611-1 St. Johanniskloster (mit dem ehem. Zisterzienserinnenkloster in Harvestehude), 1296-1944 (Bestand)

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Ref. code:611-1
Title:St. Johanniskloster (mit dem ehem. Zisterzienserinnenkloster in Harvestehude)
Laufzeit:1296-1944
Level:Bestand

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Number:2455
Running meters:40.80

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Administration history:Das St. Johanniskloster wurde nach 1227 durch Graf Adolf IV. von Holstein errichtet und etwa 1235 den Dominikanern angewiesen. Es lag an der Stelle des heutigen Rathauses und seines Vorplatzes. 1529 aufgehoben, wurden seine Gebäude z.T. als Schule genutzt. Ein anderer Teil wurden den zur lutherischen Richtung übergetretenen ehemaligen Nonnen des zerstörten Zisterzienserinnenklosters in Harvestehude zur Wohnung gegeben. Den Unterhalt der Insassen bestritt man aus den vereinigten Einkünften beider Klöster. 1830 ging die Verwaltung der klösterlichen Landbesitzes an die Landherrenschaft der Geestlande bzw. die Patrone der Vorstädte über. Die neu errichteten Gebäude am Klosterwall wurden 1836 bezogen; dort gab es 60 Konventualinnen (unverheiratete Bürgertöchter) und 10 in der Steinstraße gelegene Witwenwohnungen unter der Aufsicht der Jungfrau (Jungfer) Domina. 1872 eröffnete das Sankt Johanniskloster am Holzdamm eine höhere Töchterschule und ein Seminar für Lehrerinnen.
Archival history:Die Akten des Klosters befanden sich ursprünglich, soweit sie noch benutzt wurden, in der Klosterschreiberei. Archivalien wurden bei der Jungfer Domina verwahrt - es war das "Alte Klosterarchiv im Schrank bei der Domina". Unter dem Patronat der Bürgermeister Lienau und Amsinck blieben in den Laden der beiden Patrone erledigte und unerledigte Vorgänge und bildeten eigene Archivteile. Die wachsende Verwaltungsarbeit machte 1820 eine Teilung in Aktuariat und Schreiberei nötig, was zu einer entsprechenden Aufteilung der Aktenbestände führte. Nach dem 1827 erfolgten Tod des Klosterschreibers Schramm, der zugleich das Aktuariat verwaltete, wurden die in seinem Gewahrsam befindlichen Akten unsystematisch registriert und erst später von Dr. Großler in eine Ordnung gebracht. Nach dem Übergang der Klosterverwaltung auf die Landherrenschaft der Geestlande und die Patronate der Vorstädte kamen große Teile des Klosterarchivs zunächst an städtische Behörden, nämlich an Landherrenschaft und Stadtarchiv. Behörden und Kloster gaben im Laufe der Zeit ihre Altaktenbestände an das Stadt- und spätere Staatsarchiv ab, das damit alle Überlieferungen wieder vereinigte. Alle Abteilungen des Archivs enthielten Akten über gleiche und eng verwandte Vorgänge; dies ist bei der Neuverzeichnung durch Dr. Kellinghusen in den Jahren zwischen 1950 und 1955 nicht korrigiert worden. Er behielt nicht allein die alte Aufteilung des Schriftgutes bei, sondern beließ es auch bei den antiquierten Aktentiteln. Da das nach Signaturen verzeichnete Schriftgut für systematische Recherche nicht geeignet war, schuf Dr. Kellinghusen auch einen systematischen Katalog, der das eigentliche Recherchemittel bilden musste. Seine Indizierung war überdies nicht vollständig. Auch integrierte er den Urkundenbestand nicht, so dass ein dreibändiges, im ganzen höchst schwer zu handhabendes Verzeichnis entstand.

Deshalb wurde jetzt eine die Aktentitel leicht modernisierende Abschrift des alten Verzeichnisses angefertigt, die vollständige Indizes enthält und auch den Urkundenbestand integriert. Die von Dr. Kellinghusen gewählte Systematik des Bestandes überzeugt an vielen Stellen nicht, wurde aber nicht verändert. Vielmehr wurden einzelne Archivalien in verschiedenen Gruppen registriert, um die Aporien der Systematik zu mildern.

Konsensprotokolle, Eigentums- und Hypothekenbücher wurden vor 1955 zum Bestand 231-1 Hypothekenamt genommen, die Licitations- und Verkaufsprotokolle kamen zum Bestand 214-2 Auktionswesen. Gez. Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, April 2005.

Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 611-1 St. Johanniskloster (mit dem ehem. Zisterzienserinnenkloster in Harvestehude), Nr. ...
Kommentierte Beständeübersicht:Das Kloster wurde nach der Schlacht von Bornhöved 1227 aufgrund eines Gelübdes des holsteinischen Grafen Adolf IV. errichtet und etwa 1235 den Dominikanern angewiesen. Es lag an der Stelle des heutigen Rathauses und seines Vorplatzes. 1529 aufgehoben, wurden seine Gebäude z.T. als Schule genutzt (Johanneum - nach dem Reformator Johannes Bugenhagen); ein anderer Teil wurde den zur neuen Lehre übergetretenen Nonnen des zerstörten Zisterzienserinnen-Klosters in Harvestehude zur Wohnung gegeben. Der Unterhalt der Insassen wurde aus den vereinigten Einkünften beider Klöster bestritten. 1830 ging die Verwaltung des Landbesitzes der Klöster an die Landherrenschaft der Geestlande bzw. die Patrone der Vorstädte über. Die Gebäude wurden am Klosterwall neu gebaut und 1836 bezogen. Es gab jetzt 60 Konventualinnen (unverheiratete Bürgertöchter) und 10 Witwenwohnungen in der Steinstraße unter Leitung einer Jungfrau Domina. 1872 eröffnete das Kloster am Holzdamm eine höhere Töchterschule und ein Seminar für Lehrerinnen.

Der Bestand gliedert sich in Registraturwesen, Geschichte des Klosters, Personalwesen (Insassen, Verwaltung), Klostergebiets-, Liegenschafts-, Rechnungswesen, Steuern und Abgaben, Bevölkerung, Justiz (Straf- u. Ziviljustiz, freiwillige Gerichtsbarkeit), Verkehr, Wirtschaft (Landwirtschaft u. Gewerbe), Kirchen, Schulen, Soziales, Medizinalwesen, Polizei und Militär. Urkunden liegen für den Zeitraum 1296 bis 1626 vor.

gez. Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt

Conditions of access and use

Access regulations:Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungvorbehalte.
Finding aids:Findbuch (Papier)

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Related material:GA: 215-4/1
Publications:Framhein, Otto: Stiftungen in Hamburg : Das St. Johannis-Kloster. - Veröffentlichungsangabe: Tübingen : Mohr, [nach 1970]. - Umfang: S. 73-87 (Anmerkung: Sonderdruck aus: Lebensbilder deutscher Stiftungen Bd 2: Stiftungen aus Vergangenheit und Gegenwart (Bibliothekssignatur: A 640/0127 Kapsel 01)

Kapsel "Kloster Sankt Johannis Hamburg", Signatur: A 640/0127

Reuther, Silke: Martin Gensler und das St. Johanniskloster / von Silke Reuther. - Veröffentlichungsangabe, 2001. - Umfang: Ill. - in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte / Verein für Hamburgische Geschichte. - Hamburg : Verl. Verein für Hamburgische Geschichte, Bd. 87 (2001), S. 173-185
 

Containers

Number:3
 

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Related units of description:siehe auch:
362-2/36 Gymnasium Klosterschule, 1872-1999 (Bestand)

siehe auch:
613-2/2 Interessentschaft der Gemeindeschule und -weide vor dem Dammtor, 1844-1901 (Bestand)
 

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Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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