Information on identification |
Ref. code: | 211-1 |
Title: | Reichshofrat |
Laufzeit: | 1482-1846 |
Level: | Bestand |
Information on extent |
Number: | 444 |
Running meters: | 11.00 |
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Information on context |
Administration history: | Der Reichshofrat entwickelte sich im 16. Jahrhundert aus den Hofräten Karls V. und Ferdinands I. und hatte seinen Sitz am Kaiserhof. Gemeinsam mit dem Reichskammergericht bildete er die Höchstgerichtsbarkeit im Alten Reich. Er war in konkurrierender Gerichtsbarkeit mit dem Reichskammergericht erstinstanzlich für Klagen wegen Land- und Religionsfriedensbruchs, Rechtsverweigerung bzw. -verzögerung sowie Verfahren gegen Reichsunmittelbare zuständig und fungierte als Appellationsinstanz gegen Urteile territorialer Gerichte. Streitfälle wickelte er häufig auf politisch-diplomatischem Wege ab. Der Reichshofrat verfügte im Vergleich zum Reichskammergericht sowohl geographisch als auch sachlich über einen größeren Zuständigkeitsbereich. Als Hüter der kaiserlichen Reservatrechte und Oberster Lehnshof fielen Standeserhöhungen und Privilegienbestätigungen in seine alleinige Kompetenz. Zudem spielte er als politisches Beratungsgremium des Reichsoberhaupts – insbesondere im 16. und 17. Jahrhundert – eine bedeutende Rolle.
An der Spitze des Reichshofrates stand der Kaiser, als sein Vertreter amtierte der Reichshofpräsident. Das Kollegium der Reichshofräte war in Laien, Ritter und Gelehrte eingeteilt. Das Verfahren lief rein schriftlich ab. Die Parteien wurden am Reichshofrat von Reichshofratsagenten vertreten. Mit dem Ende des Alten Reiches stellte der Reichshofrat im Jahre 1806 seine Arbeit ein. |
Archival history: | Nachdem der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die Kaiserkrone 1806 niedergelegt hatte, übernahm eine zu diesem Zweck eingesetzte Kommission die Verantwortung für die Akten des Reichshofrats. Sie kümmerte sich um die Verwahrung der Akten und bearbeitete Abgabewünsche. Zwischen 1835 und 1840 löste sich die Aktenkommission schleichend auf. Leider muss mit erheblichen Verlusten innerhalb der Reichshofratsüberlieferung gerechnet werden. Schäden entstanden durch Umzüge, die Verbringung des Archivs nach Paris zwischen 1809 und 1815 sowie die Lagerungsbedingungen vor allem im 19. Jahrhundert. Die Akten der Hansestädte, darunter Hamburg, wurden bis 1846 auf diese verteilt. Zunächst wurden 379 Akten in das Senatsarchiv (Bestand 111-1 Senat, Klassifikationspunkt Cl. V) eingegliedert, später bildete man daraus einen eigenen Bestand.
Bei den Akten handelt es sich zum größten Teil um Judizialakten sowie einige Gratial- und Lehnsakten. Überliefert ist zudem das Abgabeverzeichnis (211-1 Nr. 444). Die im Verzeichnis aufgeführten Akten mit den Nummern 74, 141, 147 und 276 wurden nicht an Hamburg abgegeben.
Der Bestand wurde 1972 mikroverfilmt [Signaturen: 741-4 Fotoarchiv, Nr. S 11431 bis S 11492]. Diese Mikrofilme wurden im Jahre 2017 digitalisiert.
Das Archivgut wurde 2017 und 2018 durch einen externen Dienstleister neu verzeichnet. Der Verzeichnung liegt ein Schema zugrunde, das sich an die Erschließungsregeln des Projektes zur Neuverzeichnung der Reichshofratsakten der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen anlehnt. Folgende Erschließungsinformationen wurden bei der Neuverzeichnung aufgenommen: Signatur, Kläger/Antragsteller, Beklagter/Antragsgegner, Reichshofratsagenten, Verfahrensgegenstand (zeitgenössische Formulierung), Verfahrensgegenstand (moderne Bezeichnung), Vorinstanzen, Enthält, Laufzeit, Entscheidungen, Entstehungszeitraum, Frühere Signatur(en), Kurztitel, Umfang und Bemerkungen. Die eigentliche Erschließungstiefe bildet der Enthältvermerk ab. Er vertieft die übrigen Erschließungsinformationen und ermöglicht darüber hinaus eine multiperspektivische Nutzung der Reichshofratsüberlieferung. Im Zuge der Neuverzeichnung wurden Signaturen nach Numerus Currens vergeben.
Einige Akten des Bestandes sind schimmelgeschädigt.
Wegen ihres Umfangs wurden einige Akten geteilt. Sie sind im Feld „Frühere Signaturen“ mit dem Zusatz „Teil [n]“ verzeichnet.
Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 211-1 Reichshofrat, Nr. ... |
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Conditions of access and use |
Access regulations: | Die Benutzung erfolgt über Digitalisate im Lesesaal. |
Finding aids: | Scope |
Signierung: | Numerus currens |
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Information on related materials |
Copies (existence, storage location): | Mikrofilme zu Nrn. 1 bis 388: 741-4 Nrn. S 11431 bis S 11492 |
Related material: | 211-2 Reichskammergericht |
| Österreichisches Staatsarchiv, AT-OeStA/HHStA RHR Reichshofrat |
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Containers |
Number: | 1 |
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Related units of description |
Related units of description: | Mikroverfilmung auf: 741-4_S11441 (Bestelleinheit)
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/1876 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=771 |
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