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Administration history: | Nach dem Ersten Weltkrieg wurde aus der Allgemeinen Armenanstalt das Wohlfahrtsamt geschaffen, das 1928 in Sozialbehörde umbenannt wurde. 1933 als Mittelbehörde der Innenverwaltung unterstellt, kam sie 1938 als Sozialverwaltung zur Gemeindeverwaltung. 1945 wurden der Sozialverwaltung die Sozialversicherungsangelegenheiten der ehemaligen Staatsverwaltung zugewiesen. 1947 wurde die Sozialverwaltung in die Sozialbehörde umgewandelt.
Der Best. gliedert sich in folgende Abteilungen: Staatlicher Aufbau, Verwaltung und Geschäftsführung, Wirtschaftsabteilung, Personalangelegenheiten, Gehaltsangelegenheiten, Kassen- und Rechnungswesen, Statistik, Staatliche Wohlfahrtsanstalten, Fürsorgegesetzgebung und Reichsmittel, allgemeine Fürsorge, Fürsorge für Alte, Kleinrentner und Körperbehinderte, Kriegsopferfürsorge, Gesundheitsfürsorge, erweiterte Fürsorge und freie Wohlfahrtspflege, Arbeitswesen, ehrenamtliche Organe, Vereinigungen - Tagungen - Zweckverbände und Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV). (LS) |
Archival history: | Die staatliche Aufsicht über die allgemeine Fürsorgetätigkeit ist mit der Einrichtung der Allgemeinen Armenanstalt begründet worden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Gedanke der sozialen Fürsorge im Sinne einer stärkeren Verpflichtung des Staates abgewandelt. Schon äußerlich wurde die Umbenennung in Wohlfahrtsamt eine Bestätigung dieser Veränderung. Die Verwaltungsreform von 1928 begründete die Sozialbehörde, die im Jahre 1933 mit der Bezeichnung Fürsorgebehörde als Mittelbehörde der Inneren Verwaltung unterstellt wurde. Im Rahmen der Gemeindeverwaltung der Hansestadt Hamburg wurde der Name in Sozialverwaltung und nach 1945 wieder in Sozialbehörde zurückverwandelt. Die Aufgaben sind neben der allgemeinen Entwicklung in der staatlichen Sozialfürsorge durch die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit nach dem Ersten Weltkrieg, durch die Maßnahmen des nationalsozialistischen Staates und die Kriegsverluste und -zerstörungen des Zweiten Weltkrieges bestimmt worden.
Die im Jahre 1920 im Gebrauch befindliche Registratur der Allgemeinen Armenanstalt ist zu ganz erheblichen Teilen übernommen worden. Die unberücksichtigten Teile wurden ab 1933 abgeliefert und bilden den Bestand Allgemeine Armenanstalt II, während das übergeführte Schriftgut in der Zeit der besonders intensiven Altpapiererfassung vielfach ausgesondert worden ist, insbesondere bei mehrbändigen Akten. Der Zeitraum, der in etwa die Jahre 1912–1925 umfaßt, ist daher nicht so umfassend belegt, wie die vorhergehenden, bzw. die folgenden Zeitabschnitte.
Die Registratursystematik ist um 1933 (vgl. Ablieferungstermin oben) auf die dezimale Gliederung, verbunden mit mnemotechnischen Buchstabensymbolen umgestellt worden. Die Grundlage ist für die Archivordnung beibehalten worden. Die dazugehörigen Aktenverzeichnisse sind unter VG 36.01 Bd. 1–19 eingeordnet. Darin befinden sich teilweise in Rot eingetragene Aktenzeichen, die das in die nach 1945 neu angelegte Registratur übernommene Schriftgut anzeigen. Eine weitere Umstellung ist ab 1954 durchgeführt.
Kassationen sind mit Rücksicht auf die Bedeutung der Sozialfürsorge in den oben angegebenen bedeutsamen Erscheinungsformen in der Zeit von 1914–1945 sehr zurückhaltend vorgenommen worden und beschränkten sich auf die zahlreichen Fälle der routinemäßig vorkommenden allgemeinen Verwaltung.
21.11.1961 Gez. Petersen
Die Retrokonversion der Daten erfolgte im Jahre 2009. Die Signaturen beruhen auf den alten Aktenzeichen.
Eine Ablieferung von Handakten, die 2005 ins Haus kam, wurde unter den Signaturen EF 70.12 HA, EF 70.13 Teil 1-4 HA, EF 70.14 HA und EF 70.15 HA verzeichnet. Der Zusatz „HA“ wurde zur besseren Unterscheidung der schon bestehenden Signaturen angefügt.
Die Überlieferung der Registratur der Allgemeinen Armenanstalt, die nach dem ersten Weltkrieg im Wohlfahrtsamt (1928 in Sozialbehörde umbenannt) aufging, ist überwiegend im Bestand Sozialbehörde I, weitere Teile im Bestand 351-2 II Allgemeine Armenanstalt II zu finden.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 351-10 I Sozialbehörde I, Nr. … Juni 2020 Laura Nippel |
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