622-2/38 Koch, Friedrich Paul Christian Johann, 1894-1988 (Bestand)

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Ref. code:622-2/38
Title:Koch, Friedrich Paul Christian Johann
Lebenszeit Bestandsbildner:10.05.1878 - 30.10.1955
Laufzeit:1894-1988
Level:Bestand

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Name of the creator / provenance:Koch, Friedrich Paul Christian Johann (geb. 10.05.1878 Hamburg; gest. 30.10.1955 Hamburg); Gerichtsvollzieher; Politiker
Administration history:Zum Schenkungsgeber:

Friedrich Paul Christian Johann Koch wurde am 10. Mai 1878 in Hamburg geboren. Er arbeitete sich nach Bürolehre in Wesselburen und Militärdienst in Hamburg vom Diätar zum Gerichtsvollzieher empor und war seit 1904 in der Bürobeamtenbewegung aktiv.

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft 1908-1933, dann noch einmal Febr.-Okt. 1946. 1919 wurde er zum Mitglied des Reichstages für die DDP gewählt und nahm an der verfassunggebenden Versammlung in Weimar teil. In Hamburg wählten ihn seine Kollegen 1919 zum Direktor des Gerichtsvollzieheramtes, von wo er 1920 zum Direktor der hamburgischen Gefangenenanstalten ernannt wurde. Er blieb Vorsitzender der Gewerkschaft der öffentlichen Verwaltungs- und Justizbeamten und -angestellten (Göbiva) und war auch im Vorstand des Deutschen Beamtenbundes tätig.

In Hamburg setzte er sich für die Reform des Strafvollzugs unter Abkehr von Einzelhaft ein. Unter seiner Verantwortung wurde 1920 mit dem Bau der ersten offenen Strafanstalt des Deutschen Reiches auf dem Hahnöfersand begonnen. 1928 kam es zur Errichtung der ersten halboffenen Vollzugsanstalt des Reiches in Glasmoor. Koch wurde schließlich 1931 Präsident des Strafvollzugsamtes der Länder Hamburg, Bremen, Braunschweig und Oldenburg.

1933 von den Nationalsozialisten entlassen mußte er allerlei Drangsalierungen erdulden - so ein Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und eine Untersuchung seiner Teilhaberschaft an einem gewerkschaftlichen Bestattungsverein.

Nach Kriegsende 1945 beteiligte sich Koch am liberalen Bund Freies Hamburg, dann an der Partei Freier Demokraten, seit 1946 FDP. In der Zeit vom 30. November 1945 bis 8. April 1946 und 15. bis 19. November 1946 wirkte er als Senator und leitete 1945/6 das Verkehrsamt. Hier wurde er auf Wunsch der britischen Besatzungsbehörden abgelöst. Ihm wurde nach Wiedereintritt in den Senat das Wiedergutmachungsamt 1946/49 und zugleich die Senatskommission für die Justizverwaltung 1947/50 sowie die Gefängnisbehörde 1948/50 übertragen. 1947-1950 war er auch Staatskommissar für die Entnazifizierung. Vom 19. November 1946 bis 18. Februar 1950 fungierte Koch als Zweiter Bürgermeister, bis er aus Altersgründen aus dem Senat ausschied.

Bis 1949 gehörte er der FDP an und wurde wegen seines Festhaltens an der sozialliberalen Koalition, während FDP sich dem Vaterstädtischen Bund Hamburg anschloß, aus der Partei ausgeschlossen. Erst 1954 gelang die Versöhnung mit der inzwischen im Hamburg-Block wirkenden Partei auf Betreiben des Parteivorsitzenden Edgar Engelhardt.

Christian Koch starb nach längerer Krankheit am 30. Oktober 1955 in Hamburg.
Archival history:Das nachstehend verzeichnete Schriftgut gelangte 1999 über die - zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen - Söhne Christian Kochs durch Dr. Helmut Stubbe-da Luz an das Staatsarchiv, wo es der Unterzeichnete nun sichtete, ordnete und verzeichnete.

gez. Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, August 2004

Hinweis: Eine Fotografie von der Grundsteinlegung der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand 1920 (Christian Koch mit Maurerhammer) befindet sich in der Plankammer unter der Signatur 720-1, 131-6 = 78/25.
Kommentierte Beständeübersicht:10.05.1878 - 30.10.1955; NS-Verfolgter, Politiker DDP, FDP

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Access regulations:Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte.
Finding aids:Findbuch (Papier)
Signierung:Numerus currens

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Number:2
 

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End of term of protection:12/31/2018
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=7005
 

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