213-12__ Wisner, Heinz, wegen Beihilfe zum Mord im KZ Riga-Kaiserwald (Staatsanwaltschaft Hamburg 2100 Js 1/78), 1943-1979 (Serie)

Archive plan context


Ref. code:213-12__
Title:Wisner, Heinz, wegen Beihilfe zum Mord im KZ Riga-Kaiserwald (Staatsanwaltschaft Hamburg 2100 Js 1/78)
Laufzeit:(1943-1944) 1978-1979
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Handakte ca. 30 Bl.- Straftatbestand: . Riga Kaiserwald wurde am 15.03.1943 eröffnet und diente zunächst der Inhaftierung politischer und krimineller Häftlinge aus Deutschland, Polen und der Sowjetunion. Die erste Belegschaft (Wachmannschaft und Häftlinge) kamen aus dem KZ Sachsenhausen. Ab Sommer 1944 kamen die ersten Juden ins KZ Riga, ab Herbst 1943 bis Frühjahr 1944 in sehr großem Maß, da der RFSS Himmler am 21.06.1943 die Auflösung aller Ghettos im Bereich des Reichskommissariats Ostland angeordnet hatte. Das Ghetto Riga wurde am 02.11.1943 aufgelöst. Außerdem kamen arbeitsfähige Juden aus dem Reich, Österreich und der Tschechoslowakei in das KZ Riga-Kaiserwald. Riga-Kaiserwald war ab Ende 1943 offizielles Zentrallager für alle jüdischen Lager im Baltikum. Es entstanden Außenlager in der Umgebung. Ab August 1944 wurde es evakuiert, die meisten Häftlinge noch in Riga getötet, wenige überlebende Juden gelangten über Libau in das KZ Stutthof bei Danzig. Anfang Oktober 1944 wurde das KZ Riga-Kaiserwald vollständig aufgegeben, am 13.10.1944 wurde Riga von deutschen Truppen geräumt. - Der Beschuldigte war im Zuständigkeitsbereich des SS-Lagerarztes des KZ Riga-Kaiserwald beschäftigt. Der SS-Lagerarzt war Dr. med. Eduard Krebsbach, geb. 08.08.1894 in Bonn, der wegen Tötungsverbrechen im KZ Sachsenhausen durch ein amerikanischen Militärgericht zum Tod verurteilt und im WCP Landsberg am 28.05.1947 hingerichtet wurde. Krebsbach hatte auch in Riga-Kaiserwald, hier insbesondere im Krankenrevier, und in seinen Außenlagern die Häftlinge auf ihre Arbeitsfähigkeit überprüft. Selektierte wurden mit Lastkraftwagen abtransportiert. Im Sommer häuften sich die Selektionen, da die Lager verkleinert wurden. Die nicht mehr arbeitsfähigen Juden wurden vermutlich erschossen. Für das Frühjahr 1944 ist eine Selektion aller noch lebenden jüdischen Kinder bekannt geworden. Der Beschuldigte soll an der Vernichtung kranker und arbeitsunfähiger Häftlinge mitgewirkt haben. Zeugen beschuldigten ihn der Teilnahme an Selektionen in Riga-Kaiserwald, AL Spilve und Judenkasernierungen AEG, ABA (Armeebekleidungsamt) Mühlgraben und HKP (Heereskraftpark). Der Beschuldigte gab zu, an Selektionen mitgewirkt zu haben, behauptete aber, nichts von ihrer anschließend geplanten Vernichtung gewußt zu haben.- Abgabe an Zentralstelle Köln gemäß § 8 StPO (Wohnortzuständigkeit)
Staatsanwalt:Klemm
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 2100 Js 1/78, aus 141 Js 534/60
Angeklagte / Beklagte:Wisner, Heinz, geb. am 05.12.1916 in Danzig, Angeh. Wachmannschaft KZ Riga-Kaiserwald, SS-Oberscharführer
Date of birth:12/5/1916
 

Usage

End of term of protection:12/31/2009
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1362327
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr
Online queries – Staatsarchiv Hamburg