362-10/6 Blinden- und Sehbehindertenschule, 1932-1993 (Bestand)

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Ref. code:362-10/6
Title:Blinden- und Sehbehindertenschule
Laufzeit:1932-1993
Level:Bestand

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Administration history:Die Blinden- und Sehbehindertenschule hat ihre Ursprünge im Jahr 1830, als die von Hamburger Bürgern gegründete Blindenanstalt den Unterricht aufnahm. 1846 bezog die Blindenschule ihr erstes eigenes Gebäude in der Minenstraße 3. Es wurden nun auch "schwachsichtige Kinder" unterrichtet. 1893 kam es zur Trennung von Blindenschule und Blindenanstalt. Während die Schule verstaatlicht wurde, blieb die Blindenanstalt (Internat) eine private Organisation. Bis 1945 blieb jedoch die Leitung beider Institutio-nen in einer Hand. Ab 1909 wurden sehschwache Kinder gesondert unterrichtet, 1922 für sie eigene Klassen eingerichtet. Von 1926 bis 1954 besaß die Schule eine Villa in Ratzeburg als Schullandheim. 1930 zogen die Sehschwachenklassen in das Schul-gebäude Stiftstraße 69, die Blindenklassen folgten dann 1933. 1943 wurde dieses Gebäude durch einen Bombenangriff vernichtet. Von 1944 bis 1945 waren die Schüler in der Kinderlandverschickung. Ende 1945 wurde der Unterricht zunächst im Gebäude der Volksschule Knauerstraße abgehalten, bald darauf wechselte die Schule in das Hintergebäude der Eppendorfer Landstraße 53. 1946 zog sie in den zweiten Stock des Hilfsschulgebäudes Finkenau 30. 1953 erhielt die Schule eine Handelsschulabteilung, 1960 einen Mittel-(Real)schulzug. 1960 begann die Frühberatung für Eltern von blinden und sehschwachen Kindern. 1962 zogen die ersten Klassen in das neue Schulgebäude Borgweg 17a, das 1963 offiziell eingeweiht wurde. Bis 1973 wurde dieses Gebäude weiter ausgebaut. 1965 wurde der Schulkindergarten gegründet. Seit 1969 besteht eine Kooperation mit dem Heinrich-Hertz-Gymnasium, die es den Schülern der Blinden- und Sehbehindertenschule ermöglicht, das Abitur zu machen.
Archival history:Das archivwürdige Aktenmaterial wurde im April 1995 an das Staatsarchiv abgeliefert. Es wurde im September 2000 vom Hospitanten Harald Boysen und D 14 geordnet. Eine Akte wurde im August 2002 nachgeordnet. Bei der Bearbeitung des Archivguts wurde die vorgefundene Ordnung weitgehend beibehalten, kassiert wurden nur Doppelstücke. Es ist (fast) nur Material ab 1944 vorhanden, alle Akten aus der Kriegs- bzw. Vorkriegs-zeit wurden bei der Zerstörung der Schule 1943 vernichtet. Außer zum eigentlichen Schulbetrieb enthält der Bestand Dokumente zum Bundesdeutschen Blinden- und Sehbehindertenschulwesen. In den vor allem in den 1950er Jahren heftigen Diskus-sionen um pädagogische Ansätze und die Ausbildung der Lehrer bezogen sowohl der damalige Direktor Friedrich Witters als auch sein späterer Nachfolger Oswald Wegbrod energisch (und erfolgreich) Position.

Hinweise:

Bibliothek:
A 558/124 Kapsel 6: Oswald Wegbrod: Ein halbes Jahrhundert Sehbehindertenschule in Hamburg, Hamburg 1974
A 320/209: Die Sehbehindertenschule in der NS-Zeit. Nach einem Bericht ihres ehemaligen Schulleiters Oswald Wegbrod zusammengestellt von Reiner Lehberger, in: Die Fahne hoch, Hamburg 1986, S. 236-242.

Tonträgersammlung:
69: Audiokassette mit Tonaufnahmen der Trauerfeier für Helga Hol (1926-1985)
70: Audiokassette mit Tonaufnahmen anläßlich der Einrichtung eines Spielplatzes für Blinde in Hamburg o.D.
71: Magnetband mit Tonaufnahmen von der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Sehbehindertenschule 1974
Kommentierte Beständeübersicht:siehe Beständegliederung: Sonderschulen

Conditions of access and use

Finding aids:Findbuch (Papier)
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Information on related materials

Publications:Oswald Wegbrod: Ein halbes Jahrhundert Sehbehindertenschule in Hamburg, Hamburg 1974

Die Sehbehindertenschule in der NS-Zeit. Nach einem Bericht ihres ehemaligen Schulleiters Oswald Wegbrod zusammengestellt von Reiner Lehberger, in: Die Fahne hoch, Hamburg 1986, S. 236-242.
 

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