213-12__ Scholl, Wilhelm, u.a., wegen der Verhaftung von 125 Personen, Inhaftierung in Fort VII in Posen im Zeitraum 29.01.1943 bis 22.04.1943, davon 60 Personen zum Tode, die übrigen 65 zu lebenslangem Aufenthalt im KZ verurteilt; Verhaftung von 236 weiteren Personen am 09. und 10.09.1943 von der

Archive plan context


Ref. code:213-12__
Title:Scholl, Wilhelm, u.a., wegen der Verhaftung von 125 Personen, Inhaftierung in Fort VII in Posen im Zeitraum 29.01.1943 bis 22.04.1943, davon 60 Personen zum Tode, die übrigen 65 zu lebenslangem Aufenthalt im KZ verurteilt; Verhaftung von 236 weiteren Personen am 09. und 10.09.1943 von der Gestapo und der Gendarmerie aus Moschin und Einlieferung in KZs (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 16/74)
Laufzeit:(1943) 1974-1978
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: 3 Bde. Hauptakten 374 Bl., Handakten ca. 200 Bl..- Straftatbestand: Die vom 29. Januar 1942 bis 22. April 1943 Verhafteten, insgesamt um 125 Personen, waren Angehörige der polnischen Widerstandsbewegung. Sieben oder acht sollen im Fort VII, dem Gefängnis der Stapoleitstelle Posen, an den Folgen der während der Verhöre erlittenen körperlichen Misshandlungen gestorben sein. Sechs sollen in Auschwitz umgekommen sein, 60 Personen sollen im August 1943 nach Todesurteilen im Fort VII hingerichtet worden sein. Im September wurden die Angehörigen der Widerstandskämpfer, 236 Personen, darunter 48 Kinder, durch die Gestapo Posen und den Gendarmerieposten Moschin festgenommen. Alle wurden in KZs eingeliefert, über 90 - davon 67 Frauen - sollen im KZ umgekommen sein.
Es gab keine Tatzeugen, die Aussagen beruhten auf Hörensagen von ehemaligen Mithäftlingen. Einzelheiten über die Tötungen, den Zeitpunkt oder die Täter sind nicht enthalten. Bezüglich Tötungsverbrechen durch den Lagerleiter des Fort VII siehe Hamburg 147 Js 13/72. Die im KZ Auschwitz oder in anderen KZs oder während der Evakuierungsmärsche begangenen Tötungsverbrechen konnten nicht Gegenstand des Verfahrens sein, ebenso nicht die Verurteilung von 60 polnischen Häftlingen vor einem deutschen Sondergericht in Posen zum Tod. Gegenstand waren daher nur die Verbrechen, die an polnischen Häftlingen während der Gestapo-Haft in Posen begangen wurden. Dabei handelte es sich um sieben Tötungen. Als Täter kamen die Angehörigen der Abt. IV der Stapoleitstelle Posen in Betracht. Drei von ihnen waren verstorben. Der einzige noch lebende Beschuldigte Wilhelm Scholl gab zwar zu, verschärfte Vernehmungen durchgeführt zu haben, diese hätten aber lediglich in drei bis vier Stockhieben für den Häftling bestanden. Weitergehende Misshandlungen habe er nicht befohlen oder verabfolgen lassen.
Staatsanwalt:Nachtigall-Marten
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 16/74, jetzt 2000 Js 11/77.- Parallelverfahren: Hamburg 147 Js 13/72.
Angeklagte / Beklagte:Scholl, Wilhelm, geb. am 08.02.1909 in Mainz, Angeh. Abt. IV D Stapoleitstelle Posen, Kriminaloberassistent
Schiffer, Paul, geb. am 31.10.1904 in Dortmund, gest. am 08.10.1944 in Posen (Selbstmord), Leiter Abt. IV D Stapoleitstelle Posen, SS-Obersturmführer, Kriminalkommissar
Zeiske, Hans, geb. am 01.06.1910 in Sorau, am 07.08.1944 in Warschau gefallen, Angeh. Abt. IV D Stapoleitstelle Posen, Oberwachtmeister
Meissner, Joachim, geb. am 05.05.1908 unbekannt, gest. am 02.02.1977 in Kiel, Angeh. Abt. IV D Stapoleitstelle Posen
Date of birth:6/1/1910
 

Usage

End of term of protection:12/31/2008
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1362319
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr
Online queries – Staatsarchiv Hamburg