Ref. code: | 213-12__ |
Title: | Schulz, Erich Alfred und Richter, Karl Kurt Ferdinand Henry, wegen Teilnahme an der Tötung von drei Holländern am 07.09.1944 und 09.09.1944 in Warmond als Angehörige eines Kommandos des SD-Außenstelle Rotterdam (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 14/70) |
Laufzeit: | (1944) 1970-1971 |
Contains also: | Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte 115 Bl., Handakte 16 Bl.- Straftatbestand: 1. Der Bürgermeister der niederländischen Ortschaft Warmond nahe Den Haag, namens A.J. Ketelaar, sowie vier Bürger aus Warmond wurden durch Soldaten einer unbekannten Wehrmachtseinheit am 06.09.1944 festgenommen, da sie dem niederländischen Widerstand angehört haben sollen. Die vier Niederländer wurden nach Verhören freigelassen, Ketelaar blieb in Haft, nachdem er eingeräumt haben soll, illegale Treffen zur Herstellung illegaler Schriften abgehalten zu haben. Von der Wehrmacht wurde die KdS-Außenstelle Rotterdam informiert. Die Außenstelle Rotterdam schickte vier Beamte nach Warmond, darunter den Beschuldigten Karl Kurt Ferdinand Henry Richter. Nach einem neuerlichen Verhör wurde Ketelaar ohne vorheriges Standgerichtsverfahren mitgeteilt, er sei zum Tode verurteilt und werde hingerichtet. Durch einen Schuß in den Hinterkopf wurde Ketelaar am 07.09.1944 exekutiert. 2. Die niederländischen Widerstandskämpfer Willem Frederik Stockhuyzen, 11.06.1926 in Leiden, und Pieter Vromans, geb. 19.06.1922, wurden nach einer Denunziation am 08.09.1944 durch die niederländische Polizei (Landwacht) verhaftet und, da bei ihnen illegale Flugblätter gefunden worden waren, in Leiden inhaftiert. Ein Kommando der Sipo- und SD-Außenstelle Rotterdam kam nach Leiden, darunter der Beschuldigte Erich Alfred Schulz. Nach einem Verhör erklärte der Leiter des Kommandos, der HSSPF Niederlande, SS-Obergruppenführer Rauter (verstorben), habe die sofortige Erschießung der beiden angeordnet. Außerhalb von Leiden wurden die beiden Niederländer von hinten erschossen. Der Beschuldigte Karl Kurt Ferdinand Henry Richter gab zu, bei der Vernehmung Ketelaars anwesend gewesen zu sein, möglicherweise will er auch die Verkündung der geplanten Hinrichtung gehört haben. Er sei jedoch nicht der Schütze gewesen; der Schütze sei ein gewisser K. (siehe dazu Köln 73 Js 371/69). Der Tatbeitrag des Beschuldigten Richter war Beihilfe zum Totschlag. Strafverfolgungsverjährung eingetreten. - Bezüglich des Falles 2., der Erschießung Stockhuyzen und Vromans, bestritt der Beschuldigte Schulz jegliche Teilnahme, er sei überhaupt nicht in Leiden gewesen. Schulz wird durch die Aussage des K. (siehe Köln 73 Js 317/69) belastet, damit steht Aussage gegen Aussage. K. hatte sich bei Befragungen durch die niederländische Justiz in Widersprüche verwickelt, Schulz zuerst belastet, dann widerrufen, den Widerruf später zurückgenommen. |
Staatsanwalt: | Kraemer |
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren: | Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 14/70, aus Köln 73 Js 371/69 |
Angeklagte / Beklagte: | Schulz, Erich Alfred, geb. am 02.03.1909 in Dortmund, SS-Hauptscharführer; Kriminaloberassistent |
| Richter, Karl Kurt Ferdinand Henry, geb.am 21.07.1908 in Hamburg, SD-Außenstelle Rotterdam, SS-Hauptscharführer oder Sturmscharführer |
Date of birth: | 3/2/1909 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2001 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1353855 |
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