213-12__ Beilich, Hermann und Müller, Hermann Willi, wegen der Tätigkeit als Gestapo V-Männer bzw. Spitzel und dadurch Denunziation von zahlreichen Personen, v.a. Hafen- und Seetransportarbeitern (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 14/72), 1934-1973 (Serie)

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Ref. code:213-12__
Title:Beilich, Hermann und Müller, Hermann Willi, wegen der Tätigkeit als Gestapo V-Männer bzw. Spitzel und dadurch Denunziation von zahlreichen Personen, v.a. Hafen- und Seetransportarbeitern (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 14/72)
Laufzeit:(1934) 1972-1973
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte 92 Bl., Handakte 14 Bl., 1 Bd. Aufenthaltsermittlungen zu Besch.- Straftatbestand: In das Zuchthaus Oslebshausen sei eine Gruppe von 200 Gefangenen aus Lübeck eingeliefert worden, die durch die beiden Beschuldigten verraten worden seien.
Ein Seemann namens Knut Mineur aus Transsund in Schweden gab an, im Spätsommer 1934 in Hamburg verhaftet worden zu sein wegen illegaler Betätigung. Er wurde in das KZ Fuhlsbüttel (Kolafu) eingewiesen. Nach einer dreimonatigen KZ-Haft wurde er vor dem Hanseatischen OLG am 04.01.1935 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Oslebshausen bei Bremen verbüßte. Der Beschuldigte Hermann Beilich, ein Gestapoangehöriger, habe ihn zusammen mit dem Beschuldigten Hermann Willi Müller vor seiner Verhaftung beschattet. Beide seien für den Tod von mehreren tausend unschuldigen Hafen- und Seetransportarbeitern verantwortlich gewesen, indem sie diese in KZs und Gefängnisse einweisen ließen. Mineur, der der kommunistischen Partei in Schweden angehörte, war wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er kommunistische Schriften in Hamburg verbreitet hatte. Er war zuerst in Schutzhaft, dann ab 1935 in Bremen-Oslebshausen, am 25.03.1938 wurde er nach seiner Entlassung der Gestapo Bremen übergeben. Der Beschuldigte Beilich war Zeuge im Prozeß vor dem OLG Hamburg, der Beschuldigte Müller wird ebenfalls in dem Urteil erwähnt. Beide, die vermutlich als Gestapo-V-Männer arbeiteten, konnten nicht ermittelt werden. Eine Mitwirkung an Tötungsverbrechen war nicht nachzuweisen. Beide sollen mehrere tausend unschuldige Hafen- und Seetransportarbeiter in den Tod geschickt haben.
Staatsanwalt:Rebsdat
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 14/72
Former reference codes:213-12_0343
Angeklagte / Beklagte:Beilich, Hermann, geb. am 01.11.1905 in Hamburg-Altona, Vertrauensmann der Gestapo
Müller, Hermann Willi, unbekannt, Vertrauensmann der Gestapo
Date of birth:11/1/1905
 

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End of term of protection:12/31/2003
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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