehude
163 (Kleinbahn) Stade - Drochtersen - Itzwöhrden
164 (Industriebahn) Stade
17 Bremerhaven - Buchholz
171 Harsefeld - Buxtehude
18 Bremerhaven - Cuxhaven
181 Bremen - Bremerhaven
182 Bremerhaven - Bederkesa
19 Neumünster - Bad Oldesloe
191 Hagenow Land - Bad Oldesloe

20 Hollenbek - Mölln
21 Schwarzenbek - Bad Oldesloe
211 Trittau - Steinbek und Billwerder Industriebahn
22 Altona - Wedel (S-Bahn)
23 Altona - Poppenbüttel (S-Bahn; Verbindungsbahn; Vieh- und Schlachthof bis Heiligengeistfeld)
231 Walddörferbahn
232 Langenhorner Güterbahn
24 Eidelstedt - Billwerder (= Güterumgehungsbahn)
241 Wandsbek - Rothenburgsort (= Güterbahn)
242 Buchholz - Meckelfeld
25 Altona - Kiel
251 Altona - Pinneberg (S-Bahn)
252 Holstenstraße - Pinneberg (S-Bahn)
253 (Hafenbahn und Straßenbahn) Altona

254 Bahrenfeld - Langenfelde
255 (Hafen- und Industriebahn) Elmshorn
256 Altona - Eidelstedt - Neumünster (heute AKN)
257 Eidelstedt - Schenefeld
258 (Kleinbahn/Pferdebahn) Tornesch - Uetersen
259 Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn
26 Neumünster - Ascheberg
28 Malente - Lütjenburg
281 Segeberg - Eutin (geplant)
282 (Kleinbahn) Lütjenburg - Preetz - Kirchbarkau - Wankendorf
29 Kiel - Ascheberg - Neustadt/Holstein
291 (Kleinbahn) Kiel - Schönberg
292 (Kleinbahn) Oppendorfer Weiche - Dietrichsdorf

30 Neumünster - Flensburg - Wamdrup
301 Flensburg Weiche - alter Bahnhof Flensburg sowie (Hafenbahn) Flensburg
302 Flensburg Weiche - Padborg
303 Flensburg - Abzweigung Friedensweg
304 Flensburg - Abzweigung Wilhelminental
305 Flensburg - Tingleff - Padborg - Sonderburg
306 Tondern - Tingleff
307 Woyens - Hadersleben, geplante Ostküstenstrecke Hadersleben - Apenrade
308 Rothenkrug - Apenrade
308 Sottrup - Skelde
31 Kiel - Flensburg
311 Kiel West - Kiel Wik - Kiel Holtenau
312 Neuwittenbek - Friedrichsort/Bülk
313 (Kleinbahn) Eckernförde - Owschlag
314 (Kleinbahn) Flensburg - Kappeln und Flensburg - Satrup - Rundhof
315 Kiel - Ellerbek
32 Kiel - Rendsburg
33 Rendsburg - Husum
34 Schleswig Friedrichsberg - Schleswig Altstadt - Satrup
341 (Kleinbahn) Schleswig - Friedrichstadt
342 Schleswig - Eckernförde (geplant)
343 Schleswig Altstadt - Süderbrarup - Kappeln
35 Husum - Jübek
36 Flensburg Weiche - Lindholm
37 Flensburg Weiche - Husum

38 Bredstedt - Löwenstedt
39 Elmshorn - Süderlügum - Hvidding
391 Bredebro - Lygumkloster
392 Hafenbahn Husum
393 Tondern - Hoyer Schleuse
394 Hafenbahn Glückstadt
395 Norderdithmarscher Kreisbahn
396 (Kleinbahn) Niebüll 40 Wrist - Itzehoe
41 Wilster - Brunsbüttel(koog)
42 St. Michaelisdonn - Brunsbüttelkoog Nord
43 St. Michaelisdonn - Marne
44 Marne - Friedrichskoog

45 Kronprinzenkoog Süd - Neufelderkoog
46 Heide - Büsum
47 Neumünster - Heide
48 Heide - Tönning
49 Husum - Tönning
491 Hafenbahn Tönning

50 Tönning - St. Peter Ording Bad
51 Niebüll - Westerland
511 Sylter Inselbahn
52 Lübeck - Hamburg
521 Alt-Rahlstedt - Volksdorf
53 Ohlsdorf - Ochsenzoll
54 Lübeck - Puttgarden
541 Neustadt - Weiche 50
542 Kreisbahn des Kreises Oldenburg
55 Oldenburg - Heiligenhafen - Großenbrode
56 Burg/Fehmarn - Orth
57 Lübeck - Schlutup
58 Lübeck - Travemünde Strand
59 Travemünde Hafen - Niendorf

60 Pönitz - Ahrensbök
61 Eutin - Bad Schwartau
611 Bockholt - Bosau
62 Lübeck - Herrnburg - Bad Kleinen
63 Kleinbahn Lübeck - Segeberg

Folgende Sachgruppen wurden gebildet:

0 Allgemeines
1 Streckenplanung und -bau, Landespolizeiliche Abnahme
2 Grunderwerb, -besitz und -veräußerung
3 Bahnhöfe, Haltestellen und -punkte
4 Gebäude und -komplexe außer Bahnhöfen
5 Anschlußgleise, Hafenbahnen, Kleinbahneinführungen
6 Wegeübergänge, -unter- und -überführungen
7 Regulierung und Unterhaltung von Wegen und Entwässerungseinrichtungen
8 Große Umgestaltungen von Bahnanlagen

Eine Aufteilung in Sachgruppen erfolgte nur bei Strecken, für die große Aktenmengen vorhanden sind.

Die Liegenschaftsakten der im Rahmen der Reichsbahn-, später Bundesbahndirektion Altona zusammengefaßten Provenienzen gelangten im wesentlichen 1979 aus der Altregistratur der Bundesbahndirektion Hamburg direkt an das Staatsarchiv. Sprengstücke kamen in kleineren Ablieferungen von der Tochter der Deutschen Bahn, der DBImm, 1999/2000 hierher. Die Akten wurden von den Unterzeichneten durchgesehen, von überformatigen Plänen befreit und neu verpackt sowie verzeichnet. Die Pläne kamen zum
Bestand 374-15 Eisenbahndirektion-Pläne. Akten mit eindeutigem Bezug auf andere Direktionsbezirke wurden an die zuständigen Landes- bzw. Staatsarchive in Schwerin (für Mecklenburg), Magdeburg (für Sachsen-Anhalt), Potsdam (für Brandenburg) und Hannover (für den nicht zum Direktionsbezirk Altona bzw. Hamburg gehörenden Teil Niedersachsens) abgegeben. Akten, die bei der Eisenbahndirektion Hamburg aufgrund der Aufsichtsfunktion dieser Mittelbehörde über die Klein- und Privatbahnen erwuchsen bzw. die von diesen hierher abgeliefert wurden, blieben beim Bestand.

Oktober 2003
Ulf Bollmann und Klaus-J. Lorenzen-Schmidt
Kommentierte Beständeübersicht:Band 1: Gesamtübersicht
Band 2: Liegenschaftsakten bis 1927 (Verz. D)
Band 3: Achtrup - Handeloh (Verz. A - ab 1927)
Band 4: Handeloh - Nüssau (Verz. B - ab 1927)
Band 5: Oberndorf - Ziegelteich (Verz. C - ab 1927)
Band 6: Privatgleisanschlußkarten (Verz. E)
Band 7: Strecken der ehemaligen Lübeck-Büchener-Eisenbahngesellschaft (LBE, Verz. F)
Band 8: Nachträge zu den Verzeichnissen D,E,F (Verz. N)

Nachdem sich das Eisenbahnwesen einschließlich des Erwerbs, Errichtens und Unterhalts von Strecken und deren Baulichkeiten im Laufe des 19. Jh. überwiegend privatwirtschaftlich entwickelt hatte, ging Preußen seit den 1880er Jahren zu einer Staatsbahnpolitik über. Es bemühte sich, bestehende Strecken in Staatsbesitz zu bringen und neue staatlicherseits anzulegen. Dies führte nach dem vorherigen Erwerb der Altona-Kieler Eisenbahn 1884 zur Errichtung der Königlich Preußischen Eisenbahndirektion Altona, der bereits 1885 die Bahnlinie Berlin-Hamburg unterstellt wurde. Der Direktionsbezirk der Eisenbahndirektion - seit der Gründung der Deutschen Reichsbahn im Jahre 1920 der Reichsbahndirektion Altona und seit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 der Reichsbahndirektion Hamburg - umfaßte Hamburg, Schleswig-Holstein, Teile Mecklenburgs und die Provinz Hannover. Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg brachte den Verlust der östlichen Streckenteile und Einrichtungen. Nach der Gründung der Deutschen Bundesbahn 1949 und der 1951 erfolgten Umbenennung in Bundesbahndirektion Hamburg reduzierte sich der Direktionsbezirk auf Schleswig-Holstein, Hamburg sowie auf einen Streifen Niedersachsens südlich der Elbe von Cuxhaven bis in die Lüneburger Heide.

Der Best. vereinigt die Liegenschaftsakten von der Eisenbahndirektion Altona bis zur Bundesbahndirektion Hamburg mit den Strecken, Gebäuden und sonstigen Anlagen unter Einschluß der von der staatlichen Bahnverwaltung übernommenen Bahnen anderer Träger.

Lit.: 75 Jahre Bundesbahndirektion Hamburg, in: Hamburger Blätter für alle Freunde der Eisenbahn, 6 (1959), Heft 5/6
(Ga)

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