213-12__ Thubenthal, Walter, u.a., wegen Tötungsverbrechen in den Jahren 1942-1944 im Wald Osuczek beim Dorfe Piliki, Krs. Bielsk Podlaski und in Bielsk Podlaski (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 5/75), 1941-1979 (Serie)

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Ref. code:213-12__
Title:Thubenthal, Walter, u.a., wegen Tötungsverbrechen in den Jahren 1942-1944 im Wald Osuczek beim Dorfe Piliki, Krs. Bielsk Podlaski und in Bielsk Podlaski (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 5/75)
Laufzeit:(1941-1944) 1975-1979
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: 3 Bde. Hauptakten (452 Bl.); Handakte (ca. 30 Bl.); Sonderheft Urteile gegen Lampe Hagen 11 Ks 1/65 und Folgeurteile (weitere Instanzen).- Straftatbestand: 1. Verhaftung von drei Einwohnern in Ploski, Kreis Bielsk-Podlaski und Erschießung in Piliki am 29.05.1942. 2. Im Sommer 1942 Verhaftung eines Einwohners des Dorfes Dubnon und anschließende Erschießung in Piliki durch deutsche Gendarmen. 3. Im Juni/Juli 1942 Verhaftung von drei Einwohnern des Dorfes Pasicka, Kreis Pielsk-Podlaski durch deutsche Gendarmerie und Erschießung in Piliki. 4. Im Mai 1942 Festnahme einer 21-jährigen Einwohnerin des Dorfes Hukowicze und Erschießung in Piliki durch deutsche Gendarmerie. 5. Festnahme von zwei Einwohnern von Hornowo im Sommer 1942 und Erschießung in Piliki durch Gestapo-Beamte. 6. Im Jahre 1942 Verhaftung von 10 Einwohnern des Dorfes Krasna Wies und anschließende Erschießung in Piliki durch deutsche Gendarmerie, sowie Erschießung von drei Polen in Krasna Wies bei der Festnahme. 7. Festnahme und Erschießung eines Bewohners aus Koryciny durch Gendarmerie im Jahr 1943. 8. Verhaftung von drei Einwohnern aus Gorodzyno und Erschießung in Piliki durch deutsche Gendarmen. 9. Festnahme eines Einwohners von Ogrodniki im Jahr 1943, der anschließend unter ungeklärten Umständen getötet wurde. 10. 16.06.1943 Festnahme von acht Einwohnern aus Milejczyce und Nowosiolki und angeblich anschließende Erschießung in Piliki. 11. Verhaftung eines Einwohners in Lachy im Dezember 1943 und Erschießung (vermutlich) in Piliki. 12. Festnahme eines Mannes in Borysowka und Erschießung zusammen mit seiner Schwester und seinen zwei Kindern in Piliki. 13. Verhaftung einer Jüdin in Rzepiski im Jahr 1943 und spätere Erschießung zusammen mit ihren drei Kindern. 14. Verhaftung eines Mannes aus Pokaniewo durch deutsche Gendarmen am 02.06.1944 und Erschießung in Piliki. 15. Festnahme von 12 Bewohnern des Ortes Krzywa am 17.07.1944 und Erschießungen in Piliki. 16. Räumung des Ghettos von Drohiczyn und Verbringungen der Juden in das Vernichtungslager Treblinka am 01.11.1942. 17. Verhaftung eines Einwohners aus Szpaki und Erschießung in Piliki 1942 oder 1943. 18. Verhaftung eines Einwohners im Dorf Mierzwin Maly und Erschießung - zusammen mit unbekannten anderen - in Piliki im Sommer 1942. 19. Verhaftung einer 4-köpfigen Familie aus Bolesty und Erschießung in Piliki im Sommer 1943. 20. Verhaftung von zwei Einwohnern aus Malenniki und Erschießung in Piliki im April 1944. 21. Festnahme von zwei Einwohnern von Kozyno und Erschießung in Piliki im Juni 1942. 22. Verhaftung von zwei Einwohnern aus Szernic und Tötung in Piliki (Zeitraum 1941 bis 1944).
Über die Umstände der Verhaftungen und Erschießungen ist nichts bekannt. Die Beschuldigten kamen als Täter oder Gehilfen nicht in Frage, so daß die Klärung, ob Mord oder Totschlag vorliegt, beiseite gelassen werden konnte.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion kam Bialystok in deutsche Hände. Der Bezirk Bialystok wurde in die Kreis Lomza, Bielsk, wolkowysk, Grodno, Gragewo, Sokolka, Bialystok-Stadt und Bialystok-Land aufgeteilt. Bielsk-Podlaski gehörte zum Kreis Bielsk. Kreiskommissar war von August 1941 bis Ende 1942 Heinrich von Bünau; der durch den Beschuldigten Walter Thubenthal abgelöst wurde. Vorgesetzter war der "Beauftragte des Zivilkommissars für den Bezirk Bialystok", Dr. Fritz Brix. Ab 1942 gab es in Bialystok einen KdS (vorher wurden die Aufgaben von der Stapoleitstelle Allenstein mitübernommen). In Bielsk-Podlaski gab es eine Außenstelle (KdS-ADS), der der Beschuldigte Paul Schweda vorstand. Der Schutzpolizei stand der Beschuldigte Franz Paul Robert Lampe vor. Bezüglich des Beschuldigten Thubenthal ergaben sich keine Anhaltspunkt auf Tötungsbefehle. Er bestritt sogar, von Tötungen gehört zu haben. Obwohl Zweifel an diesen Aussagen bestehen, gibt es keine Beweismittel zur Überführung.
Staatsanwalt:Dreyer-Barran
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 5/75.- Parallelverfahren: München I 115 Js 10767/75a-c.
Former reference codes:213-12_0397
Angeklagte / Beklagte:Thubenthal, Walter, geb. am 11.09.1900 in Klein-Kaltruschehlen/Schloßberg/Ostpreußen, Kreiskommissar des Kreises Bielsk Podlaski
Wilkow, unbekannt, unbekannt, Stadtkommissar von Bielsk-Podlaski
Schweda, Paul, geb. am 05.04.1903 in Lötzen/Ostpreußen, Leiter KdS-ADS Bielsk-Podlaski, SS-Hauptscharführer
Lampe, Franz Paul Robert, geb. am 17.01.1896 in Volkstädt, bei/Rudolstadt/Thüringen, gest. am 09.10.1974 in München, Leiter Schutzpolizei-Dienstabt. Bielsk-Podlaski
Wendler, Otto, geb. am 14.04.1896 in Gumbinnen, Angeh. Schutzpolizei in Bielsk Podlaski 1943-1944
Unbekannt
Date of birth:4/5/1903
 

Usage

End of term of protection:12/31/2009
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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