213-12__ Passarge, Heinz Kurt Alfred, u.a., wegen Säuberungsaktionen in Majdanpek und Raca in der Umgebung von Donji Milanovac vom 24.10. bis 31.10.1941, bei denen Geiseln getötet und Ortschaften zerstört wurden, als Angehörige der 714. Infanterie-Division (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 13/71)

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Ref. code:213-12__
Title:Passarge, Heinz Kurt Alfred, u.a., wegen Säuberungsaktionen in Majdanpek und Raca in der Umgebung von Donji Milanovac vom 24.10. bis 31.10.1941, bei denen Geiseln getötet und Ortschaften zerstört wurden, als Angehörige der 714. Infanterie-Division (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 13/71)
Laufzeit:(1941) 1971-1973
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte 123 Bl., Handakte ca. 20 Bl.- Straftatbestand: Es wurden 50 Personen verhaftet, aus der Gruppe 12 Personen erschossen und 16 Häuser niedergebrannt. - Zwei Offiziere der 714. Infanterie-Division sollen Ende Oktober 1941 in Majdanpek bei einer Säuberungsaktion den Befehl gegeben haben, 16 Häuser niederzubrennen, 50 Menschen als Geiseln zu nehmen und 12 von ihnen zu erschießen. - Aufgrund der Partisanenbewegung gab der Bevollmächtigte Kommandierende General in Serbien, General der Infanterie Böhme am 10.10.1941 den Befehl, für jeden getöteten deutschen Soldaten oder Volksdeutschen 100 Geiseln zu erschießen, für jeden verwundeten deutschen Soldaten 50. Ortschaften, die kämpfend eingenommen worden mußten, sollten niedergebrannt werden, ebenso Gehöfte, aus denen geschossen wurde. Auch die 714. Infanterie-Division, die zur Niederschlagung von Unruhen eingesetzt war, erhielt diesen Befehl. Im Tätigkeitsbereich für Oktober 1941 wird von zwei Partisanenaktionen berichtet, nämlich vom 24. bis 26.10. das "Gefecht" bei Majdanpek, am 25.10. die "Gefechte" um Raca südostw. Palanka. Wörtlich: "Das Gefecht bei Majdanpek zeichnet sich durch eine unerhörte Ausdauer und Zähigkeit in der Verfolgung des Gegners im gebirgigen und unwegsamen Gelände aus." Über das Gefecht bei Majdanpek wurden zwei weitere Berichte über den Einsatz des Jagdkommandos erstattet. Demzufolge hatten die Beschuldigten Leo Passarge und Carl August Jopp, die das Jagdkommando führten, 300 Aufständische bis in den Bergwerksort Majdanpek verfolgt und dort am 27.10.1941 mit Maschinengewehren, Granatwerfern und Panzerabwehrkanonen niedergemacht. 70 bis 80 der Partisanen kamen ums Leben. Weitere 22 wurden gefangen genommen. Am 29.10.1941 wurde in Majdanpek eine Kontrolle aller männlichen Einwohner angeordnet. 50 Geiseln, die keine Bergwerksarbeiter waren, wurden genommen, 12 Erschossene aufgehängt und 16 Häuser, aus denen Schüsse kamen, niedergebrannt. - Aufgrund der vorliegenden Beweismittel gibt es keinen Anhaltspunkt für Mord oder Beihilfe zum Mord. Der Ort Majdanpek wurde im Kampf erobert, bei der Strafaktion wurden die Befehle des Bev. Kommandierenden Generals in Serbien nicht überschritten: es wurden nur 16 Häuser (nicht der ganze Ort) niedergebrannt und "nur" 12 Personen hingerichtet. Keine Hinweise, daß Hinrichtung grausam oder heimtückisch erfolgte.
Staatsanwalt:Zöllner
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 13/71
Former reference codes:213-12_0315
Angeklagte / Beklagte:Passarge, Heinz Kurt Alfred, geb. am 05.02.1913 in Zinten/Kreis Heiligenteil, Hauptmann
Passarge, Leo, geb. am 04.09.1896 in Friedland/Kreis Bartenstein, gest. am 13.12.1967 in Osterode, Harz, Angeh. 10./IR 741, Hauptmann
Jopp, Siegfried, geb. am 07.06.1915 in Vorogors/ehemals Deutsch-Ost-Afrika, Angeh. Pz. Jg. Abt. 543, Oberleutnant
Jopp, Carl August, geb. am 17.09.1903 in Braunsberg, Angeh. Feldersatz-Bataillon 661, Oberleutnant
Date of birth:6/7/1915
 

Usage

End of term of protection:12/31/2005
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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