622-1/427 Randt/Klebe, Ursula, 1941-2005 (Bestand)

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Ref. code:622-1/427
Title:Randt/Klebe, Ursula
Laufzeit:1941-2005
Level:Bestand

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Number:32
Running meters:2.00

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Administration history:Zur Provenienzbildnerin:

Ursula Randt wurde am 25. Mai 1929 als Tochter des jüdischen Arztes Dr. Egon Klebe und seiner nichtjüdischen Ehefrau Johanna in Hamburg geboren. 1935 bis 1939 besuchte sie die Volksschule am Voßberg. 1939 musste ihr Vater aufgrund fehlender finanzieller Mittel ohne seine Familie in die USA emigrieren. Ursula Randt, die 1940 auf die Heilwig-Oberschule für Mädchen wechselte, wurde 1944 als sogenannter „jüdischer Mischling“ dort vom Unterricht ausgeschlossen. 1949 bestand sie an der gleichen Schule das Abitur. 1950 begann sie ein Lehrerstudium an der Hamburger Universität, das sie 1953 mit der ersten Staatsprüfung für Volksschullehrer und 1957 mit dem zweiten Staatsexamen abschloss. 1971 legte sie durch eine Zusatzausbildung die Prüfung für das Lehramt an Sonderschulen ab. Ihre berufliche Tätigkeit begann Ursula Randt 1953 an der Volksschule Voßberg, an der sie bis 1960 unterrichtete. Nach einer familiär bedingten Pause nahm sie 1968 ihren Beruf als Lehrerin wieder auf und wechselte 1971 an die Sprachheilschule Karolinenstraße 35, in dem bis 1942 die Mädchenschule der Deutsch-Israelitischen Gemeinde untergebracht war. Nachdem ihr 1977 auf einem Schulfest eine ehemalige Schülerin dieser ehemaligen Mädchenschule begegnete und sie auf die Geschichte des Gebäudes hinwies, widmete sich Ursula Randt der Erforschung und Beschreibung des jüdischen Schulwesens in Hamburg. Sie tat dies ehrenamtlich, freifinanziert und mit großer Akribie. Besonderes Augenmerk bei ihren Forschungen legte sie dabei auf das individuelle Schicksal der jüdischen Schüler, die in der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzt, vertrieben oder ermordet worden waren. Sie veröffentlichte im Laufe der Jahre mehrere größere Abhandlungen und Aufsätze zu diesem Themenkomplex und konzipierte auch mehrere Ausstellungen zum jüdischen Schulwesen in Hamburg. Auch die Einrichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte in der einstigen jüdischen Mädchenschule geht ganz wesentlich auf das Wirken von Ursula Randt zurück. Im April 1989 wurde Ursula Randt vom Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Hamburg die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Verein für Hamburgische Geschichte ehrte sie für ihre außerordentlichen Verdienste um die Erforschung der jüdischen Schulgeschichte Hamburgs noch kurz vor ihrem Tode mit der Verleihung der Lappenberg-Medaille. Ursula Randt starb am 20. Mai 2007. Testamentarisch verfügte sie, dass ihre Fotosammlung dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg übereignet wurde und ihre umfangreiche Sammlung von Briefen mit jüdischen und nichtjüdischen Korrespondenzpartnern an das Staatsarchiv Hamburg geht – mit der Auflage, sie für zukünftige wissenschaftliche Forschungen zugänglich zu machen.
Archival history:Der Bestand umfasst 32 Archivalieneinheiten. Es wurde die von Ursula Randt gewählte Aufteilung in jüdische und nicht-jüdische Korrespondenzpartner nicht verändert und dabei auch in Kauf genommen, dass es geringfügige zeitliche Überschneidungen zwischen den Bandserien gibt. Ebenfalls mit übernommen wurde eine umfangreiche Materialsammlung; hier wurden allerdings Dubletten und bereits im Bibliothekskatalog des Staatsarchivs nachgewiesene Aufsätze kassiert. Die Benutzung des Bestandes richtet sich – entsprechend dem Willen der Verstorbenen – nach den Bestimmungen des Hamburgischen Archivgesetzes (HmbArchG) vom 21. Januar 1991, zuletzt geändert am 30. Januar 2001. Vereinzelte Unterlagen sind nach § 5 HmbArchG für die Benutzung gesperrt. Nach § 5 Abs. 4 HmbArchG kann eine Verkürzung der Schutzfristen auf schriftlichen Antrag erfolgen. Dazu bedarf es in der Regel der Einwilligung der Betroffenen bzw. des Staatsarchivs Hamburg.

gez. Volker Reißmann, November 2007

Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 622-1/427 Randt/Klebe , Nr. ...
Kommentierte Beständeübersicht:enth. bisher v.a. Unterlagen zu Forschungsarbeiten von Ursula Randt zu den Themen Jüdische Schulen in Hamburg und Judenverfolgung zur Zeit der NS-Diktatur.

Conditions of access and use

Access regulations:Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte.
Finding aids:Scope
Findbuch (Papier)
Signierung:Numerus currens

Information on related materials

Related material:Eine Personalakte des Vaters von Frau Dr. Randt, Dr. Egon Klebe, findet sich im Bestand 424-4 Personalakten Altona (Signatur K 172), eine schriftliche Ausarbeitung ihres Bruders Martin Randt wurde in die Bibliothek des Staatsarchivs übernommen (Signatur A 767/810)
Publications:Baumbach, Sybille: Ursula Randt, in: „Hamburgische Biografie/Personenlexikon, 4. Band“, Hamburg: Wallstein, 2007/2008, Bibliothekssignatur A 710/123:4
 

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Number:1
 

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End of term of protection:12/31/2065
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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