213-12__ Bischoff, Helmut Hermann Wilhelm, u.a., wegen der Erschießung von etwa 1000 Polen in Posen-Solacz an den Bahngleisen in der Zeit von 1939-1942, durch Angehörige der Stapoleitstelle Posen (Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 5/80), 1939-1982 (Serie)

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Ref. code:213-12__
Title:Bischoff, Helmut Hermann Wilhelm, u.a., wegen der Erschießung von etwa 1000 Polen in Posen-Solacz an den Bahngleisen in der Zeit von 1939-1942, durch Angehörige der Stapoleitstelle Posen (Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 5/80)
Laufzeit:(1939-1942) 1980-1982
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte (135 Bl.), Handakten und Korrespondenz (ca. 10 Bl.).- Straftatbestand: Laut Zeugenaussagen wurden von 1939 bis 1942 eine unbekannte Anzahl von Polen und Juden, teils wohl aus dem Gefängnis in der Mlynska Straße, dem Fort VII und dem Lager Zabikowo, durch Angehörige der Sipo (Gestapo) und SS in und um Posen erschossen. Die meisten Erschießungen fanden in der Nähe des Russalka-Sees auf einer Abfallhalde zwischen zwei Bahngleisen statt. Die Opfer - meist in Gruppen von 10 bis 20 Personen - wurden auf Lastwagen herangefahren und jeweils zu viert erschossen. Die Leichen wurden mit Lastwagen wieder abgefahren und im Krematorium des gerichtsmedizinischen Instituts in Posen verbrannt. Teils waren auch enthauptete und erhängte Leichen dabei, die jüdischen Leichen seien ausgemergelt, verlaust und teils bereits von Hunden angefressen gewesen. Die Gründe für die Hinrichtungen sind in den Aussagen nicht genannt. Die Polen wurden vermutlich aufgrund standrechtlicher Urteile oder aufgrund der Tötungsanordnung durch das RSHA (sog. Sonderbehandlung) hingerichtet; die Tötungen von Juden erfolgten willkürlich. Seit Sommer 1941 existierte ein Tötungsbefehl gegen Juden von der Gestapo Posen. Mord liegt vor, da die Tötung grausam erfolgte, denn die nachfolgenden Opfer mußten die Hinrichtungen anderer miterleben. Bezüglich der Tötung von Juden lagen niedere Beweggründe vor. Als Verantwortlicher muß der Beschuldigte Helmut Hermann Wilhelm Bischoff gelten, der in Hamburg 147 Js 21/75 für nicht verhandlungsfähig erklärt wurde, weswegen das vorliegende Verfahren eingestellt werden mußte. Sein Nachfolger, der Beschuldigte Karl Heinz Stossberg, war verstorben.
Staatsanwalt:Nachtigall-Marten
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 5/80.- Parallelverfahren: Hamburg 147 Js 13/72; Hamburg 147 Js 21/75.
Angeklagte / Beklagte:Bischoff, Helmut Hermann Wilhelm, geb. am 01.03.1908 in Glogau/Schlesien, Leiter Gestapo-Leitstelle Posen Okt. 1939-Sept. 1941, SS-Obersturmbannführer, Oberregierungsrat
Stossberg, Karl Heinz, geb. am 22.07.1908 in Dortmund-Barop, am 6.05.1949 bei Raudnitz verstorben, Leiter Gestapoleitstelle Posen ab Sept. 1941, SS-Standartenführer, Oberst der Polizei
unbekannt, unbekannt, unbekannt, Angeh. Gestapoleitstelle Posen
Date of birth:7/22/1908
 

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End of term of protection:12/31/2012
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Accessibility:Öffentlich
 

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