Ref. code: | 213-12__ |
Title: | Verfahren gegen unbekannt, wegen Tötungen russischer Kriegsgefangener aus dem Nebenlager Salaspils des Stalag 350, die im Nov./Dez. 1941 als Angehörige eines sog. Gräberkommandos Gruben für die jüdischen Opfer von Massenexekutionen ausheben mußten, um anschließend selbst erschossen zu werden (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 5/74) |
Laufzeit: | (1941) 1974-1976 |
Contains also: | Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte (228 Bl.), Handakte (11 Bl.), Beiakten (u.a. mit Erkennungsmarkenverzeichnis eingesetzter Einheiten bei Stalag) (ca. 200 Bl.).- Straftatbestand: Das Stalag 350 war in Riga untergebracht, in Salaspils existierte seit etwa Juli 1941 ein Nebenlager, das provisorisch an der Eisenbahnstrecke Riga-Dünaburg eingerichtet wurde. Im September 1941 wurde ein weiteres Lager auf einem Gutsgelände aufgebaut, das alte Lager an der Eisenbahn geräumt. Bewacht wurde das Lager von der 4. Kompanie des Landesschützenbataillons 529. Kommandant des Stalag 350 war Hauptmann Resener, geb. 27.03.1895, verstorben 07.11.1966, sein Stellvertreter Oberleutnant Kraushaar, geb. 08.11.1895, verstorben 31.12.1955. Kompanieführer der Bewachungseinheit war Hauptmann Markus Zech, geb. 02.09.1892 in Burtenbach, verstorben 03.09.1966, sein Stellvertreter Oberleutnant Caspar Maier. Weitere Offiziere nicht ermittelt. Die Tötung der sowjetischen Kriegsgefangenen würde den Tatbestand des Mordes erfüllen. Ermittlungen ergaben jedoch, daß das aus sowjetischen Kriegsgefangenen zusammengesetzte Gräberkommando eingesetzt war, um verstorbenen sowjetische Kriegsgefangene zu bestatten. Die Kriegsgefangenen waren in den Lagern aufgrund der ungenügenden Ernährung und der allgemeinen schlechten Lebensbedingungen sowie des Fehlens ärztlicher Versorgung verstorben. Außerdem war das Gräberkommando für die Aushebung von Gruben für die Massenexekution von Juden vom 30.11. bis 09.12.1941 in Riga und Umgebung eingesetzt. (Siehe Hamburg 141 Js 534/60). Allerdings wurden die Angehörigen dieser Arbeitskommandos laut Zeugenaussagen anschließend nicht selbst erschossen. Weitere Aufklärung des Sachverhalts nicht möglich, da Führungspersonal (Stalag-Offiziere) verstorben. |
Staatsanwalt: | Reitmann |
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren: | Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 5/74, aus Hamburg 147 Js 13/70 |
Former reference codes: | 213-12_0383 |
Angeklagte / Beklagte: | Unbekannt |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2006 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1358663 |
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