Information on identification |
Ref. code: | 362-3/35 |
Title: | Schule Altenwerder |
Laufzeit: | 1875-1979 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Running meters: | 2.40 |
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Information on context |
Administration history: | Vorbemerkung Die Altenwerder Schule ist ein typisches Beispiel für die Entwicklung einer einklassigen Landschule zu einer nach Jahrgängen gegliederten Schule der Gegenwart. Ein genaues Gründungsdatum läßt sich mit den im Staatsarchiv zur Verfügung stehenden Quellen nicht ermitteln. Den frühesten Hinweis findet man im Harburger Erbregister von 1667, wo die Abgaben an den Küster, zugleich Schulmeister, aufgezählt werden. J.J.Breckwoldt nennt in seinen “Historischen Nachrichten über die Elbinsel Altenwerder“ aus dem Jahr 1894 lediglich die Eintragung eines Küsters in das Kirchenbuch von 1711. Altenwerder Lehrer lassen sich bis 1740 zurückverfolgen. Die Schule besaß bis 1837 eine Lehrerstelle (das mit der ersten Lehrerstelle verbundene Küster und Organistenamt wurde erst 1911 abgetrennt) und ein Schulhaus, das eine Schulstube und die Küsterwohnung enthielt. 1837 wurde eine zweite, 1856 eine dritte und 1881 eine vierte Lehrerstelle eingerichtet. Die Schülerzahl betrug 1881 320 Kinder, aufgeteilt in vier Klassen mit je 80 Schülern; jede Klasse umfaßte zwei Jahrgänge. 1890 wurde die Oberstufe (Klasse 1) in zwei Klassen nach Geschlechtern getrennt. 1893 (bei 345 Schülern) kam eine fünfte, 1900 eine sechste Lehrerstelle hinzu. 1900 konnte man auch das neue Schulhaus einweihen, dessen Bau der Schulvorstand zwei Jahre zuvor beschlossen hatte. Seit 1920 wurden sieben Klassenstufen in Altenwerder unterrichtet. Neben Kindern aus Dradenau und Krusenbusch besuchten auch Kinder aus Kattwyk als Gastschulkinder die Schule in Altenwerder. 1908 hatten sich die Gemeinde Altenwerder und der damalige Gutsbezirk Kattwyk zu einem Gesamtschulverband Altenwerder zusammengeschlossen, der sich jedoch 1931 wieder auf löste. 1935 besuchten insgesamt nur 290 Kinder die Schule. Durch den Zuzug ausgebombter Familien nach Altenwerder stieg die Schülerzahl bis November 1943 auf 311 Kinder, davon 59 Schüler aus Hamburger Schulen. Nach Kriegsende erteilte die Militärregierung im August 1945 die Genehmigung zur Wiederaufnahme des Unterrichts für die unteren vier Klassen. Die restlichen Klassen konnten erst wieder ab Mitte Oktober 1945 unterrichtet werden. Durch die Flüchtlingskinder stieg die Zahl der Schüler 1946 auf 382. Seitdem war die Zahl der Schulkinder Ende der sechziger Jahre schon als Folge der Hafenerweiterung ständig rückläufig. Bei der Flutkatastrophe 1962 wurden auch die Altenwerder Schulgebäude erheblich beschädigt. Für 230 Schüler (1963) mußte, bei nur vier zur Verfügung stehenden Klassenzimmern, Schichtunterricht eingeführt werden. Diese Raumnot führte 1965 zum letzten großen Bau der Altenwerder Schulgemeinschaft. Das neue Schulgebäude wurde 1968 eingeweiht, 11 Jahre vor der Auflösung der Schule. 1970/71 führte die sinkende Klassenfrequenz und die beginnende Aussiedlung Altenwerders zum Modell Schulverbund Moorburg/Altenwerder. Um leistungsfähige Klassen zu erhalten, wurden in Moorburg die Klassen 1 bis 6, in Altenwerder die Klassen 1 und 2 sowie kombiniert Real- und Hauptschüler der Klassen 7 bis 9 bzw. 10 unterrichtet. 1977 mußten in Altenwerder aus Mangel an Schülern auch die 1. und 2.Klasse wegfallen. 1979 verließen die letzten Schüler die Altenwerder Schule, deren Auflösung zum 1.August 1979 erfolgte. |
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Archival history: | Die Unterlagen der Schule sind am 11.Juli 1979 vom Staatsarchiv übernommen worden. Wegen der umfangreichen Überlieferung und der Ausnahmesituation Altenwerders als Hafenerweiterungsgebiet erschien eine fast vollständige Aufbewahrung des Materials gerechtfertigt. Kassiert wurden nur einige Arbeitsberichte, Quittungen und Auslagenrechnungen. Die Titel der unsignierten Akten waren häufig unzutreffend oder hatten nur eine geringe Aussagekraft. Schriftgut über Personal, Schüler und Unterrichtsangelegenheiten befanden sich meist ohne Zusammenhang in einer Akte, so daß ein großer Teil der Schulakten neu geordnet werden mußte. Die Protokolle der Schulleiterbesprechungen wurden in den Bestand Oberschulbehörde VI (A II d 3) eingeordnet. Ein Bilderalbum (ca.1930) und einige Aufnahmen von Altenwerder (Privathäuser, Kirche, Kindergarten u.ä., um 1944) konnten in die Plankammer gegeben werden.
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 362-3/35 Schule Altenwerder, Nr. … .
Kirsten M. Eckardt, März 1985 |
Kommentierte Beständeübersicht: | siehe Beständegliederung: Volksschulen |
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Conditions of access and use |
Finding aids: | Findbuch (Papier) |
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Containers |
Number: | 1 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2009 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1967 |
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