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213-12__ Tollkühn, Karl, u.a., wegen Beteiligung an den während der Besetzung Rigas gegenüber jüdischen Bevölkerungsgruppen verübten Massen- und Kriegsverbrechen u.a. durch Angehörige des KdS Lettland, des Einsatzkommandos A und des Sonderkommandos "Arajs" im Zeitraum von 1941 bis 1942 (Staatsanwa
Ref. code: | 213-12__ |
Title: | Tollkühn, Karl, u.a., wegen Beteiligung an den während der Besetzung Rigas gegenüber jüdischen Bevölkerungsgruppen verübten Massen- und Kriegsverbrechen u.a. durch Angehörige des KdS Lettland, des Einsatzkommandos A und des Sonderkommandos "Arajs" im Zeitraum von 1941 bis 1942 (Staatsanwaltschaft Hamburg 141 Js 534/60 Sonderbände) |
Laufzeit: | (1941-1942) 1960-1983 |
Contains also: | Presseberichterstattung: "Tollkühn-Prozeß: Als ich zurückkam, waren alle tot" in: Die Welt, 10.02.1983; "Es gab keinen Grund, nicht in die NSDAP einzutreten" in: Hamburger Abendblatt, 09.02.1983; "Dreieinhalb Jahre Haft für einen 70-jährigen Ex-Nazi" in: Die Welt, 10.05.1983; "Juden-Mörder wird nicht ausgeliefert" in: Bild, 07.07.1977; "Argentinien will "Henker von Riga" an Bonn ausliefern" in: Die Welt 06.07.1977; "Staatsanwalt sucht Juden-Mörder von Riga" in: Bild, 06.07.1977; "Getto-Chef ausgeliefert" in: Hamburger Abendblatt, 05.07.1977; "NS-Verbrecher soll ausgeliefert werden" in: Hamburger Morgenpost; 06.07.1977, "Es war Roschmann!" in: Bild, 15.08.1977; "'Schlächter' starb an Herzversagen" in: Bild, 12.08.1977; "In Asunsion endet die Jagd auf den 'Schlächter von Riga'" in: Hamburger Abendblatt, 17.08.1977; "Assassino de 32 Mil Judeus Está Morando em Interlagos. Herbert Cukurs A"gora Proclama Inocencia" in: Ultima Hora (Brasilien), 03.06.1960; "Ultima Hora Localiza em Interlagos Nazista Assassino de 32 Mil Judeus!" in: Ultima Hora, 03.06.1960; "Kriegsverbrechen: Fragen nach Gräben" in: Der Spiegel, Nr. 52, 25.12.1978 (über Arajs-Prozeß); "Unterscharführer Tollkühn fühlt keine Schuld" in Die Welt, 09.02.1983. |
| Enthält u.a.: Umfang / Inhalt: 13 Bde. Hauptakten, als Sonderbände "Tollkühn" bezeichnet (2069 Bl.); 2 Bde. Handakten (376 Bl.), Vollstreckungs- und Gnadenheft, Kostenhefte, Dokumente (Erlebnisbericht "Der letzte Weg" von Gerda Gottschalk); 1 Ordner Aufzeichnungen zur Hauptverhandlung.- 56 Bde. Hauptakten, sogenannte Sonderbände "Verfahren Arajs" (9014 Bl. und unblattiert ca. 50 Bl.); 3 Bde. Handakten (586 Bl. und ca. 30 Bl. unblattiert); 17 Ordner Dokumente, Zeugenvernehmungen, Kostenhefte; 5 Ordner Vaira (Korrespondenz mit Zeugen, Dokumente), Vollstreckungsheft; 87 Bde. Hauptakten, Grundverfahren "Maywald", davon später Abspaltungen, davon 6 Bde. Hauptakten (838 Bl.), Bd. 5 in Teilbänden 5a und 5b (ursprünglich 14 Js 210/49), sowie 81 weitere Bde. Hauptakten (13783 Bl. und ca. 50 Bl. unblattiert); 77 Ordner, davon Hauptaktenordner 1-25 mit Teilbänden a, b, c, d, e, f, davon BDC- Unterlagen Ordner 26-43, WASt, Zeugenvernehmungen, russische Dokumente, Bd. 74 Lichtbildmappe Täterfotos; 2 Ordner Fotos: Täterfotos, Fotos EK2/KdS, EG A/BdS, Fotos Res. Pol. Bat 22, Fotos Ghetto Riga, Baracken KZ Riga-Kaiserwald (nur Gebäude nach 1945), Fotos Juden mit Judenstern im Ghetto, verwüsteter Friedhof, Synagoge, Fotos sitzender Juden vor Exekution, Fotos von Exekutionen, offene Massengräber; Beiakte Berlin 1 P Js 355/59 K = 3 P (K) Js 161/60 (13 Bl.); Beiakte Darmstadt 2 Js 1002/58 pol. (20 Bl.); Beiakte Itzehoe 4 Js 508/61 (15 Bl.); Beiakte Frankfurt 4 Js 512/61 (23 Bl. und 5 Bl. unblattiert).- |
| Straftatbestand: Das Verfahren 141 Js 534/60 verbunden mit 147 Js 23/65 richtete sich gegen 841 Beschuldigte. Gegenstand der Ermittlungen waren die Verbrechen, die in der Zeit der deutschen Besetzung vom 01.07.1941 bis zum 13.10.1944 in Riga und Umgebung verübt wurden. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde das Verfahren in vier Komplexe aufgeteilt: 141 Js 534/60 A, in dem gegen Angehörige der folgenden Dienststellen ermittelt wurde: HSSPF Ostland und Rußland-Nord, SSPF Lettland, BdO Ostland, KdO Ostland, KdG Lettland, KdSch Riga-Stadt. Das Verfahren 141 Js 534/60 B richtete sich gegen Angehörige der Dienststellen des BdS Ostland, des KdS Lettland und das Polizei-Reserve-Bataillon 9, 3. Kompanie. Das Verfahren 141 Js 534/60 C richtete sich gegen Angehörige des Polizei-Reserve-Bataillons 22 und der z.b.V. Kompanie Furck. Das Verfahren 141 Js 534/60 D umfaßte den Bestand des früheren Verfahrens 141 Js 23/65. Tatvorwürfe, geordnet nach Angeklagten: A). Angeklagter Gerhard Kurt Maywald: I) Verurteilt wegen: Beihilfe zum Mord an mindestens 320 Juden am 05.02.1942; Am 05.02.1942 wurden die Angehörigen der Wiener und Berliner Gruppe im Rigaer Ghetto aus ihren Wohnungen getrieben. Der Angeklagte zu 1) selektierte ältere und kranke, zur Täuschung aber auch jüngere Juden. Insgesamt wählte er mindestens 300 aus der Gruppe Wien und mindestens 20 Personen aus der Gruppe Berlin aus. Die Selektierten wurden in den Wäldern nahe Riga erschossen. II) Freigesprochen bezüglich: 1) der Erschießung am 02.01.1942 im Lager Salaspils; 2) der Erschießung eines taubstummen Juden am 30.01.1942; 3) der Aktion Ende März 1942 im Ghetto von Riga; 4) der Aktion vom 26.03.1942 auf dem Gut Jungfernhof; 5) der Erschießung zweier Juden im Lager Salaspils; III) Wegen folgender ihm zur Last gelegter Tötungsverbrechen erfolgte Einstellung: 1) Teilnahme an der Räumung des Ghettos Riga vom 30.11.1941 bis 09.12.1941; 2) Erschießung von 30 tschechischen Juden im Ghetto Riga Anfang Dezember 1941; 3) Erschießung des Juden Dr. Carlebach aus Lübeck und des Juden Kopf aus Hamburg am Bahnhof Riga-Shirotawa am 09.12.1941; 4) Erschießung des Juden Metzger im Ghetto Riga am 15/16.12.1941; 5) Erschießung des Juden Theo Oppenheimer im Lager Salaspils im Winter 194/1942; 6) Judenerschießungen am Bahnhof Riga-Skirotawa von Dezember 1941 bis Mai 1942; 6a) Erschießung von acht jüdischen Häftligen auf dem SS-Gut Jungfernhof von Dezember 1941 bis Juli 1942; 7) Erhängung des Juden Alexandrowitsch im Ghetto Riga Anfang 1942; 8) Erhängung eines Juden im Lager Salaspils am 02.01.1942; 9) Selektion arbeitsfähiger Häftlinge im Lager Salaspils im Januar/Februar 1942; 10) Erschießung von fünf alten und kranken jüdischen Häftlingen auf dem Gut Jungfernhof im Januar/Februar 1942; |
| 11) Erschießung des Juden Rosenbaum aus Wien auf dem SS-Gut Jungfernhof im Februar 1942; 12) Erhängung der Juden Rolf Becher und Paul Rosen im Ghetto Riga Mitte März 1942; 13) Hinrichtung des Juden Heidenheimer und mindestens sieben weiterer Juden im Ghetto Riga März/April 1942; 14) Abtransport schwangerer jüdischer Frauen aus SS-Gut Jungfernhof zur Tötung im Frühjahr 1942; 15) Erhängung eines Juden aus Hannover im Arbeitslager Salaspils im Frühjahr 1942; 16) Tötung von ca. 15 jüdischen Häftlingen aus einem Arbeitskommando des BdS Ostland/KdS Lettland im Lager Salaspils im Frühjahr 1942; 17) Erschießung eines 18-jährigen tschechischen Juden namens Stranzky oder Straka im Lager Salaspils im Frühjahr 1942; 18) Erhängung eines Juden auf dem SS-Gut Jungfernhof im Juli 1942; 19) Erhängung des Juden Henry Kaufman in Jungfernhof im Frühsommer 1942; 20) Tötung eines Juden in den Räumen der Fahrbereitschaft der Sicherheitspolizei in Riga - BdS Ostland/KdS Lettland im August/September 1942; 21) Erhängung von sechs Juden im Ghetto Riga im März/April 1942; 22) Tötung von drei lettischen Juden im Dienstgebäude des KdS Lettland in Riga im August 1942; 23) Tötung des lettischen Juden Goldstein und eines älteren lettischen Juden im Ghetto Riga im Sommer 1942; 24) Erschießung eines Juden im Lager Salaspils im Sommer 1942; 25) Erhängung von mindestens drei Juden im Lager Salaspils im Frühjahr/Sommer 1942; 26) Erhängung eines Juden im Lager Salaspils 1942; 27) Erhängung von ca. fünf Juden im Ghetto Riga 1942; 28) Erschießung der lettisch-jüdischen Ordnungspolizei auf dem Blechplatz im Ghetto Riga und Erschießung von mindestens 50 lettischen Juden im Bickernicker Wald am 31.10.1942 und Anfang November 1942; 29) Erhängung eines Juden im Ghetto Riga im Oktober 1942; 30) Erschießung von Juden bei der Auflösung des Lagers Salaspils als Judenlager im Herbst 1942; 31) Erschießung eines Juden mit seinem kleinen Kind im Ghetto Riga Ende 1942; 32) Erschießung von 20 lettischen Geiseln als "Sühne" für die Ermordung eines SA-Mannes 1942/1943; 33) Erschießung von russischen Kriegsgefangenen im Ghetto Riga Anfang 1943; 34) Erschießung eines jüdischen Babys auf dem Friedhof des Ghettos Riga Anfang November 1943; 35) Selektionen bei der Auflösung des Ghettos Riga am 02.11.1943 und Abtransport nach Auschwitz; 36) Erschießung der Jüdin Proskauer aus Prag im Ghetto Riga zu unbekanntem Zeitpunkt; 37) Erschießung eines Juden im Lager Salaspils zu unbekanntem Zeitpunkt; 38) Erschießung jüdischer Häftlinge bei der Entladung von Güterwaggons auf der Eisenbahnstrecke in der Nähe des Arbeitslagers Salaspils im Winter 1941/42 bis Frühjahr 1942; 39) Vorfall anläßlich Akunft eines Deportationszuges mit Juden aus Wien auf dem Bahnhof Riga-Shirotawa am 31.01.1942 - fünf alte Juden, die nicht gehen konnten, wurden auf einen Güterwaggon geworfen und erfroren vermutlich; |
| 40) Erhängung eines Juden im Ghetto Riga wegen Lebensmittelschmuggels im Oktober 1942; 41) Erhängung einer Jüdin im Ghetto Riga wegen Butterschmuggels - unbekannte Tatzeit; 42) Erschießung von Juden im Lager Salaspils wegen Kochens von Kartoffelschalen im Frühjahr 1942; 43) Erhängung von geflüchteten lettischen Juden im Arbeitslager Salaspils im Frühjahr/Sommer 1942; 44) Erschießung von Jüdinnen im Ghetto Riga wegen Schmuggels im Mai 1942; 45) Erschießung von Juden anläßlich einer SS-Feier - unbekannter Zeitpunkt; 46) Erschießungen von Juden im Bickernicker Wald 1942; Erläuterungen: Der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald war Angehöriger des Stabs der Einsatzgruppe A unter Dr. Stahlecker. Der Angeklagte traf mit dem KdS Lettland, SS-Sturmbannführer (zuletzt SS-Standartenführer) Dr. Rudolf Lange, im Juli 1941 in Riga ein. Er war während seiner Zeit in Riga (vermutlich bis Mai 1942) Angehöriger der Abteilungen IV und V der Sicherheitspolizei. Er wurde von Dr. Lange mit Sonderaufgaben betraut. Dazu gehört die Bereitstellung und Einrichtung von Diensträumen und Wohnungen. So richtete er z.B. für Dr. Lange und andere Führer der Sipo Privatvillen im Vorort Riga-Kaiserwald ein, wobei das Mobiliar aus den Wohnungen wohlhabender Juden stammte. Außerdem richtete er Werkstätten für den persönlichen Bedarf der Stabsangehörigen ein, wobei er jüdische Schneider und Schuster einsetzte. Er war oft als ranghöchster SS-Führer bei der Ankunft von Deportationszügen aus Deutschland am Bahnhof Riga-Shirotawa anwesend. Für die gehunfähigen Juden ließ er Transportfahrzeuge bereitstellen. Angehörige solcher Transporte wurden häufig in den umliegenden Wäldern erschossen. Dr. Lange und der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald arbeiteten gerade auf dem Gebiet der Judenpolitik eng zusammen. Der Angeklagte wußte spätestens Ende Juli, welches Ende den lettischen Juden zugedacht war. In der zweiten Julihälfte 1941 fanden die sogenannten "Sommerexekutionen" in den Wäldern östlich Rigas statt. Die Erschießungen fanden unter Leitung des Führers des Einsatzkommandos 2 der Einsatzgruppe A statt. Die Absperrung stellten Angehörige des Reservepolizeibataillons 9. Mindestens 150 männliche Juden wurden erschossen. Der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald hat an der Erschießung als Angehöriger des Stabes der Einsatzgruppe A teilgenommen und im Exekutionskommando des Gruppenstabes mindestens 5 Juden eigenhändig erschossen. Seit Anfang 1942 wurden arbeitsunfähige Juden aus dem reichsdeutschen Teil des Ghettos Riga selektiert. Besonders im Frühjahr 1942 kam es vermehrt zu Selektionen, da das Lager Jungfernhof überfüllt war und Salaspils für die Juden noch nicht voll aufnahmefähig war. Am 06.02.1942 sollte das Ghetto wegen Seuchengefahr vorübergehend geschlossen werden, weswegen der 05.02.1942 die vorerst letzte Möglichkeit zur Selektion Arbeitsunfähiger darstellte. Einige wenige Juden meldeten sich freiwillig, da ihnen versprochen worden war, daß sie nach Dünamünde in ein Lager mit leichterer Arbeit kämen. Am 05.02.1942 wurde das Ghetto hermetisch abgeriegelt, die Juden mußten nach Straßen geordnet zum Appell antreten. Alle Bewohner, auch Schwerkranke, wurden aus den Häusern getrieben. Alte, Kranke und Frauen mit kleineren Kindern wurden selektiert und in Busse und Lkws getrieben und im Bickernicker Wald erschossen durch Einheiten des Kommandos Arajs. Die Gruben im Wald hatte Tage vorher ein jüdisches Arbeitskommando ausheben müssen. Die Kleidung der Opfer wurde wieder in die Kleiderkammer des Ghettos gebracht. Mindestens 2000 Juden waren erschossen worden. Der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald nahm als leitender Beamter der Sipo teil und selektierte persönlich Juden aus den Gruppen Wien, Berlin und Köln. Auch überwachte er den Abtransport der Opfer zum Exekutionsgelände. |
| Ende März 1942 fand erneut unter der Tarnbezeichnung Dünamünde eine Aktion gegen arbeitsunfähige Juden statt. Deutsche und lettische Schutzpolizisten selektierten Juden, die in der Berliner Straße und auf dem Blechplatz angetreten waren. Die Opfer wurden auf Lkws abtransportiert und durch Einheiten des Sonderkommandos Arajs im Bickernicker Wald erschossen. Der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald war persönlich an Selektionen arbeitsunfähiger Juden beteiligt. Am 26.03.1942 kam es zur Vernichtungsaktion "Dünamünde Jungfernhof". Anfang März 1942 lebten zwischen 4000 und 5000 Juden auf dem Gut Jungfernhof, womit eine landwirtschaftliche Nutzung weitgehend unmöglich geworden war. Der Lagerleiter bat um den Abtransport der Juden. (Siehe auch Verfahren Hamburg 14 Js 210/49). Der KdS wies den Leiter des Gutshofes an, alle Juden zu erfassen, die für die Bewirtschaftung erforderlich seien. Den Juden wurde wieder eine leichte Arbeit in einer Fischkonservenfabrik in Dünamünde versprochen, woraufhin sich viele frewillig meldeten. Am 26.03.1942 wurden 450 Juden, die auf Jungfernhof bleiben sollten aufgerufen und in Baracken eingesperrt. Der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald führte allerdings selbst in den Baracken noch Selektionen durch, die zum Abtransport von 50 weiteren Juden führten. Mindestens 4000 Juden wurden abtransportiert, vor allem Alte, Kranke, Frauen und Kinder. Sie wurden im Bickernicker Wald erschossen. Der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald gab zu, Dünamünde als Tarnbezeichnung eingeführt zu haben. Ferner legte die Anklage dem Angeklagten Gerhard Kurt Maywald zur Last, an der Erschießung zweier Juden namens Herbert Hirschland/Hirschkowicz und Erich Hanau beteiligt gewesen zu sein. Diese Juden, beide aus Hannover stammend, waren aus Salaspils weggelaufen, um ihre Eltern im Ghetto Riga zu suchen. Die beiden jungen Männer wurden in ihrem Versteck entdeckt und hingerichtet. Der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald soll dabei das Todesurteil verlesen haben. Außerdem soll er am 30.01.1942 einen taubstummen Juden erschossen haben. Am 31.01.1942 traf auf dem Bahnhof Shirotawa bei Riga ein Transport mit ca. 1000 Wiener Juden ein. Darunter waren auch drei oder vier Taubstumme. Einer dieser Taubstummen, der die Anweisungen des Empfangskommandos nicht verstand, soll von dem Angeklagten durch einen Kopfschuß erschossen worden sein. Die Anklage bezichtigte ihn weiter der Erschießung von zwei Juden im Arbeitslager Salaspils, für dessen Aufbau der Angeklagte Gerhard Kurt Maywald verantwortlich war. Er soll sie im März 1942 überrascht haben, als sie eine Pause machten und eine Zigarette rauchten. |
| B) Angeklagter Karl Tollkühn: I) Angeklagt wegen: 1) Teilnahme an mindestens zwei Erschießungsaktionen deportierter deutscher Juden im Herbst 1942; 2) Befehligung eines Erschießungskommando am 31.10.1942 im Ghetto von Riga; 3) Beteiligung an einer nicht mehr zuzuordnenden Massenerschießung; Am 19.10.1942 verließen Transporte mit 963, am 26.10.1942 mit 791 Menschen, am 29.11.1942 mit 1003 und am 14.12.1942 mit 811 Menschen Berlin. Etwa drei Tage später kamen sie in Riga auf dem Bahnhof Riga-Shirotawa an, wo die Opfer aus den Zügen getrieben wurden, mit Lastwagen in Wälder gefahren und dort erschossen wurden. In zweien dieser Fälle, vermutlich am 29.11. und 14.12.1942, begleitete der Angeklagte Karl Tollkühn die Opfer zur Erschießungsstätte. Es wurden je 30 bis 40 Juden in einen Lastwagen geladen, der etwa 45 Minuten zur Erschießungsstätte fuhr. Die Opfer wurden dann zu den Gruben getrieben. Die Menschen wurden gezwungen, sich auf die Leichen zu legen, bevor sie Angehörige des Dienststelle des KdS mit Genickschüssen töteten. Jeder der zwei Aktionen fielen je mindestens 700 Menschen zum Opfer. II) Freigesprochen bezüglich: Leitung eines Erschießungskommandos am 31.10.1942 im Ghetto Riga, das die Angehörigen des Ordnungsdienstes der lettischen Juden ermordete; Zuvor hatte sich im lettischen Teil des Rigaer Ghettos eine jüdische Widerstandsgruppe gebildet. Über Verbindungsleute und Abwehr der Wehrmacht war die Sipo von dem Unternehmen informiert und vereitelte die Flucht der Juden zu den Partisanen. Als Vergeltung sollten 80 lettische Juden erschossen werden. Der Angeklagte Karl Tollkühn war Leiter des Erschießungskommandos und handelte auf Befehl des KdS Lettland Dr. Lange. 30 Männer des lettischen Ordnungsdienstes im Ghetto wurden ausgesucht und sollten am 31.10.1942 auf dem "Blechplatz" erschossen werden. Da die Juden zu fliehen suchten, kam es zu keiner geordneten Erschießung, vielmehr sei es zu einem großen Durcheinander gekommen, in dem 27 Juden erschossen wurden, aber auch ein SS-Mann ums Leben kam. (Keine Anklageerhebung diesbezüglich, da Tötung nicht als grausam gewertet wurde sowie Verjährung eingetreten.) Zu einer Erschießung der 50 älteren Juden kam es an dem Tag nicht mehr, sie wurden zu einem späteren Zeitpunkt erschossen. Ob der Angeklagte Karl Tollkühn an ihrer Erschießung beteiligt war oder ob es sich bei der Erschießung von 50 Juden 1941/42 im Wald bei Riga um eine andere Gruppe gehandelt hatte, konnte nicht mehr festgestellt werden. III) Eingestellt wurde das Verfahren bezüglich: 1) des Überbringens von Exekutionsbefehlen der Sipo an das Zentralgefängnis durch den Angeklagten Karl Tollkühn; Das Überbringen erfolgte im Aufrag des SS-Obersturmführers Krause. Die Opfer waren lettische Kommunisten. Straftat verjährt bzw. Mitwirkung an Entscheidung über Erschießung nicht nachweisbar. 2) der Aktion Ghettoräumung am 30.11.1941 und 08./09.12.1941; Ein Zeuge hatte den Angeklagten Karl Tollkühn beschuldigt, beim Exekutionsgelände gewesen zu sein und dem Exekutionskommando angehört zu haben. Zahlreiche andere Zeugenaussagen widersprechen dieser Zeugenaussage. |
| Erläuterungen: Der Angeklagte Karl Tollkühn war Angehöriger der Abteilung IV des Einsatzkommandos 2, möglicherweise gehörte er auch dem Judenreferat des KdS Riga an. In Riga kamen während und nach dem deutschen Einmarsch durch Pogrome etwa 400 Juden um. Unter der Leitung des Gauleiters Lohse, Reichskommissar im Reichskommissariat Ostland, wurden die Juden aus zahlreichen Berufen gedrängt, waren gezwungen, den Judenstern zu tragen und ihr Vermögen abzuliefern und wurden ghettoisiert. Bis zum Spätherbst 1941 waren im Rigaer Ghetto mehr als 29.000 Juden zusammengepfercht, die bis auf wenige tausend am 30.11.1941 und 08.12.1941 nahe Riga ermordet wurden. Die Aktion stand unter der Leitung des HSSPF Jeckeln und wurde u.a. durch das Einsatzkommando 2 ausgeführt. Laut Bericht der Einsatzgruppe A (2. Stahleckerbericht) fielen der Erschießung 27.800 Menschen zum Opfer, 2500 überlebten. Unter den Ermordeten befanden sich auch 1000 Juden aus Berlin, die am 30.11.1941 nach Riga gebracht worden waren. Dem Angeklagten waren die Massenerschießungen von Juden und Kommunisten bekannt.
C) Angeklagter Viktor Bernhard Arajs: I) Dem Angeklagten Viktor Bernhard Arajs wurde zur Last gelegt, als Leiter der lettischen Hilfssicherheitspolzei - sogenanntes Sonderkommando Arajs - von Juli 1941 bis Februar 1942 an folgenden Straftaten beteiligt gewesen zu sein: 1) Aufstellung, Ausbildung und Bewaffnung der Einheiten der lettischen Hilfssicherheitspolizei im Auftrag des Chefs der Einsatzgruppe A, Dr. Walther Stahlecker, und des Leiters der Sipo im Stab der Einsatzgruppe A, SS-Sturmbannführer Dr. Rudolf Lange; Die Verbände nahmen von Juli 1941 bis Dezember 1941 an der Durchführung von mindestens 19 Massenerschießungen teil, bei denen 1670 Menschen, vor allem Juden, ermordet wurden. Er plante dabei zusammen mit Dr. Lange die Tötungsaktionen, bereitete sie vor und leitete in einem Fall den Einsatz selbst. 2) Einsatz der Einheiten der lettischen Hilfssicherheitspolizei zur Erschießung von arbeitsunfähigen westeuropäischen Juden aus dem Rigaer Ghetto ab Januar 1942; In zwei Erschießungsaktionen wurden in den Wäldern bei Riga Ende Januar 1942 und Anfang Februar 1942 mindestens 5000 Menschen ermordet. 3) Mitwirkung an der Räumung des Ghettos von Riga vom 30.11.1941 bis 09.12.1941 auf Befehl des HSSPF Ostland und Rußland Nord, SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln, durch Teilnahme an den Dienstbesprechungen zum Einsatz der lettischen Hilfssicherheitspolizei, Beteiligung an Selektionen am 29.11.1941 im Ghetto, persönliche Leitung des Einsatzes seiner Einheit am 30.11.1941 und am 08.12.1941 bei der Exekution und an beiden Aktionstagen. Am 08.12.1941 war er zusätzlich auch innerhalb des Ghettos an der Räumung der Häuser und der Zusammenstellung der jüdischen Kolonnen beteiligt. Mindestens zwei alte Juden, die den Marschkolonnen nicht schnell genug folgen konnten, wurden von ihm erschossen. Ferner erschoß er eine Jüdin, die er in einem Kellerversteck entdeckte. 4) Vorbereitung der Erschießung von mindestens 100 jüdischen Männern, die in Libau inhaftiert waren, auf Befehl Dr. Langes in Libau im Sommer. Er führte die Erschießung auch selbständig durch. II) Verurteilt wurde der Angeklagte Viktor Bernhard Arajs aufgrund der Beteiligung an der Räumung des Ghettos Riga am 08.12.1941. Er hatte telefonisch den Befehl Dr. Langes erhalten, alle verfügbaren lettischen Hilfspolizisten für den Einsatz in Rumbula bereitzustellen. Er gab daraufhin seinen Männern den Befehl, mit bereitstehenden Fahrzeugen hinzufahren. In Rumbula kontrollierte er selbst den Einsatz. In wenigen Stunden wurden 13.000 Menschen aus dem Ghetto nach Rumbula getrieben und dort erschossen. Ein Tatbeitrag zur Ermordung der 10.600 Opfer des ersten Räumungstages am 30.11.1941 konnte dem Angeklagten Viktor Bernhard Arajs nicht nachgewiesen werden, ebenso kein Tatbeitrag für die abschließende Durchsuchung am 09.12.1941. |
| D) Beschuldigter Rudolf Reese: Dem Beschuldigten Rudolf Reese wurde von Zeugen folgende Vergehen angelastet, sämtlich mangels Beweises eingestellt: 1) Erschießung von 14 Juden aus dem Lager Salaspils wegen Diebstahls im Frühjahr 1942; 2) Erschießung des Juden Jäger im Lager Suschenhof bei Riga in der ersten Hälfte 1943; 3) Erschießung eines Juden am 12.05.1942 wegen Annahme eines Stückchens Brot; 4) Erschießung von 50 Juden im Lager Salaspils zu unbekanntem Zeitpunkt; 5) Mißhandlung und folgende Erschießung eines lettischen Juden in Suschenhof; 6) Erschießung von fünf Juden aus einem Arbeitskommando; 7) Übernahme von Erschießungskommandos; 8) Erschießung junger jüdischer Mädchen; 9) Erschießung von drei Juden an einem unterirdischen Gang; 10) Erschießung des lettisch-jüdischen Ordnungsdienstes im Rigaer Ghetto; 11) Erschießung lettischer Juden im Bickernicker Wald am 31.10.1942 und Anfang November 1942; 12) Erschießungen im Lager Salaspils, weil Juden Gepäckstücke plünderten.
Beschuldigter Eduard Roschmann: Dem Beschuldigten Eduard Roschmann wurden Erschießungen auf dem Friedhof des Ghettos Riga sowie im Ghetto Riga und in Olaine vorgeworfen: 1) Erschießung von sieben Juden, darunter die Jüdin Sachs im Sommer 1942; 2) Erschießung von fünf Juden, zwei davon namens Satzmann und Cohn, am 08.12.1942 wegen Schmuggels von Lebensmitteln (3 kleine Beutel Sacharin); 3) Erschießung eines 30-35 Jahre alten gefesselten Juden im Frühjahr 1943; 4) Erschießung von zwei Jüdinnen aus dem Ghettogefängnis auf dem Friedhof im Herbst 1943; 5) Erschießung von zehn Häftlingen aus dem Ghetto-Gefängnis im Jahr 1943, weil sie Wertsachen in Lebensmittel eingetauscht hatten; 6) Erschießung der Juden Aron Grünberg und B. Gärtner wegen unerlaubter Lebensmittelbeschaffung im Sommer 1943; 7) Abholung von sechs Juden aus dem Ghetto-Gefängnis im Jahr 1943 und Erschießung; 8) Erschießung eines Juden, der versucht hatte, Selbstmord durch Gift zu begehen, im Jahr 1943; 9) Erschießung eines Juden, der sich für RM 10,- ein Brot verschafft hatte - unbekannter Zeitpunkt; 10)-14) Erschießung der Juden Binder, Frühauf, Weinreich und Wertheim sowie der Jüdin Levi von Januar bis Oktober 1943; Wertheim soll ein Buch über das Leben im Ghetto geschrieben haben und wurde angeblich deswegen getötet. 15) Tötung zweier Jüdinnen im Februar 1943 wegen Besitzes eines Päckchens Butter; 16) Erschießung einer Jüdin aus Wien oder Berlin im Ghetto zu unbekanntem Zeitpunkt; 17) Erschießung des Juden Starobin, eines Millionärs aus Riga, der Gold und Wertsachen vergraben hatte; Der Beschuldigte soll ihm das Leben versprochen haben, wenn er ihm den Schatz zeigte. 18) Erschießung einer Jüdin vor den Augen ihres Kindes; Der sechsjährige Junge hatte seine von der Arbeit zurückkehrende Mutter gefragt, ob sie etwas zum Essen mitgebracht habe. Der Beschuldigte überhörte das Gespräch und ließ die Mutter durchsuchen, wobei er einige Stücke Brot und Butter fand. Daraufhin erschoß er die Jüdin im Beisein des Sohnes. 19) Erschießung einer Jüdin namens Gisela Weinberg aus Hannover, die Brot bei sich hatte, das vermutlich von ihrem Areitskommando stammte, da sie für die Kommandantur Brot abladen mußte; |
| 20) Erhängung von vier Juden auf dem Blechplatz wegen Nahrungsmittelbesitzes; 21) Weitere Erhängung auf dem Blechplatz zu unbekanntem Zeitpunkt und aus unbekanntem Anlaß; 22) Erschießung von drei Häftlingen namens Karp (zwei Brüder) und Schmerling wegen Lebensmittelbesitzes im Lager Olaine zusammen mit dem Verurteilten Migge; 23) Erschießung von drei Juden namens Mordchelewitsch (zwei Brüder) und Kaufmann wegen Nahrungsmittelbesitzes im Juni oder Juli 1943 im Lager Slock durch den Beschuldigten und den SS-Mann Gymnich; 24) Beteiligung an einer Selektion von Juden anläßlich der Auflösung des Ghettos Riga am 02.11.1943; 2200 bis 2500 Juden wurden danach in Auschwitz-Birkenau ermordet. Ein Auslieferungsantrag der Bundesregierung auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Hamburg an Argentinien im Herbst 1976 blieb ohne Erfolg; der Beschuldigte verstarb wenig später in Paraguay. |
Vorsitzender Richter: | Wagner, Dr. (21.12.79; 04.0.77, 02.08.77); Dr. Schwenke; Dr. von Gerkan (22.02.74); Bertram; Herrmann. |
Staatsanwalt: | Kraemer; Klemm (10.05.76, 21.12.79; 05.01.76, 02.08.77); Wesselhöft; Löhr, Dr., Duhn; Ruppolt. |
Hinweise Strafakten: |
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Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren: | 141 Js 534/60 (Sonderbände) = A.- Parallelverfahren: Hamburg 147 Js 27/74, Hamburg 147 Js 5/71, Hamburg 14 Js 210/49, München II 1 Js 21/64, Hannover 2 Ks 3/68, Dortmund 45 Ks 1/68. |
Alte Aktenzeichen Eröffnung Hauptverfahren: | 147 Ks 1/76; (37) 3/76. |
Former reference codes: | 213-12_0045 |
Angeklagte / Beklagte: | Maywald, Gerhard Kurt, geb. am 16.04.1913, in Karlsruhe/Oberschlesien, Mitarbeiter des Stabes d. Einsatzgruppe. A, Kriminalkommissar, SS- Obersturmbannführer |
| Tollkühn, Karl, geb. am 14.07.1912, in Riga/Lettland, Angeh. KdS Lettland, SS-Unterscharf führer im EK 2 d. EG A |
| Arajs (auch: Araijs (oder: Arays), Viktor Bernhard, geb. am 13.01.1910, in Baldone/Kreis Riga, gest. 23.01.1988 in Kassel, Leiter lett. Hilfssicherheitspolizei (SK Arajs), SS-Sturmbannführer,Major lett. Hilfspolizei b.Sipo |
| Jost, Heinz Maria Carl, geb. am 09.07.1904, in Holzhausen/Kreis Marburg, BdS Ostland, Generarlmajor der Polizei |
| Cukurs, Herbert, geb. am 17.05.1900, in Libau, 24.02.1965 in Montevideo, Uruguay, Angeh. Perkonkrust |
| Lange, Rudolf, Dr., geb. am 18.04.1910, in Weißwasser/Kreis Rothenburg, zu unbekanntem Zeitpunkt verstorben, Leiter Abt. IV bei BdS Ostland, dann KdS Lettland, SS-Obersturmbannführer |
| Degenhardt, Herbert Georg Wolfgang Paul, geb. am 01.02.1909, in Tabarz/Kreis Gotha/Thüringen, gest. 22.06.1971 in Wasbek, Kreis Rendsburg-Eckernförde, Sonderbeauftr. Partisanen /Judenbekämpfung b HSSPF, SS-Obersturmführer |
| Heise, Karl August Hermann Ludwig, geb. am 22.12.1898, in Großwechsungen/Kreis Nordhausen/Sachsen, gest. 28.10.1968 in Wiesbaden |
| Clausen, Theodor Peter, geb. am 25.04.1915, in Süderhackstedt, gest. 17.09.1972, Kompanieführer 1. Kompanie/Pol. Res. Bat. 9, Oberleutnant der Schutzpolizei |
| Kirste, Arnold Hans Heinrich, geb. am 04.08.1901, in Jarotschin, bei/Posen, Leiter Abt IV BdS/KdS Riga, SS-Sturmbannführer |
| Hesfehr, Albert, geb. am 11.01.1893, in Doberan |
| Lettberg, Karl, geb. am 01.12.1906, in Libau, Angeh. Dienststelle KdS Riga, SS-Untersturmführer |
| Migge, Kurt, geb. am 15.02.1908, in Berlin-Tegel |
| Nickel, Robert, geb. am 20.03.1914, in Sommerau/Kreis Rosenberg, SS-Oberscharführer |
| Braunsdorf, Arthur, geb. am 10.12.1889, in Wallwitz, gest. 27.10.1958 in Berlin-Friedrichsfeld (Ostberlin), Angeh. HSSPF Ostland, Oberstleutnant der Schutzpolizei |
| Degeler, unbekannt, geb. am in unbekannt, Angeh. BdO Ostland, Hauptmann der Schutzpolizei |
| Hänsel, Herbert Gerhard Ferdinand, geb. am 10.03.1909, in Berlin, Adjutant des HSSPF Ostland, Jeckeln, ab Herbst 42, Oberleutnant der Schutzpolizei der Reserve |
| Sivers, Wolf, von, geb. am 29.07.1913, in Ankum (?),gest. 10.08.1962 (Autounfall in Italien), SS-Rottenführer |
| Hartmann, Friedrich August Daniel Georg, geb. am 02.08.1883, in Metz, gest. 06.10.1973 in Stade, Angeh. BdO Ostland (Chef des Stabes), Oberstleutnant der Schutzpolizei |
| Stüber, Josef, geb. am 19.08.1906, in Hervest-Dorsten/Kreis Recklinghausen, Leiter Abt IV (Gestapo) bei BdS Ostland, SS-Sturmbannführer |
| Hensel (oder: Henseler), unbekannt, geb. am in unbekannt, Angeh. HSSPF Ostland und Rußland-Nord, SS-Hauptsturmführer |
| Kosubeck, Paul, geb. am 09.09.1911, in Königshütte, Angeh. HSSPF Ostland und Rußland-Nord, SS-Untersturmführer |
| Kreuzer, Josef, geb. am 19.03.1913, in Rotthalmünster, Angeh. Verwaltung HSSPF Ostland, SS-Scharführer |
| Tschierschky, Karl, geb. am 15.03.1906, in Friedenshütte/Oberschlesien, Angeh. Stab der Einsatzgruppe A |
| Lagerpusch, Paul, geb. am 12.05.1907, in Groß-Oschkinnen/Kreis Tilsit, Angeh. HSSPF Ostland und Rußland Nord, SS-Obersturmführer (F) der Waffen-SS |
| Tuchel, Otto Paul, geb. am 27.04.1917, in Bodenwinkel |
| Zingler, Johannes Ludwig Ulrich, geb. am 29.05.1901, in Forsthaus Dommatau/Kreis Neustadt/Westpreußen, 18.04.1963, Angeh. Stab HSSPF Ostland u. Rußland Nord, SS-Oberführer, degradiert zum SS-Mann u. Ausschluß |
| Schäfer, Hans, geb. am 02.11.1906, in Wuppertal, Angeh. HSSPF Ostland und Rußland-Nord, SS-Obersturmführer, Oberleutnant der Reserve |
| Wolff, Friedrich, geb. am 28.10.1911, in Berlin, Angeh. HSSPF Ostland und Rußland Nord, SS-Untersturmführer |
| Reipert, Albert, geb. am 07.07.1907, in Gravenstein/Nord-Schleswig, Untersuchungsführer beim BdS Riga, SS-Sturmbannführer (ab 20.04.1944) |
| Botor, Paul Anton, geb. am 02.01.1907, in Gleiwitz, Leiter Fahrbereitschaft bei Einsatzkommando 2, SS-Untersturmführer |
| Freitag, Gerhard, geb. am 18.03.1913, in Magdeburg, Angeh. Einsatzkommando 2/KdS Riga |
| Kraus, Otto, geb. am 22.02.1906, in Riga |
| Kraus, Wilhelm, geb. am 25.10.1909, in Augsburg, SS-Hauptscharführer |
| Bergmann, Heinrich, geb. am 21.11.1902, in Kassel |
| Bode, Friedrich, geb. am 23.12.1906, in Apenrade, Angeh. Abt. IV beim KdS Riga, SS-Hauptsturmführer |
| Grählert, Helmuth Wilhelm Karl, geb. am 20.08.1908, in Wandsbek (jetzt: Hamburg), 03.11.1976 in Hamburg |
| Naruhn, Erich, geb. am 04.09.1906, in Königsberg, Angeh. Abt. IV beim KdS Riga Juni 41-23.09.44, SS-Hauptscharführer |
| Neumann, Ernst, geb. am 12.12.1902, in Königsberg, Angeh. Abt. IV bei KdS Riga, SS-Sturmscharführer |
| Eichler, Horst, geb. am 19.07.1910, in Danzig |
| Finnberg, Emil, Dr., geb. am 27.06.1909, in Hamburg, Gerichtsoffizier/Untersuchungsführer bei KdS Riga, SS-Hauptsturmführer |
| Roschmann, Eduard, geb. am 25.11.1908, in Graz-Eggenberg/Österreich, 10.08.1977 in Asuncion, Paraguay, Leiter Abt. IV (Judenreferat) KdS Lettland, SS-Hauptsturmführer |
| Döring (oder: Dering), Gustav, geb. am,, in unbekannt, SS-Unterscharführer |
| Greulich, Josef, geb. am 20.01.1913, in Karlsruhe, Angeh. KdS Riga (Sommer 1941 bis Anfang 1942), SS-Rottenführer |
| Hoffmann, Hans, geb. am 20.11.1909, in unbekannt, Angeh. Wachmannschaft Lager Strasdenhof bei Riga, SS-Rottenführer |
| Jentzsch, Alfred, geb. am 27.05.1895, in unbekannt, 17.11.1975, Angeh. HSSPF Ostland, Revieroberleutnant der Schutzpolizei |
| Lange, Paul, geb. am 21.09.1910, in Danzig-Langfuhr, 21.01.1979 in Husum, Angeh. BdO Ostland, Wachtmeister der Schutzpolizei |
| Lange, unbekannt |
| Münch, Walter, geb. am 21.05.1909, in Wien, Angeh. KdS Riga, SS-Hauptscharführer |
| Brüner, Hans, geb. am 22.05.1894, in Frintrop, 02.03.1976 Lüdenscheid, stellvertr. Kommandant KZ Riga-Kaiserwald, SS-Oberscharführer |
| Fuchs, Wilhelm, Dr., geb. am 01.09.1898, in Mannheim, 22.12.1946 Belgrad, Jugoslawien, BdS Ostland ab Mai 1944, SS-Oberführer, Oberst der Polizei |
| Jäner (falsch als Jennat bezeichnet), Erich, geb. am 21.03.1908, in Görlitz, Angeh. Einsatzgruppe A u. BdS Ostland, SS-Hauptscharführer |
| Lange, Rudolf, geb. am 08.08.1892, in Tarutino/Bessarabien, 20.08.1963 in Hannover, Angeh. Einsatzgruppe A, später Angeh. KdS Riga, SS-Obersturmführer |
| Legel (oder: Legl od. Legeler), unbekannt, geb. am,, in unbekannt, Angeh. KdS Riga und Sonderkommando 1005, SS-Oberscharführer |
| Liepin Manfried (Manfrid, Manfred), geb. am,, in unbekannt, vermutl. Angeh. Kommando Arajs |
| Pani, Franz, geb. am 22.10.1907, in Klein-Eberhart, 11.09.1944, Angeh. Einsatzgruppe A, SS-Hauptscharführer |
| Reichel, Fritz, geb. am 22.07.1909, in Stolz, Angeh. BdS Ostland, SS-Oberscharführer |
| Sauer, Albert, geb. am 17.08.1898, in Misdroy, 03.05.1945 in Falkensee bei Berlin Kommandant KZ Riga-Kaiserwald, SS-Sturmbannführer |
| Schinke, unbekannt, geb. am,, in unbekannt, Angeh. SD-Jagdkommando, SS-Untersturmführer |
| Schumann, Siegfried, geb. am,, in unbekannt, Angeh. Wachpersonal Lager Straszenhof, SS-Unterscharführer |
| Sprang, Paul, geb. am 20.03.1898, in Königsberg, Angeh. HSSPF Ostland und Rußland Nord, SS-Hauptsturmführer |
| Stoertz, Fritz, geb. am 30.05.1912, in Kaiserslautern, Angeh. Sonderbataillon Dern, SS-Untersturmführer(oder schon SS-Hauptsturmführer |
| Wiedemann, Walter, geb. am 31.05.1908, in Breslau, 19.04.1961 in Hannover, Angeh. BdS Ostland und KdS Riga, SS-Hauptscharführer |
| Witthoeft, Benno Arthur, von, geb. am 30.04.1920, in Riga, 20.10.1975 in Verden an der Aller, Angeh. KdS Lettland (Sommer 41-Sommer 42), SS-Unterscharführer |
| Wolter (oder: Woiter), Karl, geb. am 14.07.1910, in Darmstadt, SS-Oberscharführer |
| Batz, Rudolf, geb. am 10.11.1903, in Langensalza, 08.02.1961 in Wuppertal (Selbstmord in U-Haft), Führer Einsatzkommando 2, KdS Lettland, SS-Obersturmbannführer |
| Sivers, Erich, von, geb. am 16.07.1896, in Gotthardsberg/Livland, Angeh. Dienststelle BdS Riga, SS-Sturmbannführer |
| Nickel, Richard, geb. am 23.12.1903, in Berlin, für tot erklärt, Angeh. Abt. IV bei KdS Lettland, SS-Oberscharführer |
| Krause, Kurt, geb. am 27.02.1904, in Liegnitz, 08.12.1944 im Raum Frauenburg, |
| Reese, Rudolf, geb. am 15.05.1909, in Steinbusch/Kreis Arnswalde, Angeh. BdS Ostland, SS-Untersturmführer |
| Patzke, Helmut, geb. am 24.05.1914, in Danzig, Angeh. Einsatzkommando 2 der EG A, SS-Rottenführer |
| Schmidt, Richard, geb. am 13.06.1910, in Spyck/Kleve, Angeh. KdS Riga, SS-Oberscharführer |
| Welzbach, Emilie, geb. Kuppinger, geb. am 31.10.1915, in Pforzheim, Angeh. Wachmannschaft KZ Riga-Kaiserwald, SS-Oberaufseherin |
Date of birth: | 4/30/1920 |
|
Usage |
End of term of protection: | 12/31/2013 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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