314-12 Landesfinanzamt Abteilung II (Oberfinanzdirektion - Zoll), 1923-2002 (Bestand)

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Ref. code:314-12
Title:Landesfinanzamt Abteilung II (Oberfinanzdirektion - Zoll)
Laufzeit:1923-2002
Level:Bestand

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Number:4086
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Administration history:Nach der Reichsverfassung von 1871 waren die Zölle und Reichssteuern von den Ländern im Auftrage des Reiches verwaltet worden. Die „Weimarer” Verfassung vom 11. August 1919 bestimmte dagegen, dass die Zölle und Verbrauchsteuern durch Reichsbehörden erhoben werden sollten. Zur Durchführung dieser Bestimmung erging am 10. September 1919 das Gesetz über die Reichsfinanzverwaltung (RGBl. 1591) und am 18. Dezember 1919 die Reichsabgabenordnung (RGBl. 1993). Dementsprechend wurde in Hamburg das Landesfinanzamt Unterelbe errichtet. Es umfasste das Staatsgebiet Hamburgs einschließlich aller Exklaven. Sachlich war es gegliedert in die

Abteilung I, Steuern vom Einkommen, Vermögen und Umsatz sowie Verkehrssteuern,
Abteilung II, Zölle und Verbrauchsteuern,
Abteilung III, Reichsvermögen (mit Schleswig-Holstein gemeinsam).

Die bisherige General-Zolldirektion trat fast geschlossen zum 1. Oktober 1919 in den Reichsdienst über. Die bereits bestehenden Hauptzollämter Entenwerder (später Oberelbe), Ericus, Meyerstraße (später Lohseplatz), St. Annen, Jonas, Kehrwieder und Kuhwerder (später Steinwerder) blieben unverändert. Lediglich die bisherige Oberzollinspektion für den Grenzdienst wurde in ein Hauptzollamt, später Hauptzollamt Grenze geändert. Die Kompetenzen der Senatskommission für das Zollwesen gingen ebenfalls auf das Landesfinanzamt über, soweit sie jedoch die Handelsstatistik und den Freihafen betrafen auf die Deputation für Handel, Schifffahrt und Gewerbe. Die Aufgaben der Steuerdeputation und der Deputation für die indirekten Steuern wurden, soweit sie nicht ebenfalls vom Landesfinanzamt übernommen wurden, auf die Finanzdeputation übertragen (Gesetz vom 14.01.1920 - Amtsblatt 89 // Gesetz vom 05.03.1920 - Amtsblatt 347). Durch die Bekanntmachungen vom 16.07.1920 (Amtsblatt No. 150) wurde die Deputation für indirekte Steuern und vom 27.12.1920 (Amtsblatt No. 273) die Senatskommission für das Zollwesen aufgehoben. Durch die 2. Verordnung zur Vereinfachung und Verbilligung der Reichsfinanzverwaltung vom 23. März 1934 (RGBl. 241) schieden die Stadtkreise Altona, Harburg-Wilhelmsburg und Wandsbek aus ihren bisherigen Landesfinanzämtern aus und wurden mit Wirkung zum 1. April 1934 in das Landesfinanzamt Hamburg (nun so!) eingegliedert. Dabei wurden die beiden altonaischen Hauptzollämter (Altona-Dampfschiffbrücke und Altona-Ottensen) zum Hauptzollamt Altona zusammengefasst (Verordnung vom 25.06.1934, RMin. Bl. 456). Das bisherige Hauptzollamt Wandsbek wurde dem Hauptzollamt Kehrwieder angegliedert. Im Zusammenhang mit dem Groß-Hamburg-Gesetz wurden dann auch die neu eingemeindeten ehemals preußischen Gemeinden den Hamburgischen Hauptzollämtern zugeteilt (Verordnung vorn 05.04.1937, Amtsblatt der RFinanzverwaltung 35). Im gleichen Jahr wurde durch den Erlass vom 16. März (RGBl. 311) die Behördenbezeichnung Landesfinanzamt in Oberfinanzpräsident geändert. Das Gesetz über die Finanzverwaltung vom 06.09.1950 (BGBI. 448) wandelte diese Bezeichnung in Oberfinanzdirektion um.
Archival history:Akten werden seit 1964 abgeliefert, doch handelt es sich ganz überwiegend um Personalakten (Bestand 314-14) und Betriebsprüfungsberichte. Da die Betriebsprüfungsberichte jahrgangsweise vollständig angeboten werden, hat sich die Festlegung einiger Regeln für die Auswahl empfohlen. Von den folgenden Firmen soll nach Möglichkeit jedes Jahr eine Prüfungsakte aufbewahrt werden:
Beiersdorf Arzneimittel
Biesterfeld Kunststoffe
Blohm + Voss Schiffbau
BP Mineralöl
Coutinho Eisenhandel
Deutsche Afrika Linien Reederei
Deutsche Conti Handels GmbH Außenhandel
Deutsches Milchkontor Nahrungsmittel
Europa Carton Papier
Glasurit Farben
HAPAG Reederei
Hauni Maschinenbau
Holsten Brauerei
Kampffmeyer Getreidehandel
Kühne & Nagel Spedition
Laeisz Außenhandel
Lufthansa Luftverkehr
MBB (Hamburger Flugzeugbau GmbH) Flugzeugbau
Norddeutsche Affinerie Metallbearbeitung
Norddeutsche Kohlen- und Cokeswerke Massengut
Nordfleisch Nahrungsmittel
Otto-Versand Einzelhandel
Philipps Elektrogeräte
Phönix Gummi
Plath Elektronik
Reemtsma Zigaretten
Röntengenmüller (Philips) Elektrogeräte
Julius Schindler Ölmühle
Schleswig-Holsteins Viehzentrale Nahrungsmittel
Sietas Reederei
Sociedad Vinicola Eicke & Co. Wein/Spirituosen
Thörls Vereinigte Harburger Ölmühle Ölmühle
Alfred C. Toepfer Getreidehandel
Tchibo Kaffee

Von den weiteren auf der anliegenden Rangliste der größten Unternehmen Deutschlands aufgeführten Firmen sollte alle 5 Jahre eine Akte aufbewahrt werden. Darüber hinaus sollte auf eine möglichst große Vielfalt der Branchen bei der Auswahl der weiteren Akten geachtet werden.

Die Akten werden laufend durchnummeriert und auf Karteizetteln aufgenommen. Da die Karteizettel der Betriebsprüfungsakten alphabetisch geordnet werden, wird hier auf alle anderen Namen verwiesen, so dass die Kartei der Betriebsprüfungsakten zur Namenskartei des Gesamtbestandes wird. Bei der Kartei ist grundsätzlich das erste Wort des Firmennamens oder der Familienname maßgebend. Ausnahmen von dieser Regel werden bei Vornamen, Artikeln und Zahlwörtern gemacht, die unbeachtet blieben. Abkürzungen sind aufzulösen, gegebenenfalls ist unter der Abkürzung ein Hinweis anzubringen. Daneben wird eine sachlich gegliederte Warenkartei geführt. Auf die steuertechnischen Begriffe wird im allgemeinen Teil verwiesen, sodass insgesamt drei Register vorliegen: Namen, Waren und Begriffe.

Dezember 1983
Bocklitz

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 314-12 Landesfinanzamt Abteilung II (Oberfinanzdirektion - Zoll), Nr. ...
Kommentierte Beständeübersicht:Nach der Reichsverfassung von 1919 sollten die Zölle und Verbrauchssteuern durch Reichsbehörden erhoben werden. Im Zuge der Ausführung des Verfassungsauftrages wurde Ende 1919 in Hamburg das Landesfinanzamt Unterelbe errichtet, dessen Zuständigkeitsbereich das gesamte Staatsgebiet einschließlich aller Exklaven umfaßte und dessen Abteilung II Zölle und Verbrauchssteuern bearbeitete. Das Landesfinanzamt Unterelbe übernahm die wesentlichen Kompetenzen der Generalzolldirektion, der Senatskommission für das Zollwesen und der Deputation für die indirekten Steuern, zudem auch Aufgaben der Steuerdeputation. 1934 schieden die Stadtkreise Altona, Harburg-Wilhelmsburg und Wandsbek aus ihren bisherigen Landesfinanzämtern aus und wurden in das nun umbenannte Landesfinanzamt Hamburg eingegliedert. 1937 änderte sich die Behördenbezeichnung in Oberfinanzpräsident, 1950 in Oberfinanzdirektion.

Da die Akten aus der Vorkriegszeit zum Großteil verlorengegangen sind, enthält der Best. im wesentlichen die seit 1964 an das Archiv abgegebenen Unterlagen zur Erhebung der Verbrauchssteuern und Zölle. Einen Schwerpunkt bildet die Überlieferung der Betriebsprüfungsberichte ausgewählter hamburgischer Firmen.
(Ga)

Conditions of access and use

Access regulations:Einzelne Archivguteinheiten unterliegen noch den archivgesetzlichen Schutzfristen. Wenn Sie eine solche Archivguteinheit einsehen möchten, stellen Sie bitte einen schriftlichen Antrag auf Schutzfristverkürzung. Die Entscheidung des Staatsarchivs über den Antrag wird Ihnen schriftlich mitgeteilt
Finding aids:Findbuch (Papier)
Ablieferungsliste
Kartei
Signierung:Ablieferungsliste
Numerus currens
Alte AE-Nr.

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Bestand 314-14 Zollverwaltung-Personalakten
 

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Number:2
 

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311-2 IV Finanzdeputation IV, 1733-1996 (Bestand)

siehe auch:
311-3 I Finanzbehörde I, 1859-2013 (Bestand)

siehe auch:
313-8 Landesfinanzamt Abteilung I (Oberfinanzdirektion-Steuern) (Bestand)
 

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End of term of protection:12/31/2062
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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