213-12__ Girullis, Paul Ludwig Fritz, wegen Häftlingstötungen an der Kanalküste in Nordfrankreich zwischen März 1944 bis August 1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 24/73), 1944-1975 (Serie)

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Ref. code:213-12__
Title:Girullis, Paul Ludwig Fritz, wegen Häftlingstötungen an der Kanalküste in Nordfrankreich zwischen März 1944 bis August 1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 24/73)
Laufzeit:(1944) 1973-1975
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: 5 Bde. Hauptakten (in Kopie): (815 Bl.+ ca. 50 Bl. Unblattiert); Handakte (12 Bl.).- Straftatbestand: Laut Abschlußvermerk der ZSt Ludwigsburg war die SS-Baubrigade V (oder Baubrigade West) ein Kommando des KZ Sachsenhausen und ist seit dem 02.01.1943 durch Dokumente belegt. Insgesamt gehörten dem Kommando 785 Häftlinge an. 425 Häftlinge wurden am 22.02.1943 dem KZ Neuengamme und 344 Häftlinge dem KZ Buchenwald unterstellt. Das Außenkommando des KZ Buchenwald, das hauptsächlich mit der Beseitigung von Bombenschäden und der Bombenentschärfung befaßt war, wurde in Duisburg stationiert und gehörte der Baubrigade III (Standort Kölner Messegelände) an. Die Baubrigade V wurde auf insgesamt 2576 Häftlinge verstärkt, die Häftlinge stammten aus der Sowjetunion, Polen, Tschechowlosakei, Jugoslawien und Deutschland. Sie wurden ab März 1944 an der französischen Kanalküste zwischen Calais und Rouen eingesetzt. Ein Lager in dem die Häftlinge untergebracht waren, war Doullens, kleinere Lager befanden sich in Rouen, Aumale, Hesdin, Bergueneuse, St. Pol-sur-Ternoise, St. Leu-La-Foret, Lille, Cambrai und Rouen. Doullens umfaßte wohl zwischen 1000 und 700 Häftlinge und existierte bis Ende August 1944. Rouen war ein Lager mit 750 Häftlingen; Amiens hatte etwa 120 bis 160 Gefangene, Aumale entstand um Ostern 1944. In Arras waren etwa 500 Häftlinge, in Lille mindestens 1000 Häftlinge. Die Häftlinge waren meist beim Bau von V 1-Abschußrampen und Stollenbau eingesetzt. Für die von Häftlingen bezeugten Tötungen (darunter Tötung durch Handgranate in einem Bunker) wurde u.a. der Beschuldigte genannt.
Nach eigenen Angaben wurde er im Dezember 1944 festgenommen und kam als U-Häftling ins KZ Fuhlsbüttel (oder Polizeigefängnis?), kurz vor Kriegsschluß ins AEL Kiel. Er hatte ein Arbeitskommando, das nicht mehr ins Lager der Baubrigade zurückgekehrt war, als "durch Feindeinwirkung getötet" gemeldet, die geflüchteten Häftlinge wurden später wieder aufgegriffen.- Abgabe an Itzehoe 15 Js 1106/74 wegen Wohnortzuständigkeit.
Staatsanwalt:Kuhlmann
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 24/73, jetzt Itzehoe 15 Js 1106/74
Former reference codes:213-12_0374
Angeklagte / Beklagte:Girullis, Paul Ludwig Fritz, geb. am 21.05.1909 in Heiligenhafen, Angeh. SS-Sturmbann Neuengamme, 3. Komp., SS-Rottenführer
Date of birth:5/21/1909
 

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End of term of protection:12/31/2005
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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