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Administration history: | Georg Heinrich Bonne wurde am 12.08.1859 in Hamburg geboren (St. Nikolai Nr. 157). Seine Eltern waren der Kaufmann Carl B. und Dorothea Auguste geb. Lappe, gebürtig aus Bockenem. Nach dem Besuch von Schulen in Hamburg, Stade und Glückstadt studierte er vorwiegend in Leipzig und abschließend in Göttingen Medizin, wo er am 15.03.1884 das Doktordiplom erwarb. Neben dem Studium widmete er sich auch Studien aus den Fachbereichen der Philosophie und Literatur. Nachdem er in Würzburg seine militärischen Dienstpflicht im Sanitätsdienst absolviert hatte, war er 1886-1887 am städtischen Krankenhaus in Barmen tätig. Danach ließ er sich in Klein Flottbek als praktischer Arzt nieder. Er setzte durch regelmäßige Übungen seine militärärztliche Ausbildung fort, nahm zunächst als Stabsarzt, seit 1915 am ersten Weltkriege teil und erhielt als Anerkennung für seine sanitätsärztliche Tätigkeit im Baltikum den Charakter als Generaloberarzt. Auch schon früher als Schüler bewies Georg Bonne eine schriftstellerische und künstlerische Begabung, von dem frühe Gedichte, Kompositionen und Zeichnungen zeugen. Diese Leidenschaft ließ ihn nie völlig los. In späteren Jahren hat er mehrfach versucht, Gedichte und Kompositionen zu verfassen. Er versuchte sich sogar als Schauspieler. Die Haupttätigkeit des ungemein fruchtbaren und tätigen Arztes, der von hohen Idealen erfüllt war, galt aber dem Kampf gegen die Schädigung der Volksgesundheit und für die Erziehung seiner Mitmenschen zu den Idealen, die in ihm lebten. Eine erhebliche Anzahl von Schriften, Aufsätzen und Vorträgen dienten dieser Aufgabe. Auch war er jederzeit bereit, Zeit, Arbeit und Geld für solche Vereinigungen und Verbände zu opfern, die die gleichen Bestrebungen verfolgten. Er führte einen ausgedehnten Briefwechsel mit anderen Ärzten, Dienstellen und Personen des öffentlichen Lebens, mit denen er laufend Gedanken über Fragen des Gesundheitswesens, der Lebensführung, sowie allgemeiner Fragen wie der Reinhaltung der Gewässer, der Bodennutzung und siedlung u.a. austauschte. Dieser Briefwechsel ist in großer Vollzähligkeit erhalten. Er ist wegen des Personenkreises und der Krisenzeit der beiden Weltkriege von erheblichem historischen Wert. Viele reformerische Bestrebungen, gegen den Alkoholismus und Tabakmißbrauch, für bodenreformerische Siedlung, völkischer Richtung u.a. - begegnen uns in dieser Korrespondenz mit ihrem verschiedenen Vertretern in Deutschland, vor allem der Hygieniker Professor Emil Abderhalden, Halle. |
| Daneben war Dr. G. Bonnes Interesse schon früh der Familienforschung über die eigene und nahe verwandte Familien Cropp und Lappe, der seine Mutter angehörte, zugewandt. Er nahm in den 1890er Jahren erstmalig die Verbindung mit dem Senatssekretär Dr. Hagedorn als Vorstand des Staatsarchivs auf, der sich bereit erklärte, das von ihm gesammelte reichhaltige Material über die ritterlichen und bürgerlichen Familien Lappe in Norddeutschland und Thüringen in das Staatsarchiv zu übernehmen. Es befindet sich seit 1894 im Staatsarchiv. Auch erschien im Druck seine Geschichte der Familie Lappe, die freilich, soweit es die mittelalterliche ritterliche Familie Lappe in Ritzebüttel betrifft, bei der historischen Kritik Bedenken auslöste. Sowohl die genealogischen Sammlungen wie Stammtafeln und der Briefwechsel mit den Verwandten sind hier vereinigt. G. Bonne gehörte seit 1897 der Guttemplerloge an, nach ihm wurde eine Hamburgische Loge ''Georg-Bonne-Loge'' benannt. Im Jahre 1891 wurde er zum Gemeindevertreter in Klein-Flottbek gewählt. In der Gemeinde gehörte er der Armen- und Gesundheitskommission an. Im Jahre 1927 ernannte ihn die Leopoldina-Carolina-Akademie der Wissenschaften in Halle zu ihrem Mitglied. Die Artikel zu seinem 70. und 75. Geburtstag, insbesondere auch ein Rundfunkvortrag vom 10.08.1929 zeigen, wieweit seine auf das allgemeine Wohl gerichteten Bestrebungen anerkannt und gewürdigt wurden. |
| Sanitätsrat Dr. med. Georg Heinrich Bonne, wohnhaft Hamburg Klein Flottbek, hat in seinem am 03.05.1935 errichteten Testament bestimmt, dass das von ihm gesammelte Familienarchiv Bonne als Depositum dem Staatsarchiv Hamburg überwiesen werden sollen. Dr. Bonne starb am 03.05.1945. Seine Witwe, Frau Louise Bonne geb. Cropp, übergab daher im Juni 1948 und am 18.01.1949 die in einem Schrank des Erdgeschosses und auf dem Boden des Hauses Jürgensallee 42 in Klein Flottbek befindlichen Archivalien des Nachlasses dem Staatsarchiv. Die Staats- und Universitätsbibliothek erhielt zugleich Bücher und das Hygienische Staatsinstitut medizinische Zeitschriften des Verstorbenen (vgl. Geschäftsakte 334/1947). Der schriftliche Nachlass ist dem Staatsarchiv als Depositum mit der Bestimmung übergeben, dass er für wissenschaftliche und familienkundliche Forschung frei benutzbar ist, insbesondere den Angehörigen der Familie ohne Einschränkung zugänglich sein soll. Nächste Verwandte waren im Juni 1948: Frau Louise Bonne (Witwe), Frau Hedwig Bonne, Musiklehrerin, Klein Flottbek, , Frau Elisabeth Crop, geb. Bonne, Nieblum auf Föhr (Tochter), Frau Catharina Bonne, Seesen am Harz (Tochter), ferner Dr. med. Siegfried Cropp, Klein Flottbek. |
Archival history: | Der Nachlass wurde in den letzten Jahren unter Auscheidung belangloser Kleinigkeiten (z.B. der Ansichtskarten, Einzelrechnungen u.a.) und rein familiärer Briefe und Fotos, die der Familie wieder zur Verfügung gestellt sind, geordnet. Er bleibt, bis auf einige Zeichnungen, Grundrisse des Schlosses Ritzebüttel u.a., die zur Plankammer gelegt sind, geschlossen an dieser Stelle. Bei der abschließenden Ordnung des Nachlasses wurde Dr. von Lehe von Herrn Wagner wirksam unterstützt, 1.6.1960.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 424-88/12 Familie Bonne, Nr. ... |
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