213-12__ Jeworrek, Charlotte Johanna Lydia, u.a., wegen Misshandlung und Tötung von Polen im Lager der Umwandererzentrale (UWZ-Lager) Potulitz (polnisch Potulice = Lebrechtsdorf) und Stutthof in den Jahren 1941-1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 27/65), 1941-1980 (Serie)

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Title:Jeworrek, Charlotte Johanna Lydia, u.a., wegen Misshandlung und Tötung von Polen im Lager der Umwandererzentrale (UWZ-Lager) Potulitz (polnisch Potulice = Lebrechtsdorf) und Stutthof in den Jahren 1941-1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 27/65)
Laufzeit:(1941-1944) 1965-1980
Contains also:Enthält u.a.: Umfang / Inhalt: 9 Ordner Personalien Zeugen und Beschuldigte; Hauptakten 27.03.1975 zu StAnw. Stuttgart 82 Js 69/75.- Straftatbestand: Hitler und Himmler (als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums) leiteten ab 1939 eine Siedlungspolitik in den eroberten Ostgebieten ein, die zur Massendeportation von Juden und Polen führte. Für die Ausführung zuständig war zunächst der SS-Brigadeführer Streckenbach, bald darauf aber das RSHA. Im RSHA war die Sipo zuständig. Sonderreferent für die sicherheitspolitischen Aspekte der Räumungen war ab Dezember 1939 der Judenreferent im Amt IV, SS-Hauptsturmführer Eichmann (IV D 4). Von der Abschiebung aus dem Reichsgau Danzig waren 400.000 Juden und Polen betroffen, die im Distrikt Warschau Ansiedlung finden sollten. Zur Durchführung der Evakuierung entstand eine sog. Umwandererzentralstelle (UWZ) mit Sitz in Gotenhafen, deren Aufgabe in Evakuierung nichtdeutscher Personen bestand. Es entstanden drei Sammellager, die der Evakuierung dienen sollten: Thorn, Schloß Potulitz und Dirschau. Außerdem gab es eine Außenstelle Potulitz des SD. SS-Prüfer des Rasse- und Siedlungshauptamts (RuSH-SS) untersuchten die Polen auf ihre mögliche Eindeutschungsfähigkeit. Diese sog. rassisch wertvollen Polen kamen zur Außenstelle Litzmannstadt (Lodz) des RuSH-SS zur weiteren Prüfung. Die anderen wurden ins GG deportiert, wo sich Generalgouverneur Frank gegen die Überfüllung des GG mit Polen und Juden zu wehren versuchte. Die Ausweisungen dauerten - in verringertem Umfang - an. Die Polen wurden in späteren Kriegsjahren auch in provisorischen Arbeitslagern interniert. Die UWZ- Lager gehörten ursprünglich zum Zivilgefangenenlager Stutthof (eingerichtet ab August und September 1939 für Asoziale und polit. Unzuverlässige Polen). Ende 1941/Anfang 1942 wurde Stutthof Teil des KZ- Systems. Der Kommandant der UWZ-Lager, Max Pauly, wurde KZ-Kommandant von Stutthof. Potulitz wurde am 04.02.1941 eröffnet, die evakuierten Menschen wurden in Schloß und Werkstätten untergebracht. Bis zum 15.03.1941 wurden insgesamt 3501 Polen durch das Lager geschleust, wobei die meisten ins Generalgouvernement, vor allem in den Ort Piaseczno, abgeschoben wurden. Die anderen kamen ins Feinausleselager nach Lodz zwecks Überprüfung auf Eindeutschung. Ab dem 24.05.1941 kamen wieder Transporte nach Potulitz, bis Ende Juli 1941 war es die Durchgangsstation für 1293 weitere Personen gewesen. Ende September 1941 wurde der Ausbau des Lagers festgelegt, der bis Herbst 1942 dauerte. Die Zahl der Insassen wuchs (1942: 2236 Insassen; 01.1.1943: 6750; 01.08.1944: 7024; 03.12.1944: 5314). In Werkstätten entstanden Handwerksbetriebe der Firma Hansen, Flugzeuggerätebau Schneidemühl sowie der Danziger Pelzverarbeitungsfirma Schultz & Co. In der Pelzverarbeitungsfirma Schultz waren Juden tätig; außerdem gab es zwei Jüdinnen in der Lagerverwaltung als Schreibkräfte; ansonsten gab es keine Juden im Lager. Mitte 1944 wurden alle Juden (insgesamt zwischen 30 und 40 Personen, die im Schloß untergebracht gewesen waren) abgeholt und nach Nakel gebracht. Sie wurden später vermutlich nach Lublin gebracht, was dann mit ihnen geschah, ist unbekannt. Eine hohe Anzahl von Kindern (u.a. Kinder sowjetischer Partisanen) befanden sich im Lager. Die Bewachung erfolgte durch Angehörige einer Wachkompanie des KZ Stutthof. Am 20.01.1945 wurde das Lager aufgelöst; die marschfähigen Insassen gingen Richtung Nakel und Schneidemühl; die im Lager zurückgebliebenen marschunfähigen Personen (Alte, Kranke, Kinder) wurden am 21.01.1945 befreit.
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:147 Js 27/65 (Staatsanwaltschaft Hamburg).- 147 Js 22/75 (Staatsanwaltschaft Hamburg).- 82 Js 69/75 (Staatsanwaltschaft Stuttgart).- 2 Js 154/65 (Staatsanwaltschaft Kiel).
Former reference codes:213-12_1
213-12_0001
Angeklagte / Beklagte:Jeworrek, Charlotte Johanna Lydia, geb. 12.01.1912, gest. 18.01.2001
Rach, Johann
Rexin, Paul Eduard, geb. 22.09.1906, gest. 20.01.1972
Vorndran, Johann Ludwig (Hans), geb. 03.10.1916
Schönemann, Heinrich Friedrich, geb. 14.07.1903, gest. 01.12.1972
Peters, Fritz, gest. 1947
Nelißen, Johann Gerhard Maria, geb. 28.07.1902, gest. 14.09.1965
Lebius, Harald Wilhelm Robert Theodor, geb. 08.08.1901, gest. 01.01.1971
Tennstaedt, Waldemar Paul John, geb. 07.03.1906, gest. 06.06.1950
Joppek, Felix
Stenzel
Neubauer, Otto Johannes, geb. 24.06.1901
Ling, Hermann, geb. 10.03.1899, gest. 15.02.1945
Haupt, Otto Hermann,geb. 08.12.1896
Rexin, Otto Julius, geb. 24.07.1910
Riller, Heinrich, geb. 06.12.1891
Date of birth:10/3/1916
 

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