Information on identification |
Ref. code: | 612-1/4 |
Title: | Ämter, Brüderschaften und Innung der Bäcker und Bäckergesellen |
Laufzeit: | 1375-1897 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Running meters: | 1.70 |
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Information on context |
Administration history: | Die Geschichte der Bäckerämter ist im Gegensatz zu der anderer Ämter insofern kompliziert, als sich im Lauf der Zeit mehrere Korporationen der Bäcker herausbildeten, die sich nach Art der von ihnen angebotenen Backwaren unterschieden. Vor dem Zusammenschluß der alten und neuen Stadt hatte jede ein Bäckeramt. Die erste erhaltene gemeinsame Satzung stammt von 1375. Um 1500 tauchten die ersten Großbäcker auf. Sie backten Brot aus vorgefertigtem Teig für den Hausbedarf. Das 16. Jahrhundert ist von Auseinandersetzungen zwischen den Grobbäckern und den anderen Bäckern, die sich in Abgrenzung zu den neuen Bäckern Weiß- und Fastbäcker (fast = fest) nannten, gekennzeichnet. Erst 1601 gab es eine selbständige Korporation der Grobbäcker. 1612 bestätigte der Rat die Satzung ihrer Brüderschaft; ein Amt bildeten sie damals nicht. Diese Brüderschaft ist - nicht als geistlich bestimmter Zusammenschluß zu verstehen, sondern als amt minderer Rechtsstellung. In vorreformatorischer Zeit schlossen sich die Bäcker - wie andere Handwerker auch - bevorzugt bestimmten geistlichen Brüderschaften an. Diese bestanden neben den Ämtern und dienten der religiösen Praxis in einer Gemeinschaft. Bäcker waren in der Brüderschaft des Heiligen Kreuzes in der Kirche des St. Marien-Magdalenen-Klosters, in der St. Ewolds-Brüderschaft in St. Petri, in der Brüderschaft der Heiligen Märtyrer im Dom, in der St. Erasmus-Brüderschaft in der Kirche des St. Johannis-Klosters und in der St. Antonius-Brüderschaft in St. Petri Mitglieder. Nur von den ersten der drei Brüderschaften hat sich Material im Bestand erhalten. Die Interessen der Losbäcker wurden lange Zeit von dem Weiß- und Fastbäckeramt mit vertreten. Erste Vergleiche zum Brotverkauf, die auf eine Abspaltung der Losbäcker hindeuteten, gab es 1613 und 1633. Artikelbriefe der Losbäcker tauchen erstmals 1636 auf. Daraus geht auch ihre Spezialisierung auf Weizenbrot, Feinroggenbrot, Stuten, Semmeln und Kringel hervor. Spätestens seit der Aufzeichnung ihrer Ordnung von 1713 nannten sie sich "Amt der Los- und Kuchenbäcker". Nach Einführung der Gewerbefreiheit schlossen sich die Weiß- und Fastbäcker zur Bäcker-Corporation, die Los- und Kuchenbäcker zur Bäcker-Vereinigung und die Grobbäcker zur Grobbäcker-Genossenschaft zusammen. 1881 bildete sich aus dem Zusammenschluß von Bäcker-Corporation und Bäcker-Vereinigung die Bäcker-Innung, der 1897 die Grobbäcker beitraten. |
Archival history: | Nach der Auflösung der Handwerksämter zum 1. Februar 1865 durch das Gewerbegesetz vom 4. November 1864 verfügte der Senat am 4. Januar 1865, daß die bisherigen Ämter und Brüderschaften ihre Protokolle, Akten und Papiere dem Stadtarchiv übergeben sollten. Diese Verfügung wurde nicht immer eingehalten, so daß ein Teil des Ämterschriftgutes verlorenging. Im Fall der Bäckerämter und -brüderschaft kamen zunächst nur einige Protokolle und Urkunden in das Archiv. 1899 wurde eine Amtslade von Dr. Arthur Obst abgeliefert.; 1903 kamen weitere Unterlagen des Weiß- und Fastbäckeramtes sowie der Grobbäcker-Brüderschaft hinzu. Vom Verein für Hamburgische Geschichte wurde 1912 der Inhalt der ehemaligen Lade des Los- und Kuchenbäckeramtes dem Archiv übergeben. Schließlich erwarb das Staatsarchiv 1936 das Protokoll der Brüderschaft der Bäckergesellen von privater Seite. Die Verzeichnung der Amtsarchivalien erfolgte sukzessive und z.T. in Sammelakten, was die Benutzung erschwerte. Deshalb wurde eine Neuverzeichnung angestrebt, die unter fachlicher Aufsicht des Unterzeichneten von Frau stud. phil. Susanne Rau durchgeführt wurde. Die Überlieferungssituation machte es z.T. unmöglich, das Schriftgut provenienzgerecht eindeutig den registraturbildenden Korporationen zuzuordnen. Nur dort, wo eine Zuordnung eindeutig erfolgen konnte, geschah das auch. Wo mehrere Korporationen betroffen waren, bzw. das Schriftgut aus der Zeit vor der Ausdifferenzierung der Korporationen stammte, wurde es unter "Bäckerämter"zusammengefaßt. eine Konkordanz macht es möglich, die alten Archivsignaturen im neugeordneten Bestand aufzufinden. Gez. Lorenzen-Schmidt, Oktober 1995.
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 612-1/4 Ämter, Brüderschaften und Innung der Bäcker und Bäckergesellen, Nr. ... |
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Conditions of access and use |
Access regulations: | Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte. |
Finding aids: | Findbuch (Papier) |
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Information on related materials |
Publications: | Hans Nirrnheim, Zur Geschichte der Bäcker in Hamburg, in: MHG, 8 (1905), S. 517-536. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: 621-1/24 Nicolaus Matsen, 1782-1829 (Bestand)
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/1927 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=4275 |
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