614-2/13 Hamburger Stiftung von 1937, 1939-1950 (Bestand)

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Ref. code:614-2/13
Title:Hamburger Stiftung von 1937
Laufzeit:1939-1950
Level:Bestand

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Administration history:Am 10. April 1937 gründete Reichsstatthalter und Gauleiter Karl Kaufmann die Hamburger Stiftung von 1937, um Einrichtungen der NSDAP und einzelne bedürftige Parteimitglieder zu unterstützen und Hilfe im Notstandsfall leisten zu können. Die Mittel für diese Stiftung stammten aus Zuwendungen der Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke, der Hochbahn, der Hafen- und Lagerhaus AG, der Feuerkasse, der beiden Sparkassen und der Landesbank. Im Jahre 1939 wurden der Stiftung noch besondere Konten für soziale Hilfe bei den Sparkassen und der Bank der Deutschen Arbeit angegliedert, die von Gauwirtschaftsberater Dr. Wolff verwaltet wurden. Weitere Mittel kamen von Geschäftsleuten, die jüdische Betriebe unter dem Marktpreis erwarben und entsprechende Beträge ("Arisierungsspenden") einzahlten.
Von der Gründung der Stiftung bis zum 27. April 1940 stand ihr Senator Dr. Nieland vor und anschließend Senator Velthuysen. Über die Verteilung der Stiftungserträge bestimmte allein Reichsstatthalter Kaufmann. Dieser verfügte in seiner Eigenschaft als Gauleiter über einen besonderen Sozialfonds, die "Karl-Kaufmann-Stiftung", die am 20. April 1938 ins Leben gerufen und von Gauschatzmeister Hermanüssen verwaltet wurde.
In den Jahren bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kamen die Erträge der Stiftung überwiegend Gliederungen der NSDAP, einzelnen Parteimitgliedern und Einheiten der Wehrmacht zugute.
Nach Kriegsausbruch wurde in zunehmendem Maße die Wehrmacht mit Geschenken bedacht, die sich ihrerseits mit erheblichen Geldspenden revanchierte und damit der Stiftung bedeutende Beträge zur Verfügung stellte. Nach den Luftangriffen von 1943 unterstütze die Stiftung viele Ausgebombte und Hinterbliebene.
Nach der Kapitulation beschlagnahmte die Militärregierung das gesamte Stiftungsvermögen und setzte am 8. Juni 1945 den Wirtschaftsprüfer Dr. jur. O.F. Krichhauff als treuhänderischen Verwalter ein. Am 4. Dezember 1948 ging die Verwaltung auf die Hamburger Finanzbehörde über; lediglich zwei Konten blieben weiterhin unter der Aufsicht des Landesamtes für Vermögenskontrolle, weil hier Wiedergutmachungsansprüche zu erwarten waren. Die Militärregierung hob die Sperre über Vermögen und Konten auf, doch Hamburg hielt sie aufrecht, weil rund 800.000 Reichsmark aus "Arisierungsspenden" stammten und daher mit Wiedergutmachungsandsprüchen zu rechnen war.
Archival history:Das allerdings unvollständig überlieferte Schriftgut gelangte zusammen mit Akten der Karl-Kaufmann-Stiftung in die Finanzbehörde und wurde dort um Jahre 1976 von Herrn Bocklitz aufgefunden und kam mit einer Ablieferung von Akten der Staatsschuldenverwaltung in das Staatsarchiv. Kassationen wurden bei den Ordnungsarbeiten nicht vorgenommen. Gez. Schneider, Februar 1980.

Jede Archivguteinheit ist wie folgt zu zitieren: Staatsarchiv Hamburg, 614-2/13 Hamburger Stiftung von 1937, Nr. ...
Kommentierte Beständeübersicht:Die von Reichsstatthalter Karl Kaufmann initiierte Stiftung diente der Unterstützung von NSDAP-Einrichtungen und bedürftigen Parteimitgliedern der NSDAP.

Der Best. enth. Rechnungsunterlagen, Satzungen und Vorgänge über einzelne Unterstützungsfälle.
(LS)

Conditions of access and use

Access regulations:Benutzung nach HmbArchG. Keine weiteren Spezialvorschriften oder Genehmigungsvorbehalte.
Finding aids:Findbuch (Papier)
 

Containers

Number:1
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
614-2/5 Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (und ihre Gliederungen), 1926-1945 (Bestand)
 

Usage

End of term of protection:12/31/1980
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=5070
 

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