213-12__ Schweim, Albert Adolf, u.a., wegen Beteiligung an Erschießung von Ostarbeitern in Hamburg durch Gestapo in den Jahren ab 1942, Erschießung von 8 russischen Arbeitern im Jahre 1943 durch ein Kommando der Staatspolizei sowie Verlegung geisteskranker Ostarbeiter in den Jahren 1943 bis 1945 a

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Title:Schweim, Albert Adolf, u.a., wegen Beteiligung an Erschießung von Ostarbeitern in Hamburg durch Gestapo in den Jahren ab 1942, Erschießung von 8 russischen Arbeitern im Jahre 1943 durch ein Kommando der Staatspolizei sowie Verlegung geisteskranker Ostarbeiter in den Jahren 1943 bis 1945 aus dem Allgemeinen Krankenhaus Langenhorn (Hamburg) über die Heil- und Pflegeanstalt Schleswig-Stadtfeld (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 8/72)
Laufzeit:(1943-1945) 1950-1976
Contains also:Enthält u.a.: Umfang / Inhalt: 10 Bde. Hauptakten (1285 Bl.) Beiakten brit. Militärtribual , 10 Bde. Beiakten Hinrichtung u.a. brit. Prozesse bzgl. Mord an Alliierten, Spruchkammerakt, BDC-Unterlagen, Auszüge aus Hamburg 147 Js 29/65, 2 Bde. Handakten (ca. 300 Bl.).- Straftatbestand: Schweim leitete bei 8 Gelegenheiten Hinrichtungen: 12.03.1942 Erhängung des Polen Andrej Szablewski in Poppenbüttel wegen verbotenen Geschlechtsverkehrs mit einer Deutschen. Der Vorfall war auch Gegenstand eines Verfahrens vor dem englischen Militärgerichtshof in Hamburg 1945. Im August 1943 Erschießung von 18 Ostarbeitern, die nach den großen Luftangriffen auf Hamburg im Juli und August 1943 bei Plünderungen ertappt worden waren. Die Sonderbehandlung war von dem HSSPF Hamburg Georg Henning Graf von Bassewitz-Behr angeordnet worden. Einige Zeit darauf fand in den Windsbergen eine weitere Erschießungsaktion aus den gleichen Gründen statt; erschossen wurden etwa 12 Ostarbeiter. Bei Bergedorf wurden 2 Ostarbeiter erschossen, die ihre Kameraden zur Arbeitsverweigerung aufgehetzt hatten; Schweim soll die Sonderbehandlung beantragt haben. Am 15.11.1943 wurden 5 Russinnen exekutiert, die aufgrund des schlechten Essen die Arbeit in der Firma Noleiko verweigert hatten. Zu unbekannter Zeit wurde ein Russe, der in einem Betrieb in Bergedorf zur Gründung der KPD aufgefordert hatte, von dem Beschuldigten zur Sonderbehandlung vorgeschlagen und später im KZ Neuengamme erhängt. Auch die Erschießung einer polnischen Arbeiterin der Essigfabrik Kühne in Altona wegen Sabotage soll der Beschuldigte veranlaßt haben. Ende Juli 1943 war es im Russenlager des Krankenhauses St. Georg in Hamburg zu Unruhen gekommen, da die Unterkünfte nicht bombensicher waren. Einige Ostarbeiter holten sich unerlaubt ihre Zivilkleider aus der Kleiderkammer und flüchteten, wurden aber bald wieder gefasst. 8 angebliche Rädelsführer (d.h. unbotmäßige Fremdarbeiter) wurden von der Gestapo festgestellt und in Gegenwart der anderen Russen zwecks Abschreckung erschossen. Der RFSS Himmler sprach der Staatspolizei Hamburg darauf seine Anerkennung aus Am 16.10.1943 teilte der Leitende Arzt bei den Gauarbeitsämtern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg mit, dass geisteskranke Polen oder Ostarbeiter nicht mehr in die Heimat oder in eine Heilanstalt überführt würden, sondern dem RSHA zu überstellen seien. Zwei Ostarbeiterinnen, Katharina Melnitschenko, geb. 1922, und Katja Terena, 1944 15 Jahre alt, wurden daraufhin 1944 in die Landesheilanstalt Schleswig-Stadtfeld überführt, von dort in die HuP Meseritz-Obrawalde. Eine dritte Ostarbeiterin, Sophie Stanis, geboren am 11.08.1895, wurde ins Gefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel zurückverlegt.
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:14a Js 275/50,147 Js 23/67, 147 Js 8/72 (alle Staatsanwaltschaft Hamburg).
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Angeklagte / Beklagte:Meyer, Wilhelm Heinrich, geb. 09.09.1905 in Vahrendorf/Kreis Harburg
Blomberg, Hans Wilhelm, geb. 27.09.1906 in Rheine/Westfalen
Pleiß, Waldemar, geb. 20.06.1891 in Odessa, gest.15.01.1948 in Hamburg-Fuhlsbüttel
Rieckhoff, Helmut Joachim Johann Gustav, geb. 28.11.1904 in Hamburg-Altona
Freese, Franz, gest. 08.05.1945 in Langenhorn (Selbstmord)
Strohmann, unbekannt, Dr., gest. 1971
Knigge, Friedrich Hermann Franz, geb. 11.08.1900 in Jever/Oldenburg, gest. 02.12.1947
Körtke, Heinrich, Dr., geb. 02.10.1864, gest. 03.12.1946
Saupe, Dirk (oder: Georg), Dr., geb. 06.10.1879 Annaberg/Sachsen, gest. 02.09.1958
Tessenfitz (oder: Tesenfitz), Hans, geb. 20.12.1909 in Danzig, gest. 14.04.1945 in Hamburg gefallen
Wichmann, Wilhelm Friedrich Julius, geb. 26.10.1889 in Hamburg
Schweim, Albert Adolf, geb. 07.10.1902 in Husum, gest. 15.10.1975 in Schwerte (Kreis Unna)
Jacob, Werner Erwin Max, geb. 10.04.1905 in Rügenwalde
Behrmann, Adolf Henry Jonny, geb. 19.04.1892 in Hamburg
Wichmann, Wilhelm Friedrich Julius, geb. 26.10.1889 in Hamburg
Janssen, Herbert Anfried Charles, geb. 26.07.1909 in Hamburg
Tetzlaff, Paul, geb. 22.12.1909 in Hamburg
Bassowske, Ernst, geb. 25.02.1909 in Königswalde
Nörenberg, Alfred Wilhelm Karl, geb. 11.05.1903 in Hamburg-Altona
Saks (oder: Sachs), Johannes, geb. am 08.07.1894 in Göbel an der Wolga
Bauer, Alfred Laurenz, geb. 30.07.1893 in Oderfurth, bei/Mährisch-Ostrau/Tschechoslowakei
Hintze, Karl Wilhelm Fritz, gest. 03.02.1946 in Hamburg-Neuengamme (Selbstmord)
Date of birth:12/22/1909
 

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