614-1/38 Hamburger Öffentliche Bücherhallen, 1897-1954 (Bestand)

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Ref. code:614-1/38
Title:Hamburger Öffentliche Bücherhallen
Laufzeit:1897-1954
Level:Bestand

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Number:118
Running meters:17.00

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Name of the creator / provenance:Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen
Administration history:Angeregt durch die Public Libraries in Großbritannien und in den USA nahm in Hamburg die Patriotische Gesellschaft unter maßgeblicher Initiative des Rechtsanwaltes Eduard Hallier den Bücherhallen-Gedanken auf. Sie plante, als neues geistiges Zentrum eine Bibliothek einzurichten, in der der Lesestoff nahezu kostenlos verbretet und so den Massen ihre Weiterbildung ermöglicht werden sollte. Am 1. Oktober 1899 wurde die erste Bibliothek der Öffentlichen Bücherhalle als eine Gründung und ein Zweig der Patriotischen Gesellschaft im Gebäude Kohlhöfen 21 eröffnet. Wegen des regen Zuspruchs entstanden bald als Filialen die Bücherhallen am Pferdemarkt (1903; 1915 in die Mönckebergstraße verlegt), Rothenburgsort (1905), Barmbek (1909), Hammerbrook (1912) und Eilbek (1915).
Während die fachliche Leitung durch angestellte Bibliothekare wahrgenommen wurde, setzte die Patriotische Gesellschaft als ständige Aufsichts- und Vertretungsorgane eine Bücherhallenkommission (erste Sitzung: 13. Juli 1898) und eine Arbeitsausschuß (am 7. Dezember 1898 von der Kommision gewählt) ein. Die Finanzierung versuchte die Patriotische Gesellschaft zunächst durch Spenden und Sitftungen zu erreichen, doch bewilligten Senat und Bürgerschaft bereits ab 1900 regelmäßig erhebliche Geldmittel und ermöglichten so Bestand und gesicherte Weiterentwicklung der Öffentlichen Bücherhalle. Als eine Folge der Inflation trennte sich die Patriotische Gesellschaft von der Bücherhalle: am 14. August 1919 gründete sie die Stiftung Öffentliche Bücherhalle und ernannte am 1. März 1920 die bisherige Kommission zum Verwaltungsrat. Der Arbeitsausschuss wurde übernommen. Die Finanzierung lag nun ausschließlich beim Staat, doch wurde eine jetzt und später mehrfach angestrebte Verstaatlichung nicht verwirklicht.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme blieben Verwaltungsrat und Arbeitsausschuss formell bestehen, waren aber praktisch bedeutungslos. Als vorgesetzte staatliche Behörde fungierte seit 1938 die neugeschaffene Verwaltung für Kulturangelegenheiten, ohne dass die Stiftung aufgelöst wurde.

Nachdem das Netz der Bücherhalle 1927 um die Filiale Eppendorf und 1937 um die Filiale Veddel erweitert worden war, weitete das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 ihren Aufgabenbereich in zweifacher Hinsicht aus:

1.) Angliederung der Stadtbüchereien von Altona, Harburg und Wandsbek mit den dazugehörigen Zweigstellen sowie der städtischen Musikbücherei Hamburg an die Öffentliche Bücherhalle (durch Vertrag am 1. September 1940 vollzogen, praktische Zusammenarbeit ab 1. September 1941).
2.) Einrichtung einer Hamburgischen Fachstelle für das Volksbüchereiwesen (1937) als Beratungsstelle für die haupt- und nebenamtlich geleiteten Büchereien in 57 Orten des Landgebietes, die im Nebenamt zunächst dem Direktor der Öffentlichen Bücherhalle unterstand, jedoch 1939 als eine Dienststelle der Verwaltung für Kunst- und Kulturangelegenheiten verstaatlicht wurde.

Nach dem Zusammenbruch erging am 3. September 1948 ein Senatsbeschluss über die Vereinheitlichung des Volksbüchereiwesens in Hamburg, dem am 1. Januar 1949 die Eingliederung der Fachstelle und ihrer 58 Büchereien in die Stiftung folgte. Der Hauptsitz der Bücherhallen wurde mit Einrichtung der neuen Räumlichkeiten in die Landesbankgalerie am Gertrudenkirchhof verlegt, 1986 fand ein Umzug in die Großen Bleichen 36 statt, 2004 erfolgte schließlich ein Einzug in das zunächst nur als Übergangsprovisorium angedachte Domizil am Hühnerposten (ehemaliges Hauptpostamt). Durch mehrere - zumeist im Rahmen von Sparmaßnahmen - durchgeführte Zusammenlegungen verringte sich die Zahl der Stadtteilbüchereien in den 1980er und 1990er Jahren von 57 auf schließlich nur noch 32 Zweigstellen sowie eine Kinder- und eine Jugendbibliothek (Stand: 2015); eine 1992 eingerichtete eigenständige Film- und Videobibliothek in den Zeisehallen wurde 2004 in den neuen Hauptsitz am Hühnerposten integriert.
Archival history:Der Bestand umfasst Schriftgut zweier Provenienzen: Der Öffentlichen Bücherhalle der Patriotischen Gesellschaft von 1899 und der Stiftung Öffentliche Bücherhalle von 1919. Zur Vermeidung von Splitterbeständen wurden beide Schriftgutbildner unter der Bezeichnung "Hamburger Öffentliche Bücherhallen" vereinigt.
Da für das abgelieferte Schriftgut kein Aktenplan bestand und sich das Registraturschema als lückenhaft und wenig planvoll erwies, wurde eine vollständige Neuordnung nach Sachgesichtspunkten vorgenommen. Hierbei war es erforderlich, mehrere Aktentitel sinnvoll zu verändern, aber auch nach sachlichen Gesichtspunkten den Inhalt umzuschichten und Akten neu zu bilden. Februar 1977, Heino Rose

Im Jahre 2008 erfolgte eine Nachlieferung von 60 Akten, die aber noch nicht erschlossen ist. August 2008, Volker Reißmann.

Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 614-1/38 Hamburger Öffentliche Bücherhallen, Nr. ...
Kommentierte Beständeübersicht:1899 wurde die erste Bibliothek der Öffentlichen Bücherhalle als eine Gründung und ein Zweig der Patriotischen Gesellschaft eröffnet. Wegen des regen Zuspruchs entstanden schon bald weitere Filialen. Nach der Trennung von der Patriotischen Gesellschaft wurde 1919 die staatlich finanzierte Stiftung Öffentliche Bücherhalle gegründet.

Der Best. umfaßt Schriftgut zweier Provenienzen: Der Öffentlichen Bücherhalle der Patriotischen Gesellschaft von 1899 und der Stiftung Öffentliche Bücherhalle von 1919. Vereinigt sind Unterlagen zu folgenden Bereichen: Allgemeine Verwaltung (Protokolle, Korrespondenzen, Tätigkeitberichte), Öffentlichkeitsarbeit, Planungsvorhaben über Einrichtung und Erweiterung von Öffentlichen Bücherhallen, einzelne Bücherhallen.
(Ga)

Conditions of access and use

Access regulations:Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte.
Finding aids:Findbuch (Papier)
Signierung:Numerus currens

Information on related materials

Publications:75 Jahre Bücherhalle Kohlhöfen : 17.1.1910 [-] 17.1.1985 / [Hrsg.: Hamburger Öffentliche Bücherhalle Kohlhöfen] - 1985. - Umfang: 4 ungez. Bl. : Ill. - (Bibliotheks-Signatur: A 572/0054 Kapsel 01)

Festschrift zum hundertjährigen Bestehen der Öffentlichen Bücherhalle Finkenwerder / Urheber: Öffentliche Bücherhalle Finkenwerder [Urheber]. -Hamburg : Hamburger Öffentliche Bücherhallen, 1968. - 24 S. - (Bibliotheks-Signatur: A 572/0054 Kapsel 04)

25 Jahre Öffentliche Bücherhalle zu Hamburg. - Hamburg : Öffentliche Bücherhalle, 1925. - [Andere Ausgaben: Digitalisierte Ausg.: 25 Jahre Öffentliche Bücherhalle zu Hamburg] - 40 S. : Ill. - (Bibliotheks-Signatur: A 572/0057)

Die Öffentliche Bücherhalle zu Hamburg : Denkschrift zur Feier ihres zehnjährigen Bestehens und zur Einweihung des neuen Gebäudes der Hauptbibliothek an den Kohlhöfen / Patriotische Gesellschaft von 1765 [Urheber], Öffentliche Bücherhalle Hamburg [Urheber]. -
Hamburg : Hamburgische Ges. zur Beförderung der Künste und Nützlichen Gewerbe, 1910. - 41 S. : Ill. - [Andere Ausgaben: Digitalisierte Ausg.: Die Öffentliche Bücherhalle zu Hamburg]. - (Bibliotheks-Signatur: Z 571/0002)
 

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Number:1
 

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364 Wissenschaftliche Anstalten und Institute (Beständegruppe)
 

Usage

End of term of protection:12/31/1984
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=4906
 

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