213-12__ Verfahren gegen unbekannt, wegen der Erschießung von 118 Polen in Huta Szklana, Jeziorko, Wola Szczygielkowa, Psary Podlesie, Bodzentyn und Debno, Krs. Kielce im Jahre 1943 durch Angehörige des Gendarmeriezuges (mot.) 62 (Staatsanwaltschaft Hamburg 2100 UJs 1/79), 1943-1982 (Serie)

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Ref. code:213-12__
Title:Verfahren gegen unbekannt, wegen der Erschießung von 118 Polen in Huta Szklana, Jeziorko, Wola Szczygielkowa, Psary Podlesie, Bodzentyn und Debno, Krs. Kielce im Jahre 1943 durch Angehörige des Gendarmeriezuges (mot.) 62 (Staatsanwaltschaft Hamburg 2100 UJs 1/79)
Laufzeit:(1943) 1978-1982
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: 5 Bde. Hauptakten (1019 Bl.); Handakte (52 Bl.).- Straftatbestand: Der Gendarmeriezug (mot.) 62 bestand aus 30 Mann und war Anfang1943 in Fraustadt in Niederschlesien als Kompanie des I. SS-Gendarmerie-Bataillons (mot.) aufgestellt worden. Diese mobile Einheit, auch bekannt als Gendarmerie-Jagdzug oder Gendarmerie-Jagdkommando, wurde ausschließlich zur Partisanenbekämpfung im Gebiet des Höhenzuges Lysa Gora eingesetzt. Die Einsatzbefehle kamen vom KdO Radom, Oberst Meltzer. Werner Walter Viktor Meltzer, geb. 16.05.1896 in Fürstenwalde/Spree; verstorben 25.01.1966 in Celle), aber der Gendarmeriezug (mot.) 62 arbeitete auch mit der KdS-ADS Kielce zusammen, die Hinweise auf Tätigkeit und Aufenthalt der Partisanen lieferte. Zuerst war der Gendarmeriezug auf dem Stützpunkt Nowa Slupia, ab April 1943 in Sw. Katarzyna (St. Katharina) im Kreis Kielce stationiert. Gendarmeriezug-Führer war Leutnant Albert Schuster, geb. 15.02.1912 in Plauen, Vogtland, dem in der DDR der Prozeß gemacht wurde. Gegenstand der Anklage waren u.a. die in den oben genannten Orten begangenen Verbrechen. Schuster wurde zum Tod verurteilt und 1973 in der DDR durch Erschießen hingerichtet.
Tatvorwürfe im Detail: 1. Am 22.04.1943 (Gründonnerstag) wurde das Dorf Huta Szklana von Uniformierten umstellt. Wegen Unterstützung von Partisanen durch Lebensmittel wurden 10 Polen erschossen.
2. sog. Befriedungsaktion in Jeziorko durch Gendarmerie, wobei 11 Polen erschossen wurden, darunter auch der Bürgermeister Josef Klusek.
3. Bei der Razzia im Dorf Wola Szczygielkowa wurden 21 Polen durch Gendarmerie erschossen.
4. am 29.05.1943 wurden durch deutsche Gendarmen in Psary Podlesie im Kreis Kielce acht Dorfbewohner erschossen, eine Einwohnerin verhaftet und später getötet. Vorher sollen die Gendarmen irrtümlich das Dorf Psary Podlazie umstellt haben, da sie es mit Psary Podlesie verwechselten.
5. Erschießung von 39 Einwohnern in Bodzentyn am 01.06.1943, nachdem der Ort umzingelt worden war. Täter waren Gendarmen.
6. Umstellung des Ortes Debno am 30.06.1943 durch Gendarmerie und Erschießung von 29 Personen als Vergeltung für einen Partisanenüberfall bei Wojciechow.
Namentlich beschuldigt wurde nur der verstorbene Leutnant bzw. Oberleutnant Schuster. Insgesamt wurden 44 Personen ermittelt, die dem Gendarmeriezug im Zeitraum von 1943 bis Februar 1945 (Auflösung) angehört hatten. Die meisten waren verstorben oder vermißt oder ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort konnte nicht ausgemacht werden. Tatsächlich ermittelte Angehörige des Gendarmeriezugs erklärten sich nicht bereit, auszusagen, einer beging vor der Vernehmung einen Selbstmordversuch.
Staatsanwalt:Matthiessen, Dr.; Duhn
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 2100 UJs 1/79, aus Hamburg 147 Js 8/73
Angeklagte / Beklagte:Unbekannt
 

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End of term of protection:12/31/2012
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Accessibility:Öffentlich
 

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