213-12_0670 Lausen, Johannes Karl, u.a., wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Denunziation) - Meldungen über widersetzliches Verhalten anderer im Sinne der Regeln der damaligen NS-Machthaber in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, 1946-1965 (Bestelleinheit)

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Ref. code:213-12_0670
Title:Lausen, Johannes Karl, u.a., wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Denunziation) - Meldungen über widersetzliches Verhalten anderer im Sinne der Regeln der damaligen NS-Machthaber in der Zeit des Zweiten Weltkrieges
Laufzeit:1946-1965
Contains also:Enthält u.a.: Hauptakten (31 Blatt), Handakten der Staatsanwaltschaft (8 Blatt).- Sachverhalt: Der in Hamburg-Blankenese Witts Park wohnhafte Karl Lausen soll in den Jahren 1940 und 1943 an Stellen der NSDAP oder in einem Fall an einen Militärvorgesetzten Meldungen über andere Personen gerichtet haben, um diesen Nachteile zuzufügen oder der Verfolgung auzusetzen; so soll er über einen Unteroffizier Bruhn im Jahre 1943 berichtet haben, dass dieser sich vor dem Fronteinsatz "drücke" mit der Folge, dass Bruhn bald darauf an die Westfront versetzt wurde. In einem anderen Fall soll Lausen im Jahre 1940 dem Kreisleiter der NSDAP in Blankenese Piewitt mitgeteilt haben, dass der damalige Landgerichtsrat Dr.Roscher in Hamburg anläßlich der siegreichen Beendigung des Feldzuges in Frankreich nicht geflaggt habe. Letztlich ist es aufgrund einer Eingabe des Kreisleiters Piewitt an den Senator Dr.Rothenberger zu einem Dienststrafverfahren gegen Dr.Roscher gekommen, wobei die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft allerdings nicht zu der Feststellung gelangten, dass für die Eingabe des Piewitt das Gespräch mit Lausen ursächlich war. Dr.Roscher kam in dem Dienststrafverfahren mit der Erteilung eines einfachen Verweises davon.- Auch der ehemalige Blockleiter der NSDAP Max Martens hat von Lausen von dem Verhalten Dr.Roschers erfahren und soll eine entsprechende Meldung gemacht haben, was dieser aber bestritten hat; außerdem hat Martens über Dr.Roscher eine politische Beurteilung abgegeben, die Eingang in das Dienststrafverfahren gefunden hatte.- Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft ist mit Verfügung vom 06.Januar 1947 eingestellt worden, weil sowohl bei Lausen als auch bei Martens die Voraussetzungen für das Vorliegen des Tatbestandes des Verbrechens gegen die Menschlichkeit nicht gegeben seien.
Staatsanwalt:Buchholz
Sanders, Dr.
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 14 Js 167/46 (9b Js 1999/46)
Angeklagte / Beklagte:Lausen, Johannes Karl, geb. am 12.12.1878 in Schleswig, ehemaliger SA-Mann und Mitglied der NSDAP, im Jahre 1946 Einkäufer
Martens, Max, geb. am 28.05.1885 in Hamburg, ehemaliger Blockleiter der NSDAP in Hamburg-Blankenese, Kaufmann
Date of birth:5/28/1885
 

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End of term of protection:12/31/1995
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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