Information on identification |
Ref. code: | 312-7 I |
Title: | Staatsschuldenverwaltung I |
Lebenszeit Bestandsbildner: | <1814-1897> |
Laufzeit: | 1709-1943 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Number: | 371 |
Running meters: | 16.00 |
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Information on context |
Administration history: | Um der angespannten Finanzlage nach Abschluß der französischen Okkupation Herr zu werden, wurde durch Rat- und Bürgerschluß vom 15. September 1814 ein Plan zur Verbesserung der Finanzverwaltung beliebt. Infolge dieses Beschlusses gingen die mit dem Kreditwesen und Schuldendienst zusammenhängenden Geschäfte auf die Schuldenadministrationsdeputation über, die von der Kämmerei unabhängig war; sie wurde erst durch das Gesetz über die Organisation der Verwaltung vom 15. Juni 1863 unter der Bezeichnung „Schuldenverwaltung” (ab 1897 „Staatsschuldenverwaltung“) der Finanzdeputation wieder eingegliedert, blieb jedoch auch innerhalb der Deputation organisatorisch verhältnismäßig selbständig. Über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus nahm die Schuldenverwaltung auch die Arbeiten auf dem Gebiet des Depot- und Kautionswesens wahr, das zur Hauptsache die Verwaltung von Beamtenkautionen und sonstige Sicherheitszahlungen, insbesondere ab 1871 auf dem Gebiet des Zollkreditwesens, umfaßte.
Nach der Einsetzung der Schuldenadministrationsdeputation wurden die bestehenden Schuldtitel in Stammbüchern neu verzeichnet. Eintretende Veränderungen in den Besitzverhältnissen wurden zunächst in den Umschreibungsprotokollen ausführlich festgehalten und dann auch in den Stammbüchern vermerkt. Daneben wurden verschiedene Bücher zur Kontrolle des Gesamtschuldenbestandes sowie der Zinszahlungen und Tilgungen geführt. Die anfangs daneben naturgemäß in geringem Umfang anfallenden Akten der Deputation mit ihrem eng begrenzten Aufgabengebiet wurden überwiegend von dem präsidierenden Syndicus verwahrt und sind mit dessen sonstigen Akten schon früher in das Senatsaktenarchiv überführt worden ( Bestand 111-1 Nr. Cl.VII Lit.Da No.2 Vol.4).
Eine wesentliche Änderung der Schriftgutarten in der Schuldenverwaltung trat erst mit der zunehmenden Auflegung von Anleihen ein, die überwiegend nicht zweckgebunden waren und deren Stücke nicht mehr, wie die früheren Einzelschuldverschreibungen, für einen bestimmten Namensträger ausgestellt waren, sondern auf den jeweiligen Inhaber lauteten. Im Geschäftsverkehr wurde dementsprechend auch zwischen Alter Schuld (bis 1841) und Neuerer Schuld unterschieden. Zur Verwaltung der Neueren Schuld waren Stammbücher und Umschreibungsprotokolle unnötig. Dagegen erwuchsen Einzelakten und Einzelbücher über die Begebung, Verwaltung und Tilgung der verschiedenen Anleihen. Auch allgemeine Verwaltungsakten erwuchsen jetzt unmittelbar bei der Schuldenverwaltung, obwohl die etwa gleichzeitig durchgeführte Eingliederung in die Finanzdeputation bedingte, daß Vorgänge in Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung in deren Protokollen und Akten behandelt wurden; sie sind daher auch jetzt im Archiv der Finanzdeputation zu suchen. 1897 ist ein neuer Aktenplan für alle bis dahin erwachsenen Akten aufgestellt worden, der am 1. Januar 1898 in Kraft trat. Die seit diesem Datum entstandenen Akten werden demgemäß im Bestand 312-7 II Staatsschuldenverwaltung II (1898—1938) verzeichnet.
Der Gesamtbestand ist bei dem Auszug der Finanzdeputation aus dem Rathaus etwa 1924 ungeordnet und ohne Verzeichnisse zurückgelassen worden. Die zeitlich anschließenden Bestände sind bei der Schuldenverwaltung teilweise durch Bombeneinwirkungen während des Krieges vernichtet worden. Die Registraturentwicklung war nicht eindeutig zu klären.
13.07.1953 Bolland |
Archival history: | Für die Ordnungsarbeiten wurde mit Unterstützung der Finanzbehörde deren Oberverwaltungsdirektor a.D. Wienert eingestellt. Der Umfang des Bestandes wurde vor allem dadurch um mehr als zwei Drittel vermindert, daß Bücher abrechnungstechnischen Inhalts (Zins- und Obligationskontrolle, Kassenverkehr und dergleichen) bis auf Spezimina kassiert wurden. Ferner wurden Akten über die Durchführung der Begebung einzelner Anleihen ab 1842 und - wegen des Vorliegens gedruckter Staatshaushaltsabrechnungen - die Gesamtabrechnungsunterlagen ab 1852 vernichtet. Der frühere Aktenplan konnte nur in beschränktem Umfang als Ordnungsgrundlage dienen.
13.07.1953 Bolland
RETROKONVERSION
Die Retrokonversion der Daten erfolgte in den Jahren 2011-2012.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 312-7 I Staatsschuldenverwaltung I, Nr. ... . |
Kommentierte Beständeübersicht: | Zur Regelung der durch die französische Besatzung entstandenen Schulden wurde 1814 eine von der Kämmerei unabhängige Schuldenadministrations-Deputation eingerichtet. 1863 wurde die Komission unter der Bezeichnung Schuldenverwaltung in die Finanzdeputation eingegliedert.
Den Schwerpunkt des Bestands bilden Amtsbücher und Akten über die Alte Schuld (bis 1841) und die Neue Schuld sowie das Depot- und Zollkreditwesen. 1898 wurde die Registratur geschlossen. |
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Conditions of access and use |
Access regulations: | keine |
Finding aids: | Scope |
Signierung: | Alte AE-Nr. |
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Information on related materials |
Related material: | Verwaltungsakten s. 111-1 und 311-2 I-III |
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Containers |
Number: | 1 |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: 311-2 I-III Finanzdeputation I-III, 1849-1932 (Bestand)
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1064 |
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