121-2 Bürgerliche Kollegien, 1528-1871 (Bestand)

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Ref. code:121-2
Title:Bürgerliche Kollegien
Laufzeit:1528-1871
Level:Bestand

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Number:571
Running meters:17.40

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Administration history:Durch den reformatorischen Prozess gelang es den erbgesessenen Bürgern, neue Formen der politischen Mitbestimmung durchzusetzen. Sie gingen aus der bürgerlichen Verwaltung kirchlichen Vermögens hervor, die in der Gotteskastenordnung von 1527 ihren Ausdruck fand. Für die 4 Kirchspiele wurden je 12 Armenvorsteher oder Gotteskastenverwalter eingesetzt. Die 3 Ältesten jedes Kirchspiels bildeten ab 1528 das Oberaltenkollegium. Ergänzt durch je 9 Diakone trat das Kollegium der Achtundvierziger ins Leben, welches durch je 24 Subdiakone zum Kollegium der Hundertvierundvierziger erweitert wurde. Durch die Integration des Neustadt-Kirchspiels St. Michaelis ging 1685 aus den Achtundvierzigern das Kollegium der Sechziger und aus den Hundertvierundvierzigern das Kollegium der Hundertachtziger hervor. Die Kompetenz der drei Kollegien erstreckte sich zunächst neben der Verwaltung mildtätiger Einrichtungen auf die Verhandlungen mit dem Rat über die Einführung der Reformation. 1529 traten sie aufgrund des "Langen Rezesses" als verordnete Bürger neben den Rat und erhielten das Recht, an Stelle der stark angewachsenen Erbgesessenen Bürgerschaft wichtige Ratsentscheidungen mitzuberaten, den Rat zu kontrollieren und gegen ihn gerichtete Beschwerden zu prüfen sowie Gesetzen und Steuerforderungen zuzustimmen. Mit Einführung der gewählten Bürgerschaft im Jahre 1859 wurden die bürgerlichen Kollegien als politische Instanz aufgelöst; als kirchliche Gremien blieben sie bis 1870 bestehen.
Archival history:Der 1859 an das Stadtarchiv abgelieferte Bestand wurde 1964 geordnet und verzeichnet.
Die Retrokonversion der Daten erfolgte im Jahre 2010.

Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 121-2 Bürgerliche Kollegien, Nr. ...
Kommentierte Beständeübersicht:Durch den reformatorischen Prozess gelang es den erbgesessenen Bürgern, neue Formen der politischen Mitbestimmung durchzusetzen. Sie gingen aus der bürgerlichen Verwaltung kirchlichen Vermögens hervor, die in der Gotteskastenordnung von 1527 ihren Ausdruck fand. Für die 4 Kirchspiele wurden je 12 Armenvorsteher oder Gotteskastenverwalter eingesetzt. Die 3 Ältesten jedes Kirchspiels bildeten ab 1528 das Oberaltenkollegium. Ergänzt durch je 9 Diakone trat das Kollegium der Achtundvierziger ins Leben, welches durch je 24 Subdiakone zum Kollegium der Hundertvierundvierziger erweitert wurde. Durch die Integration des Neustadt-Kirchspiels St. Michaelis ging 1685 aus den Achtundvierzigern das Kollegium der Sechziger und aus den Hundertvierundvierzigern das Kollegium der Hundertachtziger hervor. Die Kompetenz der drei Kollegien erstreckte sich zunächst neben der Verwaltung mildtätiger Einrichtungen auf die Verhandlungen mit dem Rat über die Einführung der Reformation. 1529 traten sie aufgrund des "Langen Rezesses" als verordnete Bürger neben den Rat und erhielten das Recht, an Stelle der stark angewachsenen Erbgesessenen Bürgerschaft wichtige Ratsentscheidungen mitzuberaten, den Rat zu kontrollieren und gegen ihn gerichtete Beschwerden zu prüfen sowie Gesetzen und Steuerforderungen zuzustimmen. Mit Einführung der gewählten Bürgerschaft im Jahre 1859 wurden die bürgerlichen Kollegien als politische Instanz aufgelöst; als kirchliche Gremien blieben sie bis 1870 bestehen.
Der Bestand enthält u. a. Protokollreihen des Oberaltenkollegiums (1800-1859), des Kollegiums der Sechziger (1697-1859) und der Hundertachtiger (1810-1859). Zu früheren Jahrgängen sind die Bestände 111-1 und 611-3 heranzuziehen. Die vorhandenen Akten beziehen sich vor allem auf die rechtsetzende Tätigkeit der Kollegien und die Stiftung Ehrbarer Oberalten zur Versorgung der Oberaltenwitwen. Einen Teil des Bestandes bilden auch Akten von wichtigen, zumeist kurzlebigen Deputationen, wie der zur Ausarbeitung des Hauptrezesses von 1712 oder zur Reorganisation nach Abzug der französischen Truppen 1814.

Conditions of access and use

Finding aids:Scope
Signierung:Alte AE-Nr.

Information on related materials

Publications:Jürgen Bolland, Senat und Bürgerschaft, Hamburg 1977
 

Containers

Number:1
 

Usage

End of term of protection:12/31/1901
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=445
 

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