213-12__ Verfahren gegen unbekannt, wegen der Erschießung von sieben Juden und zwei Polen durch Angehörieg der Gendarmerie, weil die Polen Juden versteckt hatten in Tworki, Gemeinde Domanice, Kreis Siedlce, Woiw. Warschau im Januar 1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 17/72), 1944-1974 (Serie)

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Title:Verfahren gegen unbekannt, wegen der Erschießung von sieben Juden und zwei Polen durch Angehörieg der Gendarmerie, weil die Polen Juden versteckt hatten in Tworki, Gemeinde Domanice, Kreis Siedlce, Woiw. Warschau im Januar 1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 17/72)
Laufzeit:(1944) 1972-1974
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte 45 Bl.- Straftatbestand: Die zwei Polen, Zofia Krasuska (38 Jahre alt) und Stanislaw Krasuski (fünf Jahre alt), sind namentlich bekannt, die Juden sind unbekannt. Die Tat wurde aus niedrigen Beweggründen befohlen und durchgeführt, ihr Zweck war die sog. Endlösung der Judenfrage im Generalgouvernement. Juden durften sich gemäß der Anordnung des Generalgouverneurs vom 15.10.1941 nur noch in den Ghettos aufhalten. Der SSPF Warschau befahl am 13.03.1943 außerhalb der Ghettos angetroffene Juden sofort durch die Gendarmerie töten zu lassen. Personen, die Juden versteckt hatten, sollten ebenfalls erschossen werden. Ob dazu ein eigener Befehl herausgegeben wurde oder der Befehl vom 13.03.1943 betreffs der Juden auf die Polen ausgedehnt wurde, ist nicht geklärt. Täter waren gemäß der Befehlshierarchie der SSPF Warschau, Kreishauptmann, Gendarmeriezugführer und Gendarmerieposten.
Der SSPF Warschau, SS-Oberführer Dr. von Sammern-Frankenegg, ist am 20.09.1944 in Kroatien gefallen, der Kreishauptmann von Siedlce vom 01.04.1942 bis Ende 1944, Dr. Friedrich Seemann, beging am 24.08.1947 in polnischer Haft Selbstmord, die Führer des Gendarmeriezugs Siedlce sind verstorben oder nicht ermittelbar:
Bezirkshauptmann der Gendarmerie Heinrich Fricke, geb. 05.05.1891 in Berlepsch, verstorben 17.06.1946 in Fritzlar;
Bezirksoberleutnant der Gendarmerie Johannes Ostermann, geb. 28.01.1895 in Jaderaussendeich, für tot erklärt zum 31.12.1945;
Bezirksleutnant der Gendarmerie Emil Senkel, geb. 11.12.1892 in Triebes, gestorben 1948, vermutlich Gefängnis Warschau-Mokotov;
Bezirksoberleutnant der Gendarmerie Bruns, Personalien und Verbleib nicht bekannt;
Bezirksleutnant der Gendarmerie Bunies (phonet.), Personalien und Verbleib unbekannt;
Die Stationierungsorte der Gendarmerieposten konnten nicht geklärt werden. Ermittlungen nach Personalien und Aufenthaltsorten waren wenig erfolgreich, die meisten der im Verfahren 147 Js 33/68 ermittelten früheren Gendarmen war verstorben. Die Möglichkeit, daß Angehörige der Gendarmerie von Exekutionen berichten oder sich gar selbst belasten, ist gering. Da keine Gendarmen konkret belastet wurden, sind die Ermittlungsmöglichkeiten ausgeschöpft.
Staatsanwalt:Zöllner
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 17/72.- Parallelverfahren: Hamburg 147 Js 18/72; Hamburg 147 Js 19/72
Former reference codes:213-12_0346
Angeklagte / Beklagte:Unbekannt
 

Usage

End of term of protection:12/31/2004
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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