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622-1/12 Bertheau, 1826-1966 (Bestand)
Information on identification |
Ref. code: | 622-1/12 |
Title: | Bertheau |
Laufzeit: | 1826-1966 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Number: | 63 |
Running meters: | 2.00 |
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Information on context |
Name of the creator / provenance: | Bertheau, Heinrich August (geb. 1773; gest. 1831); Weinhändler, Bevollmächtigter der Vorsorgungs-Tontine Bertheau, Carl [I.], Dr. phil. (geb. 13.07.1806 Hamburg; gest. 07.06.1886 Hamburg); Theologe, Direktor der Realschule des Johanneums Bertheau, Carl [II.] (geb. 06.07.1836 Hamburg; gest. 19.12.1910 Hamburg); Kirchenhistoriker, Pastor zu St. Michaelis Bertheau, Carl [III.] (geb. 04.07.1878 Hamburg; gest. 11.11.1944); Lehrer, Mitbegründer der bekennenden Kirche Bertheau, August, Dr. phil. (geb. 09.06.1883 Hamburg; gest. 09.09.1916 bei Courcelette/Frankreich), Oberlehrer am Johanneum |
Administration history: | Zu der französischen Hugenottenfamilie:
Die Familie Bertheau stammt vermutlich aus der Gegend bei Langoiran an der Garonne, wo es noch heute ein Weingut namens „Le Berteau“ gibt. Es gibt allerdings auch noch andere Dörfer im wallonischen Teil Frankreichs , die diesen Namen führen. Der Name Bertheau selbst ist in Frankreich häufig, in verschiedenen Schreibweisen: Bertault, Bertaut, Bertauld, Bertaud, manchmal auch mit eingeschobenem h und e und angehängtem x. Unter den Franken in der Karolingerzeit war der Name so häufig verbreitet, dass er sogar zum Spitznamen für die Franken in den unterworfenen romanischen Ländern wurde. In ihrem bürgerlichem Wappen führen die Bertheaus einen Weinstock und die Devise „Dulcedo vitae“ („Süßigkeit des Lebens“). Jochen Bertheau schrieb 1983 in einer genealogischen Forschung: „In der Hugenottenstadt Sedan gibt es eine bedeutende Familie Bertheau, die ab 1580 nachgewiesen ist und ebenfalls teilweise nach Holland und Deutschland auswanderte. Die Familie Bertheau in Châtellerault jedenfalls muss dorthin vor dem 15. Jahrhundert zugewandert sein und bildet eine Einheit, deren Verwandtschaftsbeziehungen fast immer nachweisbar sind. Erstmals wurde in Châtellerault 1435 in einer Einnahmenliste für Messen eine Frau „Bertheau“ erwähnt, die mit einem Barbier namens Jehan Notin verheiratet war. 1463 belieh Jean Barteau I größeren Grundbesitz in Marigny. Vermutlich handelt es sich um den Vater von Benoist Bertheau; der Vorname "Jean" findet sich übrigen ab diesem Zeitpunkt in jeder Generation der Bertheaus wieder. Benoist Bertheau gilt als Stammvater der Familie und dürfte kurz vor dem 4. November 1563, dem Zeitpunkt seiner Erbteilung, gestorben sein. Begraben wurde er in der Kapelle in St. Blaise in St. Jacques. Er ist Gemischtwarenhändler gewesen, der beispielsweise mit Geschirr, Mützen und Kurzwaren handelte. Er war mit Radegonde Guion (ein in Châtellerault seltener Name!) verheiratet; beide bekamen (mindestens) fünf Kinder: Marguerite, Radegonde, Pierre, Cosme und Jean. |
| Pierre Bertheau I. war der erste Protestant der Familie. Er war Apotheker und nahm als Gemeindevorsteher 1598 an der Synode von St. Maixent teil und verstarb zwischen 1598 und 1618. Er war (in erster Ehe?) mit Françoise Gaudon verheiratet und hatte die Söhne Pierre Bertheau II, Samuel Bertheau I und vermutlich auch François Bertheau I. In späteren Generationen gab es teilweise eine Rückkehr zum katholischen Glauben; so veröffentlichte Pierre Bertheau III 1621 und 1922 zwei Pamphlete zur Bekehrung der Hugenotten. In beiden Schriften hantierte er mit typisch protestantischen Methoden, etwa mit vielen Bibelzitaten, um den Vorzug der Katholischen Glaubenssätze zu beweisen. Zu jener Zeit betätigten sich viele Bertheaus im Gewerbe der Gerber und waren im Besitz von Ledermanufakturen. Samuel Bertheau IV (1681-1716) ist wohl schon als Kind oder Jugendlicher nach Hamburg geflüchtet. Nicht bekannt ist jedoch, in wessen Begleitung und auf welchem Fluchtweg, zu Schiff über Holland oder auf dem Landweg über Genf. Immerhin ist für den 1. September 1687 ein „Samuel Berto“ auf dem Durchzug in Genf belegt, der Unterstützung erhielt. Im Mai 1704 heiratete er in Hamburg Elisabeth van Daalen und hat mit ihr sieben Kinder. Als er 1716 stirbt, wurde er auf dem St. Georg-Kirchhof begraben. Er ist der Stammvater aller nichtfranzösischen Bertheaus, in Deutschland, der Schweiz, Norwegen, Amerika und vielleicht noch in Rußland. Auch die Namen seiner Kinder erinnern nochmals an die französischen Vorfahren (Samuel Jacob/Jacques, Daniel Abraham, Anne Elisabeth, Sara, Madeleine, Pierre und Elisabeth). Im Hamburgisches Geschlechterbuch von Meyer-Tesdorpf ist die gesamte Nachkommenschaft mit dem Namen „Bertheau“ bis etwa 1880 verzeichnet. Die Bertheaus waren ähnlich geschickt im Handeltreiben wie viele ihrer Landsleute, die sich den Hugenotten angeschlossen hatten. Sie traten immer wieder als Kaufleute in Erscheinung, die ansehnliche Firmen und Betriebe führten, die allerdings nicht ganz so berühmt würden, wie vergleichsweise die der Godeffroys. Etliche Bertheaus traten auch in den Staatsdienst ein; so beispielsweise der Geheime Staatsrat Prof. Dr. Bertheau, der am 31. Mai 1908 im Alter von 79 Jahren in Hamburg verstarb. |
Archival history: | Ein Teil des Familienarchivs ist bereits vor der ersten Ablieferung 1948 aufgrund eines Wasserschadens teilweise vernichtet worden (laut Vermerk im Papier-Findmittel und in der Geschäftsakte). Weitere Ablieferungen erfolgten durch Herrn Philipp Bertheau, Hamburg-Fuhlsbüttel, in den Jahren 1949, 1953 und 1954. Die am 8. März 1954 im Staatsarchiv eingegangenen Konvolute mit Briefschaften von Namensträgern Bertheau sind wie folgt in das bereits bestehende Familienarchiv eingeordnet worden:
1) Ein Teil der an Pastor Carl Bertheau gerichteten Briefe pp. wurde unter der Signatur E 4 c Konv. VII eigeordnet, aus dem anderen Teil wurde unter E 4 d ein neues Konvolut VI gebildet mit folgendem Rubrum: Briefe an Carl II Bertheau von Freunden und befreundeten Gelehrten, von Gymnasialdirektor Dr. Pohl, Kempen (Thomas von Kempen-Forschung), 1894 Verlagsbuchhändler C. Habel, Potsdam (Prolegomena des Seniors Hirsche), 1893-1894 Briefe vom Schriftsteller Robert Koenig, Potsdam, 1890-1894 Brief vom Dekan der theologischen Fakultät der Universität Kiel, Prof. Dr. Baumgarten betreffend Verleihung der Ehrendoktorwürde an Senior Behrmann, Hamburg, mit Briefen der zur Feier dieser Verleihung Eingeladenen, 1895 10 lateinische Übungsarbeiten des Pastors Carl Bertheau, 1854-1855, wurden dem Konvolut E 1 beigefügt.
2) Die an Studienrat Carl Bertheau gerichteten Briefschaften wurden teils dem Konvolut G 1 a einverleibt, teils hieraus ein neues Konvolut G 1 c, Briefe an Carl III Bertheau von Verwandten und Bekannten 1891-1901, gebildet.
3) Die umfangreichen Briefschaften an Oberlehrer Dr. Johannes Bertheau sind wie nachstehend geordnet worden: H 5 Brief an Johannes Bertheau - a) von Eltern, Geschwistern und sonstigen Verwandten (Konv. I 1901-1903, Konv. II 1904-1905, Konv. III 1906-1908, Konv. IV 1909-1913) - b) von Schul- und Unversitätsfreunden (Konv. I 1901-1903, Konv. II 1904-1905, Konv. III 1906-1907, Konv. 1908-1910, Konv. V 1911-1913)
4) Die Ansichtskartensammlung (fast ausschließlich Aufnahmen aus dem ehemaligen Sanierungsgebiet) wurde der Plankammer überwiesen.
Die Unterlagen der u.a. von Philipp Bertheau betreuten Stiftung "Kinderheim Sonnenschein" wurden in den eigenen Archivbestand 611-19/82 Kinderheim Sonnenschein-Stiftung überführt,
gez. Otte und Kurt Detlev Möller, Oktober 1955
Im Jahre 1999 fand im Foyer des Staatsarchivs eine Ausstellung zu den Beziehungen Hamburgs mit Frankreich (Titel: "Hambourg et la France : gemeinsame Vergangenheit und Zukunft") statt, bei der auch einige Archivalien aus diesem Familienarchiv in Vitrinen gezeigt wurden.
gez. Volker Reißmann und Joachim W. Frank, Oktober 1999
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 622-1/12 Bertheau, Nr. ... |
Kommentierte Beständeübersicht: | Lehrer, Kaufleute, Pastor; Beruf (1830-1879, 1913-1933); Ehrenamt (1921-1933); Haushalt und Vermögen (1837-1838, 1954-1966); Tagebücher (1855-1914); Korrespondenzen (ca.1820-1913); Gedichte (19. Jh.) |
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Conditions of access and use |
Access regulations: | Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte. |
Finding aids: | Findbuch (Papier) |
Signierung: | Alte AE-Nr. |
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Information on related materials |
Related material: | siehe auch Geschäftsakte 218-6; Stammbaum der Familie Bertheau in: Ed. Lorenz-Meyer = Oscar L. Tesdorpf, Hamburgische Wappen und Genealogien, Hamburg 1890, S. 31 f. |
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Containers |
Number: | 1 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/1996 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=5651 |
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