Information on identification |
Ref. code: | 622-1/199 |
Title: | Genzsch |
Laufzeit: | (1779-) 1799-1945 (1959,1963) |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Number: | 123 |
Running meters: | 0.30 |
|
|
Information on context |
Administration history: | Zur Familie Genzsch:
Seit vier Generationen leben Namensträger der Familie Genzsch in Hamburg. Die Abfolge begann mit Johann August Genzsch (1800-1869) aus Audigast bei Leipzig, der in Leipzig und Frankfurt am Main, den Zentren des deutschen Buchgewerbes, die Schriftgießerei erlernte und ausübte. 1833 gründete er zusammen mit dem Bremer Johann Georg Heyse in Hamburg die "Schriftschneiderei, Schrift- und Stereotypengießerei Genzsch & Heyse", die 1849 in den alleinigen Besitz der Familie Genzsch überging. Nach Johann August übernahm der Sohn Emil Julius Genzsch (1842-1907) die Firmenleitung, dem wiederum dessen Sohn Hermann Johannes Genzsch (1874-1948) nachfolgte. Als die nächste Generation ihre Interessen außerhalb der Schriftgießerei fand, löste Johann Hermann Genzsch seit 1933 die Familie aus dem Unternehmen heraus. Sein Sohn Dr. phil. Hans Albrecht Genzsch (1904-1945) war Historiker, zuletzt Assistent an der Universität Breslau, fiel als Soldat im Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien und hinterließ keine Nachkommen. Dessen Schwester Lotte Genzsch, früher als selbständige Fotografin beruflich tätig, hat die hier erfaßten Unterlagen im Frühjahr 1991 an das Staatsarchiv gegeben.
Fa. Genzsch & Heyse - das Familienunternehmen Das Familienunternehmen Genzsch & Heyse befaßte sich als Schriftgießerei mit einem für Hamburg nicht typischen aber hier ein geeignetes Umfeld vorfindenden Gewerbe. In den Jahren nach der letzten Jahrhundertwende erreichte die Firma mit ca.200 Beschäftigten im Hamburger Betrieb ihren größten Umfang, wozu noch ein Filialbetrieb in München (1881-1930) trat. Diese mehr mittlere Größe verdeckt eher den Rang, den Genzsch & Heyse in ihrer Sparte international einnahmen. In eigener Stempelschneiderei war man schriftschöpferisch tätig, entwickelte neue Druckschriften, verbesserte oder wiederbelebte alte (u.a. Neue Schwabacher, Genzsch Antiqua). Als weiterer Zweig entstand der Maschinenbau, wo Geräte für die Gießerei konstruiert und vertrieben wurden.
Die 1905 erfolgte Einführung der sogenannten "Deutschen Normalschriftlinie" in Schriftguß und Buchdruck Deutschlands hatte eine Entwicklung von Hermann Johannes Genzsch zur Grundlage. Die geschäftlichen Interessen erstreckten sich über große Teile des deutschen Sprachraums, waren noch firmeneigener Einschätzung in den skandinavischen Ländern besonders stark, reichten aber auch in das übrige Europa und nach Übersee.
Nach der Trennung der Familie Genzsch von der Firma haben deren Gesellschafter mehrfach gewechselt. Seit 1963 in dem ohnehin immer stärker reduzierten Betrieb die traditionsreiche Schriftgießerei eingestellt worden ist, betreibt die Genzsch & Heyse Nfl. GmbH lediglich noch die 1937 begonnene Schilderabteilung. |
Archival history: | Struktur, Ordnung und Hinweise zur Benutzung Die in den Bestand eingeflossenen Unterlagen gehen auf eine Dokumentation und Quellensammlung des Historikers Dr. Hans Albrecht Genzsch zurück. Dieser hat das Schriftgut ausgehend von der Familienforschung aber immer mit Blick auf die davon nicht trennbare Firmenentwicklung von Genzsch & Heyse zusammengetragen. Durch seinen Soldatentod im Zweiten Weltkrieg ist eine tiefere Bearbeitung und Auswertung nicht mehr zustandegekommen, wobei die abschließende Abgabe an das Staatsarchiv ohnehin in seinem Sinne, wenn nicht gar von vornherein beabsichtigt gewesen sein dürfte. Das eigentliche Firmenarchiv - mithin die Geschäftsregistratur mit Rechnungsbüchern, Bilanzen, Geschäftskorrespondenz usw. - ist bei der Ausbombung des Werkes (Barmbek, Richardstraße 45) im Jahre 1943 mit untergegangen.
Es ist daher nach Provenienz und Inhalt eindeutig ein Familienarchiv mit Firmeneinschlag zu bilden gewesen, das von Grund auf zu ordnen war. Hinzuweisen ist besonders auf die Briefwechsel der drei Generationen Firmeninhaber untereinander, die gleichzeitig im Verhältnis Vater-Sohn-Enkel gestanden haben. Darin treten die privaten Dinge fast völlig hinter die stetige Beschäftigung mit den Belangen von Firma und Schriftguß zurück. Gleichzeitig wird deutlich, daß die Schriftgießer Genzsch neben dem geschäftlich-betrieblichen Bereich die Entwicklung und Pflege von Druckschriften als Beruf mit kulturellem Auftrag ansahen und sich damit identifizierten
Für die Benutzung gelten die in Archivgesetz und Benutzungsordnung niedergelegten Bedingungen. Besondere Sperren oder andere Einschränkungen bestehen nicht.
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 622-1/199 Genzsch, Nr. ...
Literatur: - Genzsch & Heyse. In: Eckstein's Historisch-biographische Blätter. XIV. Lieferung. Berlin 1905/06 (Bibl. Sign.A 902/802 b). - Emil Julius Genzsch. Fünfzig Jahre Schriftgießer 1856-1906. Hamburg 1906 (Bibl. Sign.A 902/818). - Chronik der Schriftgießerei von Genzsch & Heyse in Hamburg 1833-1908. Zum Jubiläum des 75jährigen Bestehens der Firma Genzsch & Heyse in Hamburg den Freuden des Hauses gewidmet. Hamburg 1908 (Bibl. Sign.A 902/212). - Erinnerungen an das Jubiläum des 75jährigen Bestehens der Schriftgießerei von Genzsch & Heyse in Hamburg 28.Februar 1833-1908. Hamburg 1908 (Bibl. Sign.A 902/212-2). - Genzsch & Heyse Schriftgießerei AG Hamburg - 50 der schönsten Schriften aus 100 Jahren Schaffen 1833-1933. Hamburg 1933 (Bibl. Sign.A 902/212-3). - Genzsch & Heyse. Zeitungsausschnitte (A 902/ZAS). - Hand-Probe 1902. Proben von Schriften, Initialen und Verzierungen. Schriftgießerei Genzsch & Heyse. Hamburg 1902 (Bibl. Sign.A 902/212-1). - Genzsch & Heyse. Schriftproben (Bibl. Sign.A 902/212-4K1-3, A 902/819). |
Kommentierte Beständeübersicht: | Schriftgießer, Historiker; Beruf (1833-1838, 1850-1913, 1933-1936); Reisetagebücher (1897); Erinnerungen (1945); Korrespondenzen (1833-1920); Gedichte (1844); Familienforschung; Firmenunterlagen Genzsch & Heyse (1833-1936) |
|
Conditions of access and use |
Access regulations: | Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte. |
Finding aids: | Findbuch (Papier) |
Signierung: | Alte AE-Nr. |
|
Information on related materials |
Publications: | - Genzsch & Heyse. In: Eckstein's Historisch-biographische Blätter. XIV. Lieferung. Berlin 1905/06 (Bibl. Sign.A 902/802 b). - Emil Julius Genzsch. Fünfzig Jahre Schriftgießer 1856-1906. Hamburg 1906. - Chronik der Schriftgießerei von Genzsch & Heyse in Hamburg 1833-1908. Zum Jubiläum des 75jährigen Bestehens der Firma Genzsch & Heyse in Hamburg den Freuden des Hauses gewidmet. Hamburg 1908. - Erinnerungen an das Jubiläum des 75jährigen Bestehens der Schriftgießerei von Genzsch & Heyse in Hamburg 28.Februar 1833-1908. Hamburg 1908. - Genzsch & Heyse Schriftgießerei AG Hamburg - 50 der schönsten Schriften aus 100 Jahren Schaffen 1833-1933. Hamburg 1933. |
|
|
Containers |
Number: | 1 |
|
Usage |
End of term of protection: | 12/31/2005 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=6225 |
|
Social Media |
Share | |
|