Information on identification |
Ref. code: | 374-13 |
Title: | Eisenbahndirektion - Verwaltungsakten |
Laufzeit: | 1840-01.1994 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Number: | 742 |
Running meters: | 17.80 |
|
|
Information on context |
Administration history: | Der Erlaß des Königs von Preußen, zum 01.03.1884 in Altona die "Königliche Eisenbahn-Direktion" als öffentliche Behörde einzurichten, markiert den Beginn des staatlichen Eisenbahnwesens im nordelbischen Raum. Wenngleich mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Hamburg-Bergedorf 1842 und der "König Christian VIII. Ostseebahn" zwischen Altona und Kiel 1844 sich das Eisenbahnwesen dieser Region sehr früh etablierte, standen um die Mitte des 19. Jahrhunderts Landesgrenzen und territoriale Ansprüche der unter dänischer Oberhoheit stehenden Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, der Freien und Hansestadt Hamburg, Mecklenburgs und Hannovers, der Hansestadt Lübeck, des Großherzogtums Oldenburg und des Fürstentums Lübeck einer einheitlichen Eisenbahnpolitik entgegen. Nachdem Schleswig-Holstein mit der Stadt Altona und das Königreich Hannover mit der Stadt Harburg 1866/1867 Provinzen des Königreich Preußens geworden waren, begann Preußen, die Privatbahnen in staatliche Regie zu nehmen.
Im Zuge dieser, verstärkt nach 1883 verfolgten Politik wurde der Eisenbahndirektion zunächst die Verwaltung der Altona-Kieler Eisenbahn übertragen, zum 01.04.1885 auch die der bereits 1846 eröffneten Berlin-Hamburger Bahn. Im März 1886 wurden die bisher zum Eisenbahndirektionsbezirk Hannover gehörenden Bahnhofsanlagen in Hamburg einschließlich der Strecke von Hamburg bis zur Süderelbe dem Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion Altona zugeteilt. Nach kurzer Residenz im ehemaligen Altonaer Bahnhof, dem jetzigen Neuen Rathaus von Altona, bezog die Direktion 1885 ein provisorisch errichtetes Verwaltungsgebäude an der Ecke Königstraße/Behnstraße, ehe sie am 16.10.1895 das Verwaltungsgebäude in der Museumstraße einweihen konnte. Der Altonaer Bahnhof wurde nach Norden verlegt. 1895 konnte der westliche Teil, am 30.01.1898 der gesamte neue Bahnhof Altona in Betrieb genommen werden. 1899 wurde die Eisenbahnstrecke Harburg-Stade-Cuxhaven der Königlichen Eisenbahndirektion Altona unterstellt. 1907 umfaßte das Streckennetz im Zuständigkeitsbereich der Eisenbahndirektion Altona insgesamt 1954 km. Die Jahrhundertwende war durch Neubauten größerer Bahnhöfe des Direktionsbezirkes gekennzeichnet: 1899 Kiel, 1903 Bahnhof Dammtor, 1906 Hauptbahnhof Hamburg. Auch technische Neuerungen hielten Einzug: 1908 wurde auf der Strecke Ohlsdorf-Blankenese der elektrische Betrieb aufgenommen. Das war der Beginn des ältesten S-Bahn-Systems Deutschlands, das seit 1958 durch die Linien nach Pinneberg, die auf etwa 6 km unterirdisch verlaufende City-S-Bahn, die Harburger S-Bahn mit 4,7 km Tunnelstrecke und die 1984 in Betrieb genommene S-Bahn-Linie nach Neugraben auf über 110 km Streckenlänge erweitert wurde. Ganz Schleswig-Holstein bis hinauf nach Jütland, Gebietsteile von Niedersachsen und Mecklenburg, Hamburg und die Verbindungsstrecke Hamburg-Berlin gehörten zur Direktion Altona. Die Abtretung
Nordschleswigs nach dem 1. Weltkrieg und die Folgen des 2. Weltkrieges veränderten das strukturelle Bild. Waren zuvor die Magistralen auf Berlin ausgerichtet, so wurde der Verkehr nach veränderter Grenzziehung auf die Nord-Süd-Richtung umgestellt. Der Verlust des für den Sylt-Verkehr traditionellen Fährhafens Hoyer Schleuse nach dem 1. Weltkrieg führte zum Bau des 1927 eröffneten Hindenburgdammes. Die Grenzziehung nach dem 2. Weltkrieg schnitt die alten Fährverbindungen von Mecklenburg und Rügen nach Skandinavien vom westdeutschen Eisenbahnnetz ab. Als Ersatz für die Fährverbindung Warnemünde-Gedser wurde 1951 der Fährverkehr zwischen Großenbrode/Kai und Gedser aufgenommen. 1963 konnte mit dem Brückenschlag über den Fehmarnsund die Vogelfluglinie eröffnet werden. |
| Die veränderte politische Lage brachte es mit sich, daß die Direktion im Laufe der Zeiten ihren Namen mehrfach änderte. Aus der preußischen "Königlichen Eisenbahn-Direktion" wurde 1918 die "Eisenbahndirektion Altona", 1922 die "Reichsbahndirektion Altona", dann - nach der Eingemeindung Altonas nach Hamburg - 1937 die "Reichsbahndirektion Hamburg", 1949 schließlich die "Eisenbahndirektion Hamburg" und 1953 die "Bundesbahndirektion Hamburg". Die zum 01.01.1994 vollzogene Bahnstrukturreform wandelte die Bundesmittelbehörde "Bundesbahndirektion Hamburg" in einen Teilbereich der Firma Deutsche Bahn AG um und leitete die Auflösung der Direktionen ein. |
Archival history: | Bereits im März 1964 erfolgten erste Schriftgutablieferungen aus der Altregistratur der Bundesbahndirektion Hamburg an das zuständige Landesarchiv, das Staatsarchiv Hamburg. Darin waren Akten der Lübeck-Büchener-Eisenbahn-Gesellschaft enthalten, aus denen ein Firmenarchiv (621-1 Lübeck-Büchener-Eisenbahn-Gesellschaft) formiert wurde. Die restlichen Unterlagen bildeten zunächst den vorläufigen Bestand 374-13 Eisenbahndirektion. Liegenschaftsakten der Altonaer bzw. Hamburger Direktion und der von ihr übernommenen Privatbahnen der Jahre 1840-1978 gelangten 1979 ins Staatsarchiv; sie wurden zum Bestand 374-14 Eisenbahndirektion - Liegenschaftsakten zusammengefaßt.
Um Schriftgutverlusten bei Aussonderungsaktionen im Zuge der Auflösung der Direktionen zu Beginn des Jahres 1994 vorzubeugen, einigten sich die Deutsche Bahn AG (Zentralbereich Konzernorganisation, Regionalbüro Hamburg) und das Staatsarchiv im Februar 1994 darauf, daß die registraturführenden Organisationseinheiten der ehemaligen Bundesbahndirektion Hamburg entbehrlich erscheinendes Registraturgut dem Staatsarchiv zur Übernahme anbieten sollten. Anhand der von Jahresende 1994 bis April 1995 eingelieferten Aussonderungslisten führte das Staatsarchiv eine erste Bewertung des Schriftgutes durch. Archivwürdig erscheinende Unterlagen im Umfange von ca. 9 lfd. m wurden im Mai und Juni 1995 abgeliefert. Sie wurden ab September 1995 vom Unterzeichner nochmals bewertet und mit dem seit 1964 vorhandenen Schriftgut der Eisenbahndirektion zum Bestand 374-13 Eisenbahndirektion - Verwaltungsakten formiert.
Da weitere Ablieferungen noch erwartet werden können, wurde der Bestand verzeichnungstechnisch als "Zuwachsbestand" eingerichtet. Die Klassifikation des Bestandes ist an den vom 01.06.1980 an gültigen Aktenplan der Deutschen Bundesbahn angelehnt. Bei älterem Schriftgut fand dieser analoge Anwendung. Die vorgefundene vorgangsweise erfolgte Anordnung der paginierten Akten wurde zulasten einer exakten Chronologie beibehalten. Parallel zur Ablieferung der Verwaltungsakten erfolgte im Juni 1995 die Übernahme umfangreicher Planunterlagen aus dem Geschäftsbereich Netz, Regionalbereich Hamburg, der DB AG. Die Pläne umfassen die Plangruppen: Liegenschaftsvermessung (Lv), Ingenieurvermessung (Iv), Übersichten (Iwü), Streckenpläne (Jul), Grunderwerb (Lve), Liegenschaftspläne (Lvgb) und Bahnhofspläne (Isl). Sie bilden den Bestand 374-15 Eisenbahndirektion - Pläne.
Hamburg, im Januar 1996 Dr. Peter Gabrielsson
Durch Ablieferung von der DB-Immobiliengesellschaft mbH, Niederlassung Hamburg, kamen im Juni 2001 auch 2,1 m Verwaltungsakten der ehemaligen Eisenbahndirektion Altona an das Staatsarchiv, die im Juli 2001 durch die Herren Bollmann und Dr. Lorenzen-Schmidt eingeordnet worden sind.
Hamburg, 31. Juli 2001 Dr. Lorenzen-Schmidt |
Kommentierte Beständeübersicht: | Der 1884 als öffentliche Behörde in Altona eingerichteten "Königliche Eisenbahn-Direktion" wurde zunächst die Verwaltung der Altona-Kieler Eisenbahn übertragen, 1885 auch die bereits 1846 eröffnete Berlin-Hamburger Bahn. 1886 wurden die bisher zum Eisenbahndirektionsbezirk Hannover gehörenden Bahnanlagen in Hamburg einschließlich der Strecke von Hamburg bis zur Süderelbe dem Bezirk der Altonaer Direktion zugeteilt. Um 1900 gehörten ganz Schleswig-Holstein bis hinauf nach Jütland, Gebietsteile von Niedersachsen und Mecklenburg, Hamburg und die Verbindungsstrecke Hamburg-Berlin zur Direktion Altona. Die Abtretung Nordschleswigs nach dem Ersten Weltkrieg und die Folgen des Zweiten Weltkrieges veränderten das strukturelle Bild und brachte es mit sich, daß die Direktion im Laufe der Zeiten ihren Namen mehrfach änderte. Aus der preußischen "Königlichen Eisenbahndirektion" wurde 1918 die "Eisenbahndirektion Altona", 1922 die "Reichsbahndirektion Altona", dann - nach der Eingemeindung Altonas nach Hamburg - 1937 die "Reichsbahndirektion Hamburg", 1949 schließlich die "Eisenbahndirektion Hamburg" und 1953 die "Bundesbahndirektion Hamburg". Die zum 01.01.1994 vollzogene Bahnstrukturreform wandelte die Bundesmittelbehörde "Bundesbahndirektion Hamburg" in einen Teilbereich der Firma Deutsche Bahn AG um und leitete die Auflösung der Direktion ein.
Erste Schriftgutablieferungen aus der Altregistratur der Bundesbahndirektion Hamburg im Jahre 1964 führten zur Bildung der Bestände 621-1 Lübeck-Büchener-Eisenbahn-Gesellschaft und 374-13 Eisenbahndirektion. Liegenschaftsakten der Altonaer bzw. Hamburger Direktion und der von ihr übernommenen Privatbahnen der Jahre 1840 -1978 gelangten 1979 ins Staatsarchiv und wurden hier zum Bestand 374-14 Eisenbahndirektion - Liegenschaftsakten formiert. Die im Zuge der Auflösung der Direktion 1995 ins Staatsarchiv übernommenen Unterlagen wurden 1995/1996 mit den bereits im Best. 374 -13 Eisenbahndirektion verwahrten Akten zum vorliegenden Best. zusammengefaßt. Die parallel zur Übernahme der Verwaltungsakten 1995 erfolgte Ablieferung umfangreicher Planunterlagen führte zur Bildung des Best. 374-15 Eisenbahndirektion - Pläne.
Der Best. enthält Unterlagen zu folgenden Bereichen der Bahnverwaltung: Statistik, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Presseveranstaltungen, Betriebswerke, Kraftwerke für den elektrischen Zugbetrieb, Organisationsangelegenheiten, Datenverarbeitung, Geschäftspläne, Vorschriftenwesen und Personalwesen. (Ga) |
|
Conditions of access and use |
Access regulations: | Verschiedene Unterlagen sind nach § 5 des Bundesarchivgesetzes (BArchG) für die Benutzung gesperrt. Nach § 5 Abs. 4 HmbArchG kann eine Verkürzung der Schutzfristen auf schriftlichen Antrag erfolgen. Dazu bedarf es in der Regel der Einwilligung der Betroffenen bzw. des Staatsarchivs Hamburg. |
Finding aids: | Scope |
| unverzeichnet |
Signierung: | Numerus currens |
|
Information on related materials |
Related material: | Lübeck-Büchener-Eisenbahngesellschaft: siehe 621-1 Hamburg-Bergedorfer-Eisenbahn-Gesellschaft: siehe 621-1 |
|
|
Containers |
Number: | 1 |
|
Related units of description |
Related units of description: | siehe unter: 621-1 Firmenarchive (Beständegruppe)
|
|
Usage |
End of term of protection: | 12/31/2024 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=2543 |
|
Social Media |
Share | |
|