Information on identification |
Ref. code: | 622-1/520 |
Title: | Wertheimer, Herbert Joachim |
Laufzeit: | 1935-1985 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Number: | 35 |
Running meters: | 1.00 |
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Information on context |
Administration history: | Zum Provenienzgeber
Herbert Joachim Wertheimer wurde am 19. Mai 1915 in Düsseldorf als Sohn des Kaufmannes Karl Wertheimer und dessen Ehefrau Louise, geb. Löcherer, geboren. In der Zeit während vor bzw. während des Ersten Weltkrieges zog die Familie nach Hamburg um. Von 1921 bis 1924 besuchte er die private Grundschule Lara Lehmann in Hamburg in der Maria-Louisen-Straße. Von 1924 bis 1928 wurde er in der Odenwaldschule von Paul Geheeb erzogen und siedelte von dort in das Landschulheim Burg Nordeck bei Londorf über Giessen (Leiter: Studienrat Erdmann und Frau Dr. Anna Geheeb).
Nach dem Verlassen der Schule wurde Wertheimer 1932 als Lehrling von der Baumschul-Firma J.F. Müller in Rellingen (Holstein) übernommen. Schon 1933 musste er aufgrund der politischen Ereignisse seine Lehre dort vorzeitig abbrechen; er trat danach in die Israelitische Gartenbauschule Ahlem ein und beendete dort seine gärtnerische Lehrzeit 1935. Von 1935 bis 1936 war er Gärtnergehilfe in der Minna-James-Heinemann-Stiftung Kirchrode/Hannover, danach arbeitete er von 1936 bis 1938 als gärtnerischer Leiter im Landerziehuungsheim Caput bei Potsdam. Von 1938 bis Anfang 1939 fungierte er als Betriebsleiter für Praktikanten beim Gartenbaubetrieb Gruppe Sillingtal über Zopten (Schlesien). Dort wurde er von der Gestapo verhaftet und kam vorübergehend in das KZ Buchenwald. Nach seiner Freilassung war er noch kurz als gartenbaulicher Betriebsleiter in Steinau/Oberschlesien tätig, bevor er im März 1939 nach England übersiedeln konnte. Nach einem Jahr betätigte er sich dort als Gartenbau-Leiter des landwirtschaftlichen Betriebes Thytrop-House in Kingsey-Thames, Großbritannien. Nach Erhalt eines Visums siedelte er im Mai 1940 nach Auckland in Neuseeland über, wo er von 1950 bis zu seiner Rückreise nach Europa 1961 bei der Stadt Auckland als Betriebsabteilungsleiter für Gartenbau tätig war [diese Angaben stammen aus einem selbst verfassten Lebenslauf von 1961].
In Hamburg konnte Wertheimer die im Laufe seines beruflichen Lebens erworbenen Kenntnisse in der Gartenbautechnik auch bei der Gestaltung der Internationalen Gartenbau-Ausstellung 1963 (IGA 63) in Hamburg einbringen, an deren Konzeption er aktiv mitwirkte. Die letzten Lebensjahre verbrachte Herbert Joachim Wertheimer in Hamburg am Mittelweg 45, wo er am 14. Oktober 1985 verstarb. |
Archival history: | Albert Conrad lieferte 1991 die von ihm bis dahin verwahrten Papiere seines kinderlos gestorbenen Freundes Herbert Joachim Wertheimer ab; im wesentlichen handelte sich sich im Korrespondenzen und Personalpapiere von Herbert Joachim Wertheimer und seinem Vater Karl Wertheimer (die Familie war im oder bald nach dem Ersten Weltkrieg aus Düsseldorf nach Hamburg übergesiedelt). Das gesamte Schriftgut wurde von Albert Conrad vorgeordnet und im wesentlich auch in dieser Ordnung bei der Erschließung so belassen.
Die Personalpapiere dieses Nachlasses spiegeln die inneren und äußeren Bedrängnisse eines Emigranten wieder, wie sie in dieser komplexen Form in den hiesigen Beständen privater Provenienz selten dokumentiert sind. Von besonderem Gewicht sind auch Unterlagen über seine Tätigkeit in landwirtschaftlichen Ausbildungszentren für die Vorbereitung von Juden auf das Leben in Palästina, während die Unterlagen seines Vaters Karl Wertheimer, der die NS-Zeit in Hamburg in sogenannter Mischehe überlebte und während des Zweiten Weltkrieges nach Neuseeland auswanderte, von wo er 1961 mit seinem Sohn Herbert nach Hamburg zurückkehrte, einen eher geringeren Umfang einnehmen. Die Nachkriegskorrespondenzen Herbert Wertheimers (darunter Briefe von Hamburger Bürgermeistern und anderen in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Personen) dokumentieren vor allem seine vielfältigen kulturellen Interessen; als Verehrer des Dichters Karl Wolfskehl hat er sich auch selbst als Lyriker versucht.
Jürgen Sielemann, September 1991
Im Frühjahr 2014 wurde der Nachlass von Harald Möller, einem direkten Verwandten Wertheimers, gesichtet: Es wurden dabei einige Zuordnungsfehler in der ursprünglichen Ablieferungsliste von 1991 festgestellt. So befindet sich der Inhalt der in der usprünglichen Ablieferungsliste als Nr. 4 aufgelisteten Akte in Akte 11; die als Nr. 38 aufgeführten Gedichte liegen ebenfalls in Akte 11. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Ablieferungsliste von 1991 in Scope eingegeben.
Volker Reißmann, Juli 2014
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 622-1/520 Herbert Joachim Wertheimer, Nr. ... |
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Conditions of access and use |
Access regulations: | Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte. |
Finding aids: | Scope |
| Ablieferungsliste |
Signierung: | Ablieferungsliste |
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Information on related materials |
Related material: | Siehe auch 424-88/59 und Geschäftsakte 218-164 |
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Containers |
Number: | 1 |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: 424-88/59 Familie Wertheimer, 1847-1937 (Bestand)
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2045 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=6910 |
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