Information on identification |
Ref. code: | 362-2/29 |
Title: | Matthias-Claudius-Gymnasium |
Laufzeit: | (1880) 1902-1990 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Running meters: | 9.20 |
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Information on context |
Administration history: | Die "Höhere Bürgerschule mit Gymnasialclassen zu Wandsbek" wurde am 15. Oktober 1872 eröffnet. Am Anfang diente das alte Pächterhaus des ehemals gräflich-Schimmelmannschen Gutes Marienthal am südlichen Ende der Kurvenstraße, also in der Nähe des heutigen Husarendenkmals, als provisorisches Schulgebäude für die 72 Schüler der ersten zwei Klassen (Sexta und Quinta, heute Klasse 5 und 6). Ab 1873 wurde eine dreijährige Vorschule eingeführt, die entsprechend der heutigen Grundschule zur Höheren Bürgerschule hinführte. 1874 erfolgte der Umzug in das 1869 erbaute Schulgebäude auf dem Lärmberg, etwa an der Stelle der heutigen Turnhalle. Am 25. Oktober 1875 wurde beschlossen, die Höhere Bürgerschule zu einem "Gymnasium mit Höherer Bürgerschule" umzuwandeln, also in eine Doppelanstalt mit gemeinsamen Unterricht für alle Schüler in Klasse 5 und 6, beginnend mit Latein. Ab Klasse 7 (Quarta) erfolgte die Trennung in zwei selbständige Schulen unter einem Dach, mit getrennten Lehrplänen aber gemeinsamem Lehrerkollegium: ein altsprachlich ausgerichtetes Gymnasium mit acht Schuljahren (Abitur am Ende der heutigen 12. Klasse) und die fortbestehende "Höhere Bürgerschüle" im Sinne einer Realschule (ohne Griechisch), die nach sechs Schuljahren zum "Einjährigen" (Mittlere Reife) führte. 1886 wurde der "Verein ehemaliger Abiturienten" gegründet.
Die Grundsteinlegung zum gegenwärtigen Hauptgebäude der Schule, das von den Hamburger Architekten Hallier und Fitschen erbaut wurde, erfolgte im Juli 1887, die Einweihung fand am 17. Oktober 1888 statt. Im August 1890 erhielt die Schule anläßlich der 150. Wiederkehr des Geburtstages des Redakteurs des Wandsbeker Boten Matthias Claudius den Namen "Matthias-Claudius-Gymnasium" (MCG), der alle Regierungswechsel überdauert hat. Zwischen 1892 und 1896 wurde die ursprüngliche Höhere Bürgerschule in eine lateinlose Realschule umwandelt, die zur Mittleren Reife führte und in dieser Form neben dem altsprachlichen Gymnasium bis 1930 bestand. 1905 ging das bisher städtische Gymnasium mit Realschule auf den Staat über.
1930 bis 1933 wurde die Realschule zur Vollanstalt, einem sogenannten "Reform-gymnasium", das nun bis zum Abitur führte, mit der Sprachenfolge Französisch - Englisch - Latein ausgebaut, daneben lief das altsprachliche (humanistische) Gymnasium unverändert weiter. In diesen Jahren wurde die Schule auch umgebaut und modernisiert. Im Herbst 1933 wurde der damalige Direktor, Professor Peter Zylmann (1884-1976), durch die Nationalsozialisten abgesetzt: nach dem Krieg wurde er erneut Schulleiter. Die Schule wurde nach dem Großhamburg-Gesetz von 1937 hamburgisch. 1938 wurde das humanistische Gymnasium im Rahmen der nationalsozialistischen Schulreform abgeschafft. Das MCG wurde Oberschule mit neusprachlichem und naturwissenschaftlichem Zweig. Am 31. Juli 1943 wurde das Schulgebäude des MCG mit Ausnahme des Südflügels fast völlig zerstört, auch die gesamten Schulakten des MCG fielen den Bomben zum Opfer. Bis 1945 wurden |
| die Schüler in Rahlstedt unterrichtet, soweit sie nicht durch Kinderlandverschickung auswärts untergebracht oder als Luftwaffenhelfer in Flak-Stellungen rund um Hamburg eingesetzt waren.
Im Herbst 1945 wurde der Unterricht in fünf erhalten gebliebenen Räumen des Anbaus in zwei Schichten wiederaufgenommen, teilweise auch in Räumen des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums. Das MCG wurde zunächst als rein neusprachliches und mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium - wie vor dem 2. Weltkrieg - weitergeführt. 1950 wurde das alte Schulgebäude wiederhergestellt, vom 1958 bis 1970 erfuhr die Schule eine beträchtliche räumliche Erweiterung.
Ab dem 1. Februar 1972 wurde die neugestaltete (reformierte) Oberstufe mit Kurssystem und Tutandengruppen statt des alten Klassenlehrerprinzips eingeführt. Im Sommer 1974 fand das erste Abitur nach den neuen Richtlinien statt. Seit 1972 kooperiert das MCG mit dem nahegelegenen Charlotte-Paulsen-Gymnasium. Die Koedukation wurde im Sommer 1974 eingeführt |
Archival history: | Die hier verzeichneten Unterlagen wurden am 29. Juni 1993 von der Schule abgeliefert. Der Bestand wurde im November 1999 von der Hospitantin Lisa Sargeant verzeichnet. Kassiert bzw. an die Schule zurück gegeben wurden nur Doppelstücke. Einige Druckschriften wurden der Bibliothek abgegeben.
November 1999
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 362-2/29 Matthias-Claudius-Gymnasium, Nr. … . |
Kommentierte Beständeübersicht: | siehe Beständegliederung: Höhere Schulen |
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Conditions of access and use |
Finding aids: | Findbuch (Papier) |
| Scope |
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Information on related materials |
Related material: | Bibliothek: A 558/102:1 Verzeichnis der ehemaligen Schüler des Matthias-Claudius-Gymnasium zu Hamburg-Wandsbek, Mai 1972 A 558/185 MCG. Matthias-Claudius-Gymnasium Hamburg-Wandsbek 1872-1997. Jubiläumsfestschrift zum 125jährigen Bestehen A 776/1:1 Peter Zylmann (1884-1976) - Autobiographie, in: MCG Mitteilungsblatt 31 (1997), S. 8-26 E 990/44:15 Wolfgang Kopitzsch, Zur Sozialstruktur der Schüler der Meldorfer Gelehrtenschule und des Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek während des Kaiserreichs, Neumünster 1988, in: Schleswig Holsteins Weg in die Moderne, Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig Holsteins Band 15, S. 235-268 Z 145/206 Martin Tielke, Loyalität im NS-Staat: Der Fall Peter Zylmann (1874-1976), in: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands 77(1997), S.178-224 Z 507/283 Martin Hennig, Aus meiner Schulzeit in Wandsbek (Matthias-Claudius-Gymnasium) 1915-1921, in: Der Wandsbeker 1978 Z 558/11:39 100jähriges Bestehen des Hauptgebäudes des MCG, MCG Mitteilungsblatt 39 Sonderausgabe Dezember 1989 Z 558/104 Skurril. Schülerzeitung des Matthias-Claudius-Gymnasiums und des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums 1994- Z 558/110 Königliches (später Staatliches) Matthias Claudius-Gymnasium mit Realschule in Wandsbek. Jahresbericht über das Schuljahr, auch Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens am 15. Oktober 1897, Bd.1 1874-1895, Bd.2 1895-1930 Z 558/111 Jahrbuch des Matthias-Claudius-Gymnasiums 1996- |
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Containers |
Number: | 1 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2020 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1841 |
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