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Archival history: | Der nachstehend verzeichnete Bestand umfasst die gesamte schriftliche Überlieferung des Harburger Magistrats, soweit sie erhalten ist, von Anbeginn bis 1927 mit Ausnahme der Urkunden (Bestand 430-1), Stadtbücher (Bestand 430-2) und Rechnungen (Bestand 430-3), also das Aktenarchiv der Stadt. Über seine Entstehung und Geschichte, insbesondere die zeitlich aufeinanderfolgenden Neuordnungen von Registratur und Archiv vgl. Harb. Jb. IV/1951 S. 252 ff. Die vorliegende Ordnung erfolgte unter Berücksichtigung der „Bestimmungen über das Registratur- und Archivwesen der städtischen Verwaltung zu Harburg” von 1897 in den Jahren 1892-1902 durch den Registrator Georg Eckart (vgl. a. a. O. S. 257 f.). Er hat dabei sämtliche vorhandenen, auch die nicht mehr kurrenten Akten in sein auf die Zeit um 1900 zugeschnittenes Registraturschema eingeordnet. Nicht darin enthalten waren die sogenannten Nebenregistraturen, von denen einige, nämlich Bauamt und Polizeidirektion heute besondere Bestände bilden (430-10 und 430-13), einige wenigstens in Resten an die Hauptregistratur angeschlossen werden konnten (Gewerbebüro, Militärbüro), während von den anderen (Armenbüro, Steuerbüro, Revisionsbüro, Standesamt) keine Akten ins Staatsarchiv gelangt sind. Nicht mehr benötigte Akten wurden nach und nach an das sogenannte Archiv I abgegeben und erhielten dabei durchlaufende Nummern; zu ihrer Auffindung nach sachlichen Gesichtspunkten diente aber weiterhin das Registraturverzeichnis, in dem die Archivnummern vermerkt wurden. In geringem Maße fanden seit 1916 auch Kassationen statt.
1927 wurde die Eckartsche Registratur abgeschlossen, als man für die neue Stadt Harburg-Wilhelmsburg eine neue Registratur nach dem Dezimalschema schuf (Bestand 430-5); nur in wenigen Fällen sind auch nach 1927 noch Akten in die ältere Registratur eingeordnet worden. Verschiedene Aktenaussonderungen, vor allem die des Jahres 1938, hatten bedauerliche Verluste für den Bestand zur Folge. Bei seiner Neuaufstellung nach der Übernahme des Harburger Archivs durch das Staatsarchiv wurde zunächst für alle laufenden und Archivakten die alte Ordnung wiederhergestellt. Nach Überarbeitung des gesamten Plans, Auflösung unbrauchbarer Aktengruppen (z. B. mehrfach „Verschiedenes” und Schaffung einiger neuer Unterabteilungen (z. B. XII F Stadttheater) bildet die Eckartsche Registratur nun den Bestand 430-4.
Magistratsmitglieder, der Bürgervorsteher und gewisser gehobener Beamtengruppen sind als Bestand 430-6 gesondert aufgestellt worden, die Akten aus der Zeit der westfälischen und französischen Verwaltung (1810-14) wurden, soweit möglich, ebenfalls als besonderer Bestand 430-72 herausgelöst. Über 1927 hinausgehende Akten sind grundsätzlich zum Bestand 430-5 gelegt. Eine Ausnahme bilden lediglich die Akten betreffend Verpachtungen von Liegenschaften (IV B 3 e), die hier bis 1929 geschlossen aufbewahrt sind, dem Jahr der Einführung des Pachtlagerbuchs, das alle späteren Akten entbehrlich machte und die mit dem Bau des 4. Seehafenbeckens zusammenhängenden Akten betreffend Verkäufe von Hafengelände, die bis 1933 reichen (XVI F 2 c).
Aus dem Bestande der Polizeidirektion wurden die alten Magistratsakten betreffend Polizeiangelegenheiten, die Eckart in seine Registratur nicht mitaufgenommen hatte, sondern jener überwiesen hatte, wieder in den Bestand 430-4 zurückgeordnet, wobei die Aktengruppe XIII G neugeschaffen wurde. Die schon vorhandenen und weiter hinzugekommenen Reste der durch übereifrige Befolgung der Bestimmungen des Versailler Vertrags vernichteten Registratur des Militärbüros sowie einzelne schon in der Hauptregistratur befindliche Militärakten des Magistrats mussten in drei Gruppen neu gegliedert werden (XIV A — C). |
| Die jetzt vom Amtsgericht abgelieferten Reste der 1852 an dieses abgegebenen Stadtgerichtsakten (vgl. a. a. O. S. 256) konnten teils in der Gruppe XV A, teils in einer neugebildeten Gruppe XV M untergebracht werden. Die Einordnung der vom Gewerbebüro hinterlassenen Akten, bei denen es sich zum größten Teil auch um von Eckart ausgeschiedene Magistratsakten handelte, machte eine völlige Neugliederung der Aktengruppe XVI D unter Fortfall der bisherigen Gruppe XVI E erforderlich, ferner die Erweiterung der Gruppe IX C durch das Hinzukommen der vorher beim Gewerbebüro geführten Akten betreffend Juden. Nicht eingeordnet, sondern als besonderer Bestand (430-14) aufgestellt wurden dagegen die Akten des Wohnungsamts und Mieteeinigungsamts (1918-33).
Nachdem Gebrauch und Änderungen das zweibändige, von Eckart angelegte Repertorium für die laufende Benutzung als nicht mehr geeignet erscheinen ließen, wurde im August — September 1954 diese Abschrift angefertigt.
Kausche, 5.11.1954 |
Kommentierte Beständeübersicht: | Die Verwaltungstätigkeit des Harburger Rats war im 16. und 17. Jh. noch sehr gering; erst 1707/10 wurden ihm das volle Niedergericht, die Erhebung der Polizeistrafen und die Verwaltung in Kirchen- und Schulsachen übertragen. Offiziell wurde er seit 1827 als Magistrat bezeichnet. Der Bestand enthält die 1892-1902 formierte Hauptregistratur der Stadt Harburg mit Vorakten und umfaßt die gesamte erhaltene Aktenüberlieferung des Magistrats bis 1927. Angeschlossen worden sind ihm Reste ehemaliger städtischer Nebenregistraturen: Stadtgericht, Polizei, Militärbüro, Gewerbebüro. 1927 wurde für die Großstadt Harburg-Wilhelmsburg eine neue Dezimalregistratur geschaffen (s. 430-5), nur in wenigen Fällen sind danach noch Akten in die ältere Registratur gelangt.
Folgende Gruppen sind im Bestand vertreten: Chronik und Statistik 1705-1928, allgemeine städtische Verwaltung 1542-1936, allgemeine Reichs-, Landes-, Provinzial- und Kreisverwaltungen 1643-1937, Finanzen 1607-1937, Gemeindeanstalten und Einrichtungen 1643-1929, Bauwesen 1628-1938, Verschönerungsanlagen 1835-1903, Armenpflege 1668-1925, Kirchen und Religionsgemeinschaften 1620-1926, Stiftungen und Wohltätigkeitseinrichtungen 1621-1935, Schulwesen 1651-1930, Kunst, Wissenschaft und gemeinnützige Zwecke 1819-1928, Polizei (u.a. Gesundheitspolizei, Armenpolizei) 1599-1928, Militärwesen 1632-1928, Justiz 1679-1927, öffentliche Wirtschaftspflege (Versicherungsgesellschaften, Kreditwesen, Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei, Handel, Gewerbe, Industrie, Verkehr, Ausstellungswesen und Verlosungen, elektrische Leitungen und Anlagen) 1589-1938.
Richter |
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