Ref. code: | 213-12__ |
Title: | Schönbörner, Kurt Heinrich Rudolf, u.a., wegen Beihilfe zum Mord an 30, 30 bis -50, 100 und drei Juden an unbekannten Orten nahe Kiew durch Angehörige des Polizeibataillons 303 (Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 1/78) |
Laufzeit: | (1941) 1978-1980 |
Contains also: | Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte (224 Bl.), Handakte (44 Bl. + unblattiert ca. 20 Bl.).- Straftatbestand: Die Beschuldigten Kurt Heinrich Rudolf Schönbörner und Wilhelm Gustav Sabrowski leisteten Beihilfe zum Mord, indem sie bei je einer Erschießungsaktion im Sommer 1941 an einem unbekannten Ort nahe Kiew in der Sowjetunion als Angehöriger der 1. Kompanie des Polizeibataillons 303 halfen, das Exekutionsgelände abzusperren. Dabei wurden in einem Fall etwa 30 Juden, in dem anderen Fall 30 bis 50 Juden erschossen. Der Beschuldigte Erwin Eduard Carl Scheliga leistete Beihilfe zur Ermordung von 100 Juden, da er bei einer Judenerschießungsaktion im Herbst 1941 an einem unbekannten Ort in der Sowjetunion als Angehöriger der 1. Kompanie des Polizeibataillons 303 zusammen mit anderen das Exekutionsgelände absperrte. Die Beschuldigten Heinrich Bernholt und Bernhard Vollers leisteten Beihilfe zur Ermordung von zwei Juden und einer Jüdin an einem unbekannten Ort: der Beschuldigte Vollers befahl als Führer einer Gruppe von Angehörigen des Polizei-Bataillons 303, zu der der Beschuldigte Bernholt gehörte, die Erschießung der drei Juden, die festgenommen worden waren. Bernholt erschoß einen Juden, die anderen beiden wurden von anderen Angehörigen der Gruppe erschossen. Im Sommer 1941 war ein Kommando unterwegs, um in einem ländlichen Bezirk nach versprengten russischen Soldaten und Juden zu suchen. In einem sehr kleinen Ort stießen sie auf zwei Juden und eine Jüdin und zwei zu diesen Juden gehörende Kinder. Der Beschuldigte Vollers befahl die Erschießungen der erwachsenen Juden. Die Juden mußten eine Grube ausheben, mußten in die Grube treten und wurden mit verbundenen Augen erschossen. Die beiden Kinder wurden später russischen Zivilisten übergeben. Gegen die Beschuldigten Heinrich Bernholt und Bernhard Vollers wurde das Verfahren eingestellt, weil diese als Zeugen und nicht als Beschuldigte vernommen worden waren, obwohl dem vernehmenden der Verdacht der Beihilfe zum Mord bereits vor Beginn der Vernehmung bekannt war. Die Verwendung der Aussagen als Beweismittel hätte die Aufhebung eines evt. Urteils zur Folge gehabt. Eine weitere Erlangung von Beweismitteln ist nicht zu erwarten. |
Staatsanwalt: | Nehrke |
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren: | Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 1/78, aus ZSt Dortmund 45 Js 4/75.- Parallelverfahren: Dortmund (Z) 45 Js 4/75. |
Angeklagte / Beklagte: | Schönbörner, Kurt Heinrich Rudolf, geb. am 25.06.1912 in Hamburg, Angeh. Polizeibataillon 303, I. Kompanie, 2. Zug, Revieroberwachtmeister der Schutzpolizei |
| Sabrowski, Wilhelm Gustav, geb. am 02.11.1912 in Hamburg-Harburg, Angeh. Polizeibataillon 303, I. Kompanie, 1. Zug, Polizeiwachtmeister |
| Scheliga, Erwin Eduard Carl, geb. am 26.10.1907 in Hamburg, Revieroberwachtmeister |
| Bernholt, Heinrich, geb. am 10.12.1911 in Hamburg, Angeh. Pol.-Bat. 303, II. Kp., 2. Zug, 3. Gruppe, Revieroberwachtmeister |
| Vollers, Bernhard, geb. am 14.11.1915 in Lehe/Kreis Wesermünde, Zugführer Pol.-Bat. 303, II. Kp., 3. Zug, Zugwachtmeister |
Date of birth: | 11/14/1915 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2010 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1362326 |
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