213-12__ Mintel, Walter und Kiesel, Arthur, wegen Tötungshandlungen und weitere Vergehen, u.a. Selektionen und Misshandlungen, an ukrainischen und rumänischen jüdischen Zwangsarbeitern im Zwangarbeiterlager Michalowka in der Südukraine vom 18.08.1942 bis Dezember 1942 (Staatsanwaltschaft Hamburg 1

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Ref. code:213-12__
Title:Mintel, Walter und Kiesel, Arthur, wegen Tötungshandlungen und weitere Vergehen, u.a. Selektionen und Misshandlungen, an ukrainischen und rumänischen jüdischen Zwangsarbeitern im Zwangarbeiterlager Michalowka in der Südukraine vom 18.08.1942 bis Dezember 1942 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 20/70)
Laufzeit:(1942) 1970-1974
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: 5 Bde. Hauptakten 752 Bl., Handakte; Kostenhefte; 5 Sonderbde.VU (Buch: Arnold Daghani: Laßt mich leben. Tel Aviv: Verlag Weg und Ziel 1946; engl. Titel: The Grave is in the Cherry-Orchard über das ZAL Michajlowka); Lichtbildmappe; Zeugenaussagen; 4 Sonderbde. Kopien 741 Bl. aus Itzehoe 3 Js 1428/65; 3 Bde. Ermittlungen ; Dubletten.- Straftatbestand: Zum Bau der Durchgangsstraße (DG) IV durch die Ukraine war die Organisation Todt (OT), hier Generalbauinspekteur Professor Speer und sein Baustab eingesetzt. Bei der OT gab es einen Stab "Linienchef der DG IV" in Winica, bei der SS den "Einsatzstab Gieseke an der DG IV". Untergeordnete Führungsgremien waren Oberbauabschnitte und Bauabschnittsleitungen. Der SS-Bauabschnitt Gaisin war Gegenstand des Verfahrens Itzehoe 3 Js 1428/65.
Der Beschuldigte Walter Mintel war Angehöriger dieses SS-Bauabschnittes. In Michalowka in der Nähe von Gaisin war seit Mai 1942 ein ZAL eingerichtet, das auf Befehl der OT-Abschnittsbauleitung Gaisin eingerichtet worden war; Insassen waren anfangs nur ukrainische, ab 18.08.42 auch rumänische Juden. Mintel war für dieses Lager verantwortlich. Eröffnung der Voruntersuchung gegen Walter Mintel bezüglich:
1. Erschießung eines alten jüdischen Zwangsarbeiters am 18. oder 19. August 1942;
2. Erschießung zweier Juden am 20. August 1942, Tat zusammen mit dem Litauer Zelinskas begangen;
3. Befehl an Zelinskas zur Erschießung einer 18-jährigen Jüdin, die schwer misshandelt worden war, und in dem von ihr selbst ausgehobenen Grab erschossen wurde;
4. Tötung eines ukrainischen Juden gemeinsam mit Zelinskas am 11. September 1942 - entgegen dem Befehl der KdS-Außenstelle Uman.
5. Selektion von 16 alten und kranken Juden am 29. August 1942 zur Erschießung und Misshandlung vor ihrer Erschießung, gemeinsam mit Zelinskas und Wisotzkas und dem Beschuldigten Arthur Kiesel.
6. Selektion von 25 Juden gemeinsam mit dem Beschuldigten Arthur Kiesel und dem Litauer Strijenskas am 14. September 1942; Die Häftlinge wurden am Nachmittag erschossen.
7. Aussonderung von 107 jüdischen Zwangsarbeitern zur Erschießung im November oder Dezember 1942, weil für sie kein Platz im Winterquartiert war;
Einstellung am 2. Dezember 1970 bezüglich Erschießung des jüdischen Zwangsarbeiters Dr. Goldenberg am 7. Oktober 1942 durch den Beschuldigten Mintel bezüglich dem Befehl zur Erschießung von zwei jüdischen Krankenschwestern am 21. September 1942 durch die Beschuldigten Mintel und Kiesel; sowie Befehl zur Erschießung eines kranken Juden, der den Umzug vom Sommer- ins Winterlager nicht schaffte, durch den Beschuldigten Kiesel.
Mintel gab an, im März 1942 zur Wehrmacht einberufen worden zu sein. Aufgabe der Bewachungsmannschaften sei es gewesen, die beim Straßenbau Beschäftigten vor Partisanenüberfällen zu schützen. Ob die Insassen der ZALs Juden gewesen seien, wisse er nicht; ZAL habe er nicht kennengelernt, Michalowka sei ihm unbekannt. Frühere Angehörige der SS, die im Bereich Gaisin eingesetzt waren, widerlegten diese Behauptung. Die oben angeführten Taten waren ihm nicht nachzuweisen, da teils widersprüchliche Zeugenausssagen existierten, teils nur je ein Tatzeuge vorhanden war, teils widersprüchliche Zeugenaussagen vorlagen, teils Zeugen verstorben waren. Desweiteren wurde der Mintel belastet, weitere Taten begangen zu haben:
8. Erschießung des Juden Korn in Michajlowka zu unbekanntem Zeitpunkt;
9. Erschießung von zwei oder drei Säuglingen durch Mintel
10. Erschießung einer kranken, gelähmten, alten Frau. Kein ausreichendes Beweismaterial vorhanden.
Vorsitzender Richter:Gerkan, von
Staatsanwalt:Sarembe, Dr.
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 20/70, Lübeck 3 Js 1428/65.- Parallelverfahren: Itzehoe 3 Js 1428/65
Former reference codes:213-12_0296
Angeklagte / Beklagte:Mintel, Walter, geb. am 24.07.1906 in Wonneberg, bei/Danzig/Westpreußen, Kommandant ZAL Michajlowka, SS-Unterscharführer
Kiesel, Arthur, unbekannt, Kommandant ZAL Michajlowka
Date of birth:7/24/1906
 

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End of term of protection:12/31/2004
Permission required:Keine
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Accessibility:Öffentlich
 

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