362-3/42 Schule Von-Essen-Straße, 1911-1992 (Bestand)

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Ref. code:362-3/42
Title:Schule Von-Essen-Straße
Laufzeit:(1906) 1911-1992
Level:Bestand

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Running meters:2.10

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Administration history:Volks- und Realschule Von-Essen-Straße 82/84

Die Volks- und Realschule Von-Essen-Straße 82/84 wurde am 20.04.1911 nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet. Sie war als Doppelschule konzipiert (Knaben: Von-Essen-Straße 82, Mädchen: Von-Essen-Straße 84) und auf 30 Klassen ausgelegt.

Ab 1941 wurde das Gebäude teilweise durch andere Behörden mitgenutzt (Wirtschaftsamt, Polizei), ab 1943 auch als Wohnheim für zwei Barmbeker Industriebetriebe und zur Unterbringung italienischer Kriegsgefangener. Der Unterricht wurde aber während des gesamten Krieges kontinuierlich weitergeführt, wenn auch in reduzierter Form. Bei den Bombenangriffen im Sommer 1942 blieb das Schulgebäude weitgehend unbeschädigt, nur der Dachstuhl brannte aus. Dabei wurde allerdings der größte Teil des Schularchivs vernichtet. 1943 wurde der Lehrer Hans Lieber wegen "Wehrkraftzerstetzung" verurteilt. Als Opfer des Nationalsozialismus verstarb er in der Haft.

1945 nahm man den vollen Unterricht wieder auf, aus Schülermangel erstmals mit gemischten Klassen. 1948 wurde dann offiziell die Koedukation eingeführt, wobei reine Mädchen- bzw. Jungenklassen ausliefen. Schon 1947 waren die Schülerzahlen wieder so angewachsen, daß Schichtunterricht eingeführt werden mußte. 1952 wurde die Schule aus organisatorischen Gründen geteilt, wobei die zwei Schulen weiterhin nach dem Schichtprinzip die gleichen Räume nutzen. Dieser Zustand endete erst, als die Schule Von-Essen-Straße 84 1958 in die Uferstraße umzog. Daneben wurde die Schule von 1946-1960 durch einen Berufsschulzweig mitgenutzt.

1971 wurde die letzte 1. Klasse eingeschult, damit lief der Grundschulbetrieb aus. Der 1961 gegründete Schulkindergarten wurde 1981 wieder aufgelöst. Von 1978-1985 gab es an der Von-Essen-Straße außerdem bilinguale Vorbereitungsklassen, in denen Unterricht in türkischer und deutscher Sprache erteilt wurde mit dem Ziel, ausländische Schüler auf den Übergang in die Regelklassen vorzubereiten.

1977 bekam die Schule eine neue Turnhalle, 1985 wurde zusätzlich zur Holzwerkstatt noch eine Metallwerkstatt eingerichtet. Zum 75-jährigen Bestehen 1986 wurde das Gebäude erneut renoviert. 1988 entschied die Schulbehörde, den Schulstandort aufzulösen, und keine neuen 5. und 7. Klassen einzurichten. Obwohl Lehrer, Eltern und Schüler mit großem Einsatz um den Erhalt ihrer Schule kämpften, lief die Schule zum Sommer 1992 endgültig aus. In diesem Zusammenhang entstand auch der Verein Kulturhaus Dehnhaide e.V.
Archival history:Nach der Schließung der Schule wurden die noch erhaltenen Archivalien 1992 an das Staatsarchiv abgegeben. Dabei befinden sich die zahlreichen Fotos von Lehrern, Schülern, Schulalltag und Schulgebäude sowie Material über den Lehrer Hans Lieber. Bei der Ordnung wurden nur lose Einzelblätter und Doubletten kassiert. Bücher wurden an die Bibliothek, einzelne Zeitungsartikel an die Zeitungsausschnittsammlung abgegeben. Die Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht und ein Teil der Fotos wurden an die Plankammer überwiesen.

September 1993
Kommentierte Beständeübersicht:siehe Beständegliederung: Volksschulen

Conditions of access and use

Finding aids:Findbuch (Papier)
Scope
 

Containers

Number:1
 

Usage

End of term of protection:12/31/2022
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1981
 

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