622-2/72 Maisch, Herbert, 1972-1994 (Bestand)

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Ref. code:622-2/72
Title:Maisch, Herbert
Laufzeit:1972-1994
Level:Bestand

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Name of the creator / provenance:Maisch, Dr. Herbert (geb. 23.01.1928 Ulm, gest. 12.10.1997 Hamburg); Forensiker
Administration history:Zum Provenienzbildner:

Herbert Maisch wurde am 23.01.1928 in Ulm geboren. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde nach einem Notabitur Flakhelfer, erst 1947 konnte er sein Abitur nachholen. Von 1947 bis 1949 studierte er Germanistik und Theaterwissenschaften in München und nahm gleichzeitig Schauspielunterricht. Erst spät - 1956 bis 1960 - entschloss er sich, Psychologie zu studierten, ursprünglich, um sich einen Hintergrund für eventuelle zukünftige Inszenierungen als Regisseur zu schaffen. Während seines Studiums hatte ein Praktikum an der Kinderklinik der Universitätsklinik Eppendorf (UKE) absolviert, woraus sich 1961 eine Anstellung als klinischer Psychologe ergab. Neben den Alltagspflichten der Klinik promovierte er als Dr. rer nat. in Braunschweig. Bis 1971 arbeitete er am UKE und stieg immer stärker in die Gutachtertätigkeit ein. 1970 sollte seine Stelle in eine Professur umgewandelt werden, was eine Verschulung seiner Aufgaben und eine Intensivierung von Forschung und Lehre für seine Person zur Folge gehabt hätte. Da er jedoch gerne seine unabhängige Position behalten wollte, machte er sich 1971 schließlich selbstständig und begann seine freiberufliche Tätigkeit als Psychotherapeut, wobei er am Anfang vor allem Kinder behandelte, später nur noch Erwachsene. Daneben erhielt er Gutachtenaufträge aus dem gesamten Bundesgebiet für große Strafverfahren. Darunter waren auch etliche Fälle, die auch in der Presse für großes Aufsehen sorgten, wie 1988 ein Prozess um Patiententötungen durch eine Krankenschwester in Wuppertal; zu diesem Fall entstand auch ein Buch, in dem er auch seine literarischen Ambitionen verarbeiten konnte. Unabhängig davon waren seine Täterbegutachtungen zur Frage der verminderten Schuldfähigkeit immer sehr umfangreich, dezidiert und gründlich. Herbert Maisch starb am 12. Oktober 1997.
Archival history:Nachdem bereits etliche Jahre zuvor die forensischen Gutachten von Eberhard Schorsch (mit dem Herbert Maisch befreundet war und teilweise auch eng zusammengearbeitet hatte) an das Staatsarchiv Hamburg abgeliefert worden waren, entschloss sich die Witwe von Herbert Maisch im Jahre 2007, auch die 80 wichtigsten Gutachten ihres verstorbenen Mannes an das Staatsarchiv Hamburg abzuliefern. Die Ablieferung erfolgte ohne weitere Auflagen, zu beachten sind jedoch aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes unbedingt die üblichen archivischen Schutzfristen (Vorlage erst nach 90 Jahre nach der Geburt der begutachteten Personen).

gez. Volker Reißmann, Oktober 2007.
Kommentierte Beständeübersicht:Sexualforschung

Conditions of access and use

Access regulations:Benutzung nach HmbArchG (die im Archivgesetz festgelegten schützenswerten Interessen Dritter sind ungedingt zu beachten!).
Finding aids:Ablieferungsliste
Signierung:Numerus currens

Information on related materials

Related material:622-2/55 Wissenschaftlicher Nachlass Eberhard Schorsch
Publications:Herbert Maisch: Das Unverstehbare verstehen : acht forensisch-psychologische Täterbegutachtungen im Strafprozess. Hrsg. von Irmgard Antonia Rode ... mit einem Nachwort von Heinrich Hannover. - Gießen: Psychosozial-Verlag, 2007. - 192 S. - Signatur in der Bibliothek des Staatsarchivs: L 413/295
 

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Number:1
 

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End of term of protection:12/31/2024
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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