Information on identification |
Ref. code: | 612-1/46 |
Title: | Amt der Schiffbauer |
Laufzeit: | 1514-1896 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Running meters: | 2.70 |
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Information on context |
Administration history: | Die kirchliche Brüderschaft der Schiffbauer bestand bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Streitigkeiten innerhalb der Brüderschaft veranlassten den Rat der Stadt Hamburg, ihr 1514 eine Amtssatzung zu geben. Zum Amt der Schiffbauer, das auch weiterhin oft als Brüderschaft bezeichnet und auch „Gesellschaft“ oder „Societät“ genannt wurde, gehören Meister, Gesellen („Tagelöhner“) und Lehrjungen („Knechte“). Um 1665 (vgl. A 21) bildeten die Gesellen eine „Brüderschaft der Schiffbauertagelöhner“, die aber nicht aus dem Amt der Schiffbauer ausschied, sondern sich als Organisation innerhalb des Amtes besonderer Anliegen der Gesellen annahm: Als geistliche „Brüderschaft des Heiligen Leichnams zu St. Katharinen“ –wie sie sich auch, in Anlehnung an den ursprünglichen Namen der Schiffbauerbrüderschaft, nannte- widmete sie sich dem gemeinschaftlichen religiösen Leben und der gegenseitigen Hilfe in Krankheit, Not und Tod. Darüber hinaus sollte sie vor allem der Solidarität der Gesellen in den zunehmenden Auseinandersetzungen mit den Meistern organisatorischen Rückhalt geben. Obwohl es sich also nicht um ein dem Amt der Schiffbauer gleichrangiges „Amt der Schiffbauertagelöhner“ handelte –von einem solchen ist nichts in den Verzeichnissen der hamburgischen Ämter und Brüderschaften zu finden (vgl. Westphalen, Hamburgs Verfassung und Verwaltung I, S. 375f.)-, taucht diese Bezeichnung gelegentlich auf, wird aber offensichtlich synonym zu „Brüderschaft der Schiffbauertagelöhner“ und „Tagelöhner des Schiffbaueramtes“ gebraucht. Durch Rat- und Bürgerschluss vom 20. Dezember 1838 wurde das Amt der Schiffbauer aufgehoben, nachdem das „Generalreglement für die Hamburgischen Ämter und Brüderschaften“ es 1835 schon nicht mehr zu den 38 vollberechtigten Ämtern und Brüderschaften gezählt hatte. Die sozialen Aufgaben des Amtes übernahmen die Kranken-, Toten- und Witwen-Lade der Schiffbauerbrüderschaft, genannt „Die Brüderschaft zum Leichnam Christi in St. Catharinen Kirche“ (Lade Nummer 225), sowie die aus der Lade des Amtes hervorgegangene Kranken- und Sterbekasse der Schiffbauerbrüderschaft, genannt „Die Kranzlade“ (Lade Nummer 518). Beide Kassen teilten sich zunächst das Vermögen des aufgehobenen Amtes, schlossen sich aber 1887 zur Unterstützungskasse für Schiffbauer, genannt „Die Brüderschaft zum Leichnam Christi in St. Catharinen Kirche“ zusammen. Daneben bestand seit 1815 eine Krankenlade und Sterbekasse der Schiffzimmerleute, genannt „Die Brüderliche Einigkeit“ (Lade Nummer 86, ab 1898 Nummer 58; vgl. Bestand 613-3/1 Schiffbauer-Krankenlade und Sterbekasse). |
Archival history: | Das nachstehend verzeichnete Schriftgut wurde am 20. August 1899 von der „Sterbekasse der Mitglieder der Schiffbauer-Brüderschaft“, die wahrscheinlich mit der letztgenannten Kasse identisch ist, an das Staatsarchiv übergeben (Staatsarchiv I, H 2 c 4). Aus dem 15. Jahrhundert stammende Schriften der Schiffbauer sollen bereits einige Jahre vor dieser Übergabe an das Museum für Kunst und Gewerbe abgeliefert worden sein, konnte dort jedoch im März 1976 nicht ermittelt werden. Ein Teil des aus der Ablieferung gebildeten Bestandes „Schiffbauer-Amts-Archiv“ wurde 1939 von Kai Robert Möller provisorisch verzeichnet. Bei der jetzigen Ordnung und Verzeichnung des gesamten Bestandes wurden Urkunden in der Regel in die speziell für die gebildete Gruppe aufgenommen; nur einige wenig sind bei den Sachakten belassen worden, wenn die Herauslösung aus dem Zusammenhang nicht sinnvoll erschien. Für zahlreiche sachlich und formal verwandte Urkunden wurden Sammelregeste angefertigt. Rechnungen und Quittungen wurden kassiert, soweit die Eingang in die Rechnungsbücher gefunden hatten; Beispiele wurden aufbewahrt und nach Möglichkeit aus Sachakten verteilt.Sämtliche Rechnungsbücher und –akten wurden in drei Gruppen gegliedert: Allgemeines Rechnungswesen, Rechnungswesen der Unterstützungskassen, Haus- und Grundbesitzverhältnisse. Da vor allem viele Rechnungsbücher Eintragungen zu mehreren Sachgruppen enthalten, waren Verweise oder Doppelverzeichnungen notwendig. Im allgemeinen ist das Schriftgut nicht nach den beiden Hauptgruppen innerhalb des Amtes, Meistern und Gesellen, getrennt worden; um aber eine Auswahl des Materials nach diesem Kriterium zu ermöglichen, wurden nicht nur bei den Aktentiteln –soweit vorhanden- die zeitgenössischen Bezeichnungen für das gesamte Amt beziehungsweise die Tagelöhnerbrüderschaft verwendet, sondern auch alle ausschließlich die Gesellen betreffenden Archivalien in einer besonderen Gruppe zusammengefasst. Gez. Eckardt, März 1976
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 612-1/46 Amt der Schiffbauer, Nr. ... |
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Conditions of access and use |
Access regulations: | Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte. |
Finding aids: | Findbuch (Papier) |
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Information on related materials |
Related material: | 111-1 Senat Cl.XI Generalia No. 1 Vol. 3b (Aufnahme fremder Meister in das Amt der Schiffbauer 1628). 111-1 Senat Cl.XI Generalia No. 1 Vol. 18 (Von den hamburgischen Ämtern und Brüderschaften im allgemeinen; Listen, Statuten). 111-1 Senat Cl.Xi Generalia No. 2 Vol. 8 und 14 (Ämterreglements). 111-1 Senat Cl.XI Specialia Lit S No. 4 (Schiffbauer). 424-3 Magistrat Altona, Abteilung XXXII Kl.A II A 79c (Schiffbauer in Altona und ihr Verhältnis zu den Hamburger Schiffbauern).
Schiffer: siehe /65 Schiffer vor d. Winserbaum: siehe /66 Schiffsschmiedegesellen: siehe /23 |
Publications: | J. L. von Heß, Beschreibung von Hamburg. Teil III. Hamburg 1824, Seite 392. J. F. Voigt: Aus den Rechnungsbüchern des Schiffbauer-Amtes. In: Mitteilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte II. 6. Jahrgang/1883, Seite 8ff., 21ff., 41ff. |
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=4396 |
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