322-3 Architekt Gutschow (Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg und Amt für kriegswichtigen Einsatz), 1937-1945 (Bestand)

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Ref. code:322-3
Title:Architekt Gutschow (Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg und Amt für kriegswichtigen Einsatz)
Laufzeit:1937-1945
Level:Bestand

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Number:754
Running meters:13.00

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Archival history:Der Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg

Zur Ausführung des "Reichsgesetzes über die Neugestaltung deutscher Städte" vom 4. Oktober 1937 (RGBl. I, 1054) wurde durch den "Erlaß des Führers und Reichkanzlers über städtebauliche Maßnahmen in der Hansestadt Hamburg" vom 17. Februar 1939 (RGBl. I, 265) dem Reichsstatthalter in Hamburg die Wahrnehmung der Aufgaben, wie sie sich aus dem Reichsgesetz ergaben, übertragen. Der ReichsstatthaIter verkündete daraufhin am 4. Mai 1939 den "Erlaß über die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg" (HVOBl. 43).

Zur Durchführung und Vorbereitung der geplanten Maßnahmen wurde eine Dienststelle errichtet mit der Bezeichnung "Der Reichsstatthalter in Hamburg, Durchführungsstelle für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg". Sie wurde geleitet von einem Beigeordneten. Die städtebauliche Planung und architektonische Ausrichtung lag jedoch in den Händen eines Architekten, der die Bezeichnung "Der Reichsstatthalter in Hamburg, Der Architekt des Elbufers" führte. Zum Architekten des Elbufers wurde der Architekt Regierungsbaumeister Konstanty Gutschow berufen, der im Wettbewerb über die Elbufergestaltung den ersten Preis gewonnen hatte.

Der Erlass des Reichsstatthalters sah die bauliche Neuordnung des nördlichen Elbufers, die Erweiterung und Verbesserung der Verkehrsanlagen und des Hafens, den Neubau der Universität und die entsprechenden Vorbereitungs- und Folgemaßnahmen vor.

Die Verordnung über die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg vom 28. Juni 1939 (RGBl. I, 1074) brachte das Reichsgesetz über die Neugestaltung deutscher Städte für Hamburg in modifizierter Form zur Rechtswirksamkeit. Die Kompetenzen, die sich bei der Ausführung der Verordnung ergaben, wurden durch die Bekanntmachung über die Wahrnehmung von Zuständigkeiten auf Grund der "Verordnung über die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg" am 3. August 1939 (HVOBl. 95) geregelt.

Zusätzlich zu der Aufgabe der Neugestaltung Hamburgs wurde der Architekt des Elbufers durch ein Schreiben vom 24. August 1940 vom Reichsstatthalter mit der Aufstellung eines Generalbebauungsplans beauftragt.

Eine "Änderung des Erlasses über die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg" durch den Reichsstatthalter vom 30. Oktober 1940 (HVOBl. 165) brachte eine Neufassung der städtebaulichen Aufgaben.
Als eine Folge dieser Änderung wurde durch den "2. Erlaß über die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg" vom 8. Januar 1941 (HVOBl. 5) die Durchführungsstelle aufgehoben und ihre Aufgaben dem Architekten des Elbufers übertragen, der nunmehr die Bezeichnung "Der Reichsstatthalter in Hamburg, Der Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg" führte.

Weder die Durchführungsstelle noch der Architekt des Elbufers noch der Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg gehörten zur Staats- oder Gemeindeverwaltung. Diese Dienststellen unterstanden dem Reichsstatthalter als Beauftragten des Führers für die Neugestaltung Hamburgs unmittelbar. Zwischen dem Baurat Gutschow und der Hansestadt bestand ein privatrechtliches Vertragsverhältnis (Bestand 311-3 I Finanzbehörde I, Nr. 21-690-1/1). Der Vertrag wurde am 20. Juni 1945 zum 31. Dezember 1945 gekündigt. Die Dienststelle des Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg wurde im Laufe des Juli 1945 aufgelöst.

Bei dem Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg waren drei Hauptabteilungen eingerichtet:

I Planung
II Verwaltung und Wirtschaft
III Oberste Bauleitung

Jede Hauptabteilung war in Abteilungen gegliedert, von denen jede ihre eigene Registratur führte. Die Akten des Architekten für das Elbufer und der Durchführungsstelle wurden beim Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg fortgeführt. Sie waren in Stehordnern abgeheftet.
An das Staatsarchiv wurden die Akten am 28. Februar 1963 von der Baubehörde – Landesplanungsamt –, die Baublockkartei von der Baubehörde — Allgemeine Verwaltung — am 13. September 1962 an die Dienststelle Altona abgeliefert. Von dem ursprünglichen Aktenbestand ist nur ein Teil erhalten geblieben. Es handelt sich dabei im wesentlichen um Vorgänge, die beim Architekten des Elbufers — später Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg — in den Abteilungen I 1 — Generalplanung — und I 4 — Kunst und Handwerk — entstanden waren. Akten, die in der Durchführungsstelle begonnen wurden, sind nur vereinzelt vorhanden.

Der Umfang des Bestandes wurde durch Kassation von 18 laufenden Metern Akten und ca. 5.200 Karten und Plänen auf 3,20 m Akten und 741 Pläne vermindert. Kassiert wurden vor allem Doppelstücke und einzelne Blätter, die keiner Akte zugeordnet werden konnten und allein ohne Belang blieben. Ferner wurde eine Anzahl Akten fremder Provenienz (Bauverwaltung, Bezirksbauämter) ausgegliedert.

Da von den Aktenplänen nur der Plan der Durchführungsstelle und der Abteilung I 4 des Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg überliefert waren, wurde eine neue Ordnung aufgestellt.

Bei der Benutzung des Bestandes empfiehlt es sich, in jedem Fall auch die Veröffentlichungen und die Karten und Pläne mit heranzuziehen. Die Karten und Pläne (Nr. A 347 bis A 380) befinden sich im Bestand 720-1/344-15 Architekt Konstanty Gutschow.
Amt für kriegswichtigen Einsatz

Durch die Verordnung des Reichsstatthalters in Hamburg vom 21. Mai 1941 wurde das Amt für kriegswichtigen Einsatz geschaffen. Aufgabe dieses Amtes war die Beschaffung von Ersatzwohnungen und -arbeitsräumen, die Instandsetzung zerstörter Räume, die Einteilung der Arbeitskräfte und Baustoffe und der Bau von Luftschutzanlagen.

Das Amt für kriegswichtigen Einsatz wurde geleitet vom Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg Konstanty Gutschow. Aus dem Amt des Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg wurden die Hauptabteilungen II (Verwaltung und Wirtschaft) und III (Oberste Bauleitung) herausgelöst und mit den Abteilungen für Baustoffbewirtschaftung des Gebietsbeauftragten des Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft im Wehrkreis X zu dem neuen Amt zusammengefasst. Die Hauptabteilungen II und III des Architekten für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg wurden jedoch nicht voll in das Amt für kriegswichtigen Einsatz eingegliedert, sondern nur insoweit, als sie für das Amt für kriegswichtigen Einsatz tätig waren.

Das Amt für kriegswichtigen Einsatz unterstand der Bauverwaltung der Hansestadt Hamburg. Es gliederte sich in folgende Abteilungen:
V — Verwaltung
TE — Technischer Einsatz
LB — Luftschutzbau
LSt — Luftschutzstelle
ER — Ersatzraumbeschaffung

Nachdem K. Gutschow aufgrund des Erlasses des Reichsstatthalters vom 14. November 1942 am 1. Januar 1943 auch die Leitung der Bauverwaltung übernommen hatte, wurde das Amt für kriegswichtigen Einsatz zunehmend in die Bauverwaltung eingegliedert. Schließlich wurde es mit Wirkung vom 1. April 1944 aufgelöst und seine Aufgaben auf verschiedene Dienststellen der Bauverwaltung verteilt.
Die Akten wurden am 29. Mai 1946 und am 28. Februar 1963 von der Baubehörde — Stadtplanungsamt — an das Staatsarchiv abgeliefert. Durch Kassation von Doppelstücken wurde der Bestand von 2 laufenden Metern auf 1,30 laufenden Metern vermindert. Die Aktenordnung blieb im wesentlichen unverändert.

Oktober 1965, Bocklitz

Die Retrokonversion der Daten erfolgte im Jahre 2009.

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 322-3 Architekt Gutschow (Architekt für die Neugestaltung der Hansestadt Hamburg und Amt für kriegswichtigen Einsatz), Nr. ...

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Access regulations:keine Frist
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Publications:Michael Bose, Michael Holtmann, Dittmar Machule, Elke Pahl-Weber, Dirk Schubert: "...ein neues Hamburg entsteht..." Planen und Bauen von 1933-1945, Hamburg 1986
 

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Number:1
 

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621-2/11 Konstanty Gutschow, Architekt, 1920-1978 (Bestand)

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720-1/344-15 Architekt Konstanty Gutschow (für die Neugestaltung Hamburgs in der NS-Zeit), 1938-1944 (Bestand)
 

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