Ref. code: | 213-12__ |
Title: | Wehrheim, Werner, wegen Teilnahme an der Aktion "Erntefest": Ghettoräumungen in Lublin, Warschau, Bialystok, sowie Aussiedlungsaktionen der ZAL Krasnik u. Lipowa durch Angehörige des SSPF Lublin 1942/43 (Totschlag in 42.000 Fällen) (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 12/70) |
Laufzeit: | (1943) 1969-1981 |
Contains also: | Enthält u.a.: Umfang / Inhalt: 13 Bde. Hauptakten (1965 Bl.) (mit Stadtplänen Lublin und Plan KZ Majdanek) (fehlend Bl. 1897-1961).- Straftatbestand: Teilnahme an der Aktion "Erntefest": Ghettoräumungen in Lublin, Warschau, Bialystok, sowie Aussiedlungsaktionen der ZAL Krasnik u. Lipowa durch Angehörige des SSPF Lublin 1942/43; Totschlag in 42.000 Fällen. Der SSPF Lublin, Sporrenberg, veranlaßte auf Befehl des HSSPF Krakau, Krüger, den Bau von Splitterschutzgräben in den ZAL Trawniki und Poniatowa sowie außerhalb des Lagers Majdanek zur Vorbereitung der "Aktion Erntefest". Am 02.11.1943 verkündete Sporrenberg den Chefs der Einheiten (SS, SD, Sipo, Polizei) den Auftrag, die Juden der ZAL zu ermorden. Am 03.und 04.11.1943 fanden in Majdanek, in Poniatowa und Trawniki Erschießungen statt, bei denen 42.000 Juden ermordet wurden, davon 18.000 in Majdanek, 14.000 in Poniatowa und 12.000 in Trawniki. Die Erschießungskommandos standen unter dem Befehl von Christian Wirth. Der Angeschuldigte soll als Adjutant Sporrenbergs den Einsatzbefehl für die insgesamt 2000 bis 3000 Mann starken Einheiten, die den Transport der Juden aus den ZAL zu den Erschießungsstätten und am Exekutionsort sichern sollten, ausgearbeitet haben und diesen Befehl gegenüber Kommandeuren in der Nacht zum 03.11.1943 erklärt haben. Der Beschuldigte hatte sich dahingehend eingelassen, er habe erst während der Durchführung der Aktion "Erntefest" von der planmäßigen Vernichtung der Juden erfahren. Wegen Verjährung zunächst eingestellt, Wiederaufnahme als Verdacht auftauchte, daß der Beschuldigte bereits vor der Aktion Erntefest an Judenvernichtungen im Raum Lublin mitwirkte bzw. zumindest Kenntnis von der Durchführung der Aktionen hatte. Die Anklageschrift legte dem Beschuldigten zur Last, daß er von Anfang an von Sporrenbergs Planungen der Massenerschießungen unter der Tarnbezeichnung Aktion Erntefest gewußt hatte und damit befaßt war, indem er Ratschläge zur Situierung der Erschießungsgräben gab und Quartiere und Verpflegung für die auswärtigen Polizeieinheiten beschaffte, die dem SSPF Sporrenberg zur Durchführung der Aktion zur Verfügung standen. Außerdem war er laut Anklageschrift auch an der Ausarbeitung des Befehls beteiligt, der die Absperrung des Lagers Majdanek betraf. Diese Befehl, der an die Kommandeure der Absperreinheiten gerichtet war, wurde von dem Beschuldigtem dem Regimentsschreiber am Vorabend der Aktion diktiert. Dieser Befehl enthielt Details über die Absperrungen, die Sammelplätze für die Opfer, die Ausrüstung der Polizei, Anmarschwege und Einsatzzeiten sowie eine Nachrichtenverbindung zum SSPF Lublin. Dieser Befehl wurde im Anschluß an die Rede Sporrenbergs im SS-Kasino vor den Kommandeuren der Einheiten von dem Angeklagten verlesen und erläutert. |
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren: | 147 Js 12/70 (Staatsanwaltschaft Hamburg).- abgetrennt aus 141 Js 573/60 (Staatsanwaltschaft Hamburg).- |
Former reference codes: | 213-12_0040 |
Angeklagte / Beklagte: | Wehrheim, Werner, geb. am 07.02.1916 in Soedel/Friedberg/Hessen, Adjutant SSPF; Einsatzoffizier des SSuPF Lublin, Hauptmann der Schupo und SS-Hauptsturmführer |
Date of birth: | 2/7/1916 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2011 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1314124 |
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